Die 1985 in den USA gegründete Firma hat sich im Laufe der Jahre unter anderem mit ihren Digitalwandlern, ihren Interfaces und der Studioclock “Big Ben“ einen exzellenten Ruf verschafft und der Name Apogee gilt seither als Standard in diesem Bereich. 2006 startete man mit dem Computerhersteller Apple eine enge Zusammenarbeit, die mit dem Ensemble begann und aktuell mit dem GIO weitergeführt wird.
Nachdem die meisten softwaregestützten Gitarrensimulationen mittlerweile eigene Controller im Programm haben, schickt sich Apogee jetzt an, auch für die Apple-Produkte Logic Pro 9, Mainstage 2 und Garage Band 09 eine eigene Gitarren-Kontrolleinheit auf den Markt zu bringen. Liebe PC User, jetzt heißt es stark bleiben – GIO gibt es nur für den Mac!
Das GIO ist eine 18 x 46 x 6,5 cm große Pedaleinheit aus Metall, die sehr robust verarbeitet ist und auch stärkerer Beanspruchung im Live-Einsatz gewachsen sein sollte. Das Gerät besitzt zwei Ebenen, wobei die obere fünf quadratische, beleuchtete Schalter zur Steuerung der DAW beherbergt, die untere fünf verchromte, runde Schalter. Eine Lichtleiste oberhalb dieser Reihe zeigt farbcodiert die Aufgabe an, die ein Schalter jeweils übernimmt. Links und rechts in den unteren Ecken sind mit “Previous“ und “Next“ beschriftete dreieckige Gummitaster angebracht.
Die Rückseite ist recht übersichtlich gehalten. Hier findet man neben einem USB-Anschluss einen Instrumenteneingang, eine Buchse, an der sich ein Expressionpedal für Wah oder Volumensteuerung anschließen lässt und schließlich eine Stereoklinkenbuchse für Kopfhörer- oder Audio-Ausgang. Leider sind genau diese beiden Signale nicht getrennt vorhanden. Schade, denn wird GIO zum Beispiel im Studio mit einer Abhöre verkabelt, muss jedes Mal umgestöpselt werden. Wer einen Mikrofoneingang sucht, wird lange suchen müssen, denn es gibt keinen. Da es sich beim GIO aber um ein Gitarren-Interface handelt, lässt sich dieser Umstand recht gut verschmerzen.
Sofort nach Installieren der Treiber von der mitgelieferten CD auf meinem Laptop und nachdem ich GIO mit dem beigelegten USB-Kabel verbunden habe, ist es einsatzbereit. In Logic wird es als Audiogerät erkannt, man wählt es an, fertig. Bei auftretenden Fragen gibt das Handbuch auf CD gut verständlich und detailliert Auskunft.
Konzipiert wurde GIO für die Zusammenarbeit mit dem Logic-eigenen Amp-Designer. Wie nicht anders zu erwarten war, ist die Wandlerqualität hoch, das heißt, die Gitarre klingt sehr direkt und natürlich. Die Latenz hält sich mit sieben Millisekunden in Rahmen – weniger wäre natürlich wünschenswert – aber das ist halb so wild, denn das natürliche Spielgefühl ist vorhanden.
Das Interface bietet eine Wortbreite von 24 Bit und eine Wandlung von wahlweise 44,1 oder 48 kHz. Mit Previous und Next lassen sich Amps “durchsteppen“, was praktisch ist, da der Gitarrist naturgemäß meist beide Hände an der Gitarre hat und sie mit dieser Option auch getrost dort belassen kann, während er verschiedene Verstärker spielt.
Ich öffne als Nächstes das Logic Plugin “Pedalboard“ und siehe da, jetzt blinken die LEDs der unteren Reihe in verschiedenen Farben auf. Alle Effekte, die auf dem Bildschirm zu sehen sind, finden sich in der jeweiligen Farbe auf dem Floorboard wieder und lassen sich nun mit den verchromten, runden Schaltern aktivieren oder ausschalten. Jetzt werden mit den beiden Tastern Previous und Next verschiedene Pedal-Settings durchgesteppt. Das Ein- und Ausschalten geht ohne Knacksen oder einer Zeitverzögerung vonstatten.
Die am weitesten verbreiteten Expressionpedale werden von den Firmen Roland und Yamaha geliefert. Um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Ansprachkurve zu befriedigen, hat Apogee ein kleines Hilfsprogramm mit dem Namen GIOconfig beigefügt, mit dem sich ein entsprechendes Setting auswählen lässt. Das Expressionpedal kann aber auch für andere Zwecke verwendet werden, wie zum Beispiel der Steuerung des Delay-Tempos, der Modulationsintensität bei Rotary oder Choruseffekten oder sonstigen Parametern.
Ein wirklich cooles Feature sind die frei konfigurierbaren Schalter der unteren Reihe. So ist es beispielsweise möglich, dem vierten Schalter eine “Create new track“-Funktion zuzuordnen, die dann der fünfte Schalter scharf schaltet. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, da sich in Logic sämtliche Aktionen frei zuweisen lassen.
Mit Mainstage hat Apple ein Programm herausgebracht, das, anders als Logic oder Garage Band, ein reiner Player ist. Es gibt für jede einzelne Instrumentengruppe eine eigene Oberfläche, was sich besonders für Live-Musiker anbietet. Und genau hier spielt GIO seine wahren Trümpfe aus. Insgesamt lassen sich neben dem Amp und der passenden Box vier Pedale auf das Board “schrauben“. Diese werden farblich auf dem GIO angezeigt und lassen sich dann wie bei einem echten Pedalboard an und ausschalten. Der fünfte Schalter kappt bei Bedarf das Audiosignal augenblicklich, was besonders live eine sinnvolle Einrichtung ist, da es ja im Gegensatz zum echten Amp keinen Volumenregler gibt.
Apogees GIO macht einen rundum professionellen Eindruck und weiß durch seine einfache Bedienung und seine wertige und robuste Verarbeitung zu gefallen. Ich vermisse lediglich einen getrennten Kopfhörerausgang. Die farbliche Anpassung der LEDs mit der DAW erleichtern das Bedienen ungemein. Klanglich spielt GIO, wie zu erwarten war, ganz vorne mit.
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