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Pedalboard-Amps kaufen: Darauf solltet ihr achten!

Vor nicht allzu langer Zeit teilte sich die Welt der Gitarristen noch mehr oder weniger in zwei Lager. Die einen schworen auf Amps in Kombination mit Effektpedalen, die anderen setzten auf die rückenschonende Variante von All-in-One Floorboard-Modelern. Mittlerweile gibt es jedoch zahlreiche Lösungen, die beide Welten elegant miteinander vereinen. Die Rede ist von den sogenannten Pedalboard-Amps. In diesem Ratgeber möchte ich euch ein paar dieser Modelle vorstellen.

Pedalboard-Amps / Pedalboard-Verstärker kaufen - Ratgeber
Inhalte
  1. Einführung zu Pedalboard-Verstärkern
  2. Pedalboard-Amps mit Endstufe
  3. Pedalboard-Amps ohne Endstufe – digital/halbdigital
  4. Pedalboard-Amps mit Effekten/ohne Endstufe – digital
  5. Pedalboard-Amps mit und ohne Endstufe – analog

Einführung zu Pedalboard-Verstärkern

Pedalboard-Amps sind kompakte Einheiten, die üblicherweise ans Ende der Effektkette gehängt werden und wie ein regulärer Bodentreter teilweise auf dem Floorboard Platz finden. Entscheidende Kaufkriterien sind demnach die Pedalfreundlichkeit, aber auch Form und Größe und die jeweilige Pedalboard-Amp-Kategorie. So sind manche mit einer Endstufe ausgestattet, sodass eine zusätzliche Box nötig wird, andere hingegen besitzen eine integrierte Endstufen- und Speakersimulation, die den Anschluss direkt an ein Pult ermöglicht. Auch hinsichtlich der Arbeitsweise finden wir sowohl analoge als auch digitale Lösungen und sogar Mischformen vor.

Selbstverständlich kann auch jeder Modeler als Pedalboard-Amp fungieren. Heute möchte ich mich allerdings auf die Kompaktmodelle beschränken, die ohne oder nur mit einer begrenzten Auswahl an Effekten auskommen und für den Anschluss der eigenen Pedale vorgesehen sind. 

Eine Zwischenstellung nehmen Produkte wie der Kemper Player, das Nano Cortex, der Line6 HX Stomp, das Quilter Elevate und das IK Multimedia ToneX ein. Sie finden sich deshalb auch teilweise in unserem Artikel über Modeler wieder.

Pedalboard-Amps mit Endstufe

Wer gerne einen echten Gitarrenspeaker auf der Bühne verwenden will, ist mit den folgenden Produkten gut beraten. Diese kombinieren einen Preamp mit einer Class-D-Endstufe. Auch wenn Letztere meist klangliche Einschränkungen gegenüber einer Röhrenendstufe aufweisen, sind das kompakte Maß und das geringe Gewicht für viele ein immenser Pluspunkt.

a) Blackstar – Amped Serie

Die Amped-Reihe der Firma Blackstar setzt sich mit dem Amped 1, 2 und 3 gleich aus mehreren Modellen zusammen. Allen ist gemein, dass hier eine digitale Vorstufe mit einer Class-D-Endstufe kombiniert wird und ein Reverb bzw. eine Handvoll Effekte an Bord sind, dazu eine Speakersimulation. Damit steht dem Einsatz sowohl vor einem Speaker als auch direkt ins Pult nichts im Wege. Mein Favorit aufgrund seiner kompakten Maße und des funktionalen Designs ist der Amped 1.

b) Quilter – Superblock Serie

Quilter liefert mit dem SuperBlock US und SuperBlock UK gleich zwei Pedal-Amps, die sowohl in eine FRFR-Box als auch ins Pult gespielt werden können. Die US-Ausführung bietet dabei die Wahl zwischen den drei Fender-Style-Typen Tweed, Blonde und Blackface. Laut eigenen Angaben hat der Hersteller eine neuartige und patentierte Class-D-Endstufe designt, die das Verhalten von Röhrenamps gut emulieren soll.

c) Hughes and Kettner – Spirit AmpMan Classic/Stompman

Der Spirit AmpMan Classic ist mit zwei unabhängigen Kanälen und einer Class D-Endstufe ausgestattet. Letztere bietet mit 50 Watt an 4 Ohm, 25 Watt an 8 Ohm oder 12,5 Watt an 16 Ohm drei unterschiedliche Leistungsstufen. Wer direkt ins Pult spielen möchte, kann den Red Box DI-Out verwenden und wählt dabei aus acht Speakersimulationen. Noch kompakter ist der Stompman, der bei gleicher Endstufenleistung allerdings nur einen Kanal und eine Boostfunktion bereitstellt. Außerdem fehlt hier auch ein frequenzkorrigierter Ausgang.

Pedalboard-Amps ohne Endstufe – digital/halbdigital

In der folgenden Kategorie versammeln sich Pedale, die für den Direktbetrieb ins Pult oder aber in eine Endstufe ausgelegt sind. Die Vorstufen sind digital oder analog ausgelegt, während die Endstufen- und Speakersimulation häufig digital und auf Basis von Impulsantworten arbeiten.

a) Universal Audio – UAFX

Die UAFX-Reihe von Universal Audio ist mittlerweile sehr breit aufgestellt. Jedes Pedal widmet sich einer speziellen Ampkategorie mit drei Untermodellen. Auch wenn ich klanglich eigentlich jedes UAFX-Pedal uneingeschränkt empfehlen kann, sind meine persönlichen Favoriten für den Einsatz als Pedalboard-Amp der Dream ’65, der Enigmatic ’82 Overdrive und der Lion 68 Super Lead Amp. Alle liefern ein breites Spektrum an Sounds, zeichnen sich aber vor allem durch ihre tollen Cleans und immense Pedalverträglichkeit aus.

b) Walrus Audio – ACS-1 MkII

Der ACS-1 von Walrus Audio ist mittlerweile in der MkII-Version erhältlich und liefert gleich sechs Ampmodelle von Fender über Marshall bis zu Mesa Boogie. Das aktuelle Facelift kommt mit zwölf Speaker-IRs, einem Hall und besitzt, im Unterschied zur MkI Variante, ein Display.

c) Friedman – IR Serie

Dave Friedman bannt mit der IR-Serie einige seiner beliebten Topteile ins Bodentreterformat. Diese Pedale kommen mit zwei Kanälen, 12AX7 Vorstufenröhren und drei IR-Slots pro Kanal. Gerade das IR-X eignet sich aufgrund seines schönen Cleansounds hervorragend für externe Verzerrer. Die Vorstufe ist hier analog, während der Rest digital umgesetzt wird.

d) Strymon – Iridium

Das Strymon Iridium liefert die drei Ampmodelle Fender, Vox und Marshall und bietet drei Cab-IR Slots, die frei belegt werden können. Auch hier haben wir einen Room-Regler, der dem Signal etwas Hall beimischt.

e) Boss – IR-200

Satte elf Ampmodelle bietet das IR-200 von Boss, von denen acht für Gitarren- und drei für Bass-Anwendung konzipiert sind. Darüber hinaus liefert das Pedal ein Noise-Gate, einen EQ und Hall sowie eine Fülle an Speakersimulationen. Die Konnektivität des IR-200 ist immens und auch die Verwendung als Audio-Interface ist vorgesehen. Eine kompaktere und auch preiswertere Lösung ist das IR-2, allerdings mit einem etwas eingeschränkten Funktionsumfang.

Pedalboard-Amps mit Effekten/ohne Endstufe – digital

In dieser Kategorie treffen wir auf echte Modeler bzw. Profiler, die jedoch häufig eine eingeschränkte Funktionalität gegenüber ihren größeren Flaggschiffen besitzen. Dadurch ist allerdings auch ein kompaktes Maß möglich und der Platzierung auf einem Pedalboard steht nichts im Wege. Im Gegensatz zu unserer vorherigen Kategorie fällt hier die Effektauswahl etwas üppiger aus.

a) Kemper – Kemper Player

Mit dem Kemper Profiler Player hat Christoph Kemper den etablierten Profiler auf Bodentretergröße geschrumpft. Kleine Einschränkungen gibt es im Bereich der Anschlussmöglichkeiten, der Effekte, sowie der Fußschalter, und es entfällt die Option, eigene Profile zu erstellen. Hinsichtlich der reinen Klang- und Effektqualität muss der User jedoch keinerlei Abstriche machen.

b) Neural DSP – Nano Cortex

Das Nano Cortex aus dem Hause Neural DSP ist ebenfalls als reiner Capture Player konzipiert. D. h., das Tweaken von gemodelten Amps ist nicht möglich und auch die Effekte und deren Anordnung in der Signalkette fallen etwas eingeschränkter aus. Dennoch erhält man auch hier die identische Soundqualität des großen Bruders Quad Cortex.

c) IK Multimedia – ToneX Pedal/ToneX One

Das ToneX Pedal bzw. ToneX One ist ebenfalls ein Capture, bzw. „Tone Model“-Player, der den Sound von geprofilten Amps, Cabinets, aber auch Drive-Pedalen wiedergeben kann. Wer mehrere dieser Sounds auf der Bühne per Fuß schalten will, der ist mit dem ToneX Pedal gut bedient. Benötigt man jedoch nur ein oder zwei Tone Modelle, ist die ToneX One Version völlig ausreichend. Aufgrund des im Oktober 2024 erschienen Firmware-Updates, bietet die ToneX-Plattform neuerdings auch einige Effekte.

d) Line6 – HX Stomp

Mit dem HX Stomp erhält der User die identischen Sounds des Helix Floorboards in Taschengröße. Das Pedal bietet dabei die Simulationen von 62 Amps, 37 Cabinets, 17 Mikrofonen und über einhundert Effekttypen. Das Maß entspricht dabei gerade mal der Größe von zwei Standard-Gitarrenpedalen.

e) Quilter – Elevate

Völlig neue Wege in der Verstärker-Editierung schlägt die US-amerikanische Firma Quilter mit dem Elevate ein. Hier kann der Amp-Typ im Gain-Block von Grund auf individuell gestaltet werden, statt klassische Amp-Modelle zu emulieren. Ein Ansatz, der zwar etwas Eingewöhnung erfordert, aber mit seinen klanglichen Ergebnissen überzeugt. Zudem wartet die kompakte Pedaleinheit mit einer beeindruckenden Bandbreite an Cab-Simulationen, Effekten und vielseitigen Anschlussoptionen auf.

Pedalboard-Amps mit und ohne Endstufe – analog

Wer mit der digitalen Bauweise etwas hadert, wird in dieser Rubrik fündig. Sowohl die Amp- als auch die Cabinet-Simulation wird hier rein analog generiert. Die Frequenzkorrektur für die Speakersimulation findet bei den folgenden Produkten nicht auf IR-Basis statt, sondern wird durch Filterschaltungen umgesetzt. Aus diesem Grund entstehen keine Latenzen und viele schwören auf das direktere Spielgefühl. Allerdings ist der klangliche Unterschied zu Impulsantworten deutlich hörbar, weshalb letztendlich der Geschmack entscheiden muss.

a) Tech 21 – Sans Amp GT2

Die Sans Amp-Pedale sind quasi die Urgesteine des DI-Recordings und entstammen einer Zeit, als „Modeling“ noch Zukunftsmusik war. Auch wenn der Klang durchaus eigen ist, schwört z. B. Rammstein Gitarrist Paul Landers extrem auf diesen Klang. Der GT 2 besitzt die drei Amptypen Tweed, British und California, die noch einmal drei Grundsettings bieten. Die analoge Speakersimulation lässt drei emulierte Mikrofonpositionen zu.

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b) BluGuitar – Amp1 Mercury Edition

Die Marke des deutschen Gitarristen Thomas Blug bietet mit dem Amp1 einen Pedal-Amp mitsamt 100 Watt Class D-Endstufe. Die Einheit verfügt über vier Ampmodelle und ein flexibles Tonestack, allerdings liefert der Amp1 keine Speakersimulation. Wer diese dennoch benötigt, ist mit der BluBox VSC als fixem IR-Player gut bedient.

d) DSM & Humboldt – Simplifier MkII

Auch der chilenische Hersteller DSM & Humboldt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Pedalboard-Amps auf rein analoger Basis herzustellen. Der Simplifier MkII zeigt sich dabei als extrem flexibles Kästchen mit unglaublichen Anschlussoptionen. Die Vorstufe sowie die Cabsimulation erlauben drei Grundklänge, und auch im Bereich der Endstufensimulation sind großzügige Eingriffe möglich.

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Profilbild von Musikuss

Musikuss sagt:

#1 - 19.10.2024 um 06:35 Uhr

0

In diesem Bericht fehlen halt die Pedalamps von Laney. Schade, denn so ist es eigentlich keine ausreichende Marktübersicht für interessierte User. Die beiden Laney Ironheart und Lionheart foundry stellen ja keine Randerscheinung dar und bieten mit Vollausstattung (60 Watt, 2 Kanäle, Boost, Reverb, DI und Boxenausgang) den technischen Stand der Dinge heute dar.

    Profilbild von Haiko (Bonedo)

    Haiko (Bonedo) sagt:

    #1.1 - 21.10.2024 um 08:33 Uhr

    0

    Hallo Musikuss, danke für den Kommentar. Der Artikel soll auch nur eine rein subjektive Auswahl an Produkten liefern, die bei uns auch tatsächlich getestet wurden. Daher besitzt er keine Anspruch auf Vollständigkeit, sondern zeigt vielmehr eine bestimmte Palette an Möglichkeiten auf. Die Laney Pedale waren leider noch nicht Gegenstand eines bonedo-Tests. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sie dennoch für den oben diskutierten Einsatz empfehlen. Beste Grüße, Haiko

    Antwort auf #1 von Musikuss

    Antworten Melden Empfehlen
Profilbild von Dan Dakota

Dan Dakota sagt:

#2 - 03.01.2025 um 12:45 Uhr

0

Ich habe zwar "nur" den Milkman Combo-Amp, aber dessen Innerein mit einer sagenhaften Röhrenvorstufe und Solid-State-Amp gibt es in verschiedenen Ausfertigungen auch als etwas größeres Pedal. Von clean bis mittelgezerrt ist das eine hervorragende Wahl mit überzeugendem Federhall und absolut brauchbarem Tremolo.

Profilbild von Jan

Jan sagt:

#3 - 03.01.2025 um 18:32 Uhr

0

Der Amp1 Mercury besitzt eine speaker Simulation, keine IR basierte aber dafür von guter analoger Soundqualität eines Mehrband-Filters.

Profilbild von Helmut Klapdor

Helmut Klapdor sagt:

#4 - 10.11.2025 um 15:09 Uhr

0

Abgesehen von rein "subjektiver" Auswahl gehören die Victory V4-Modelle unbedingt in die Reihe...mit 180 Watt an 4 Ohm, 4 echten Röhren haben diese bei mir die 30kg-Röhrentops verdrängt. Die "Audience" hört sowieso keinen Unterschied und mein Rücken dankt es mir.

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