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Asapura ST, S2 und SL Drumheads Test 

Mit der Marke Asapura (ASPR) gibt es hierzulande einen neuen Hersteller von Schlagzeugfellen zu entdecken. Was die in Japan produzierten Felle können und was sie von den etablierten Platzhirschen Remo und Evans unterscheidet, erfahrt ihr hier. 

Asapura Trommelfelle werden in Japan hergestellt.
Asapura Trommelfelle werden in Japan hergestellt.

Asapura Drumheads – das Wichtigste in Kürze

  • ST: einlagige Felle in 188, 250 und 300 µm Folienstärke
  • alle 14“ ST und S2-Felle auch mit Dot auf der Unterseite erhältlich
  • S2: zweilagige Felle in drei Stärken light, medium, heavy
  • einlagige und zweilagige Felle in coated und clear erhältlich
  • SL-Linie (Synthetic Leather): einlagige Naturfell-Imitate aus Amaritfaser
  • Hergestellt in Japan
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Asapura 14
Asapura 14″ ST-250C Snare/Tom Head Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Asapura 14
Asapura 14″ ST-188C Snare/Tom Head Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Asapura 14
Asapura 14″ S2-AD Snare Head Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Asapura 14
Asapura 14″ TE-000C Snare/Tom Head Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Asapura 14
Asapura 14″ S2-MT Tom Head Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Der Name Asapura sagte mir bis vor ein paar Wochen überhaupt nichts, was sicher daran liegt, dass es sich um einen kleinen, sehr traditionellen japanischen Hersteller handelt, der vor allem bei klassischen Schlagwerkern bekannt ist. Asapura hat darüberhinaus nur eine japanische Website und betreibt keinerlei Social Media-Auftritte. Insbesondere Paukenfelle sind ein großer Posten im Portfolio, aber auch Drumset-Spieler finden anscheinend die Vollbedienung. Für diesen Test habe ich vom deutschen Vertrieb, dem Musikhaus Thomann, eine recht breite Auswahl an Fellen zum Test zugesandt bekommen. 

Bauweise und Passform der Asapura Drumheads

Alle Asapura-Felle sind recht unprätentios in einfachen Kunststoffhüllen verpackt und mit einem Sticker mit dem jeweiligen Durchmesser beklebt. Bei den SL-Modellen aus Amaritfaser findet sich der zusätzliche Hinweis, dass man diese nicht direktem Sonnenlicht / heißen Temperaturen aussetzen soll. Eine Besonderheit ist die weiße Beschichtung der Felle, sie fühlt sich im Vergleich zu Konkurrenzmodellen pergamentartiger an. 

Fotostrecke: 4 Bilder Weiß beschichte, einlagige Felle: die Modelle ST-188C und ST-250C.

Die Folien sind in einen Aluminiumrahmen mit Stahlkern gecrimpt, „Iron Core Lock“ nennt Asapura dieses Verfahren. Der Rahmen ist von geringerer Höhe als beispielsweise bei Evans oder Remo. Bezüglich der Form gibt es dagegen durchaus Ähnlichkeiten, denn der Kragen der Asapura-Felle verläuft – ähnlich wie bei Remo – in einem leicht gewölbten Winkel nach oben aus. Bei zahlreichen Trommeln aus meinem Sortiment – Vintage und modern, und alle in zölligen Durchmessern – hatte ich keinerlei Probleme, die Asapura-Felle zu installieren. Sie passen, aber sitzen etwas enger als beispielsweise Modelle von Evans, die einen steileren Fellkragen haben. Alle Testmodelle glänzen mit sehr guter Verarbeitung. 

Im Testlauf: drei Fellserien und zwei Bassdrumfelle

Auf knackige Modellbezeichnungen wie Ambassador oder Emperor verzichtet Asapura bei seinen Produkten, stattdessen gibt es jede Menge Buchstaben- und Zahlenkombinationen, was zumindest im ersten Moment etwas unübersichtlich erscheint. Aber der Reihe nach.

ST, S2 und SL – Konstruktion der einzelnen Fellserien

Bei den ST-Modellen (Standard) handelt es sich um einlagige Felle, die es in drei Stärken mit 188, 250 und 300 Mikrometer Folienstärke gibt. Das entspricht umgerechnet in etwa den Remo-Fellstärken der Modelle Diplomat, Ambassador und Ambassador X.

Asapura bietet alle Größen zwischen 6“ und 18“ in coated und clear an. Darüberhinaus gibt es die Modelle in 14“ noch mit einem weißen Verstärkungspunkt auf der Unterseite. Bei einem 14“ ST-250CD handelt es sich also um ein einlagig-beschichtetes Fell mit Dot auf der Unterseite in 250er-Folienstärke, quasi ein Pedant zu einem Remo CS Dot Coated.  

Die S2-Modelle bilden das Sortiment an doppellagigen Tomfellen ab. Es gibt sie in drei Stärken light, medium und heavy, ebenfalls in coated und clear. Hier konnte ich für die einzelnen Modelle allerdings keine genauen Folienstärken herausfinden. Auch habe ich für diesen Test nur Modelle in 14“ erhalten. Neu im Sortiment ist das S2-AD Fell mit dem auffälligen grünen Aufdruck. Dabei handelt es sich um ein zweilagiges, weiß beschichtetes Snarefell mit zwei Folien in 188 Mikrometer Stärke.

Fotostrecke: 3 Bilder Eine Besonderheit sind die SL-Felle aus Amaritfaser. Diese sind als Lederimitat vor allem für klassische Schlagwerker entwickelt worden, …

Die Bassdrumfelle ST-250 Bass Head und KICKA-TACK 

Auch zwei Bassdrumfelle in 20“ habe ich für diesen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Beide Felle sind vorgedämpft, weiß beschichtet und haben einen eingearbeiteten Verstärkungsring auf der Innenseite. Das ST Bass Head hat eine Stärke von 250 µm, gleiches gilt für das KICKA-TACK-Modell mit auffälligem weißen Aufdruck. Letzteres soll aber wesentlich attacklastiger und bassiger klingen.

SL-Modelle aus Amaritfaser für klassisches Schlagwerk

Die SL-Felle waren die ersten Modelle, mit denen Asapura 2011 wieder auf den Markt kam. SL steht für Synthetic Leather, hierbei sollen also Kalbsfelle imitiert werden, wie sie bei klassischen Schlagwerkern, aber auch vielen Jazzdrummern beliebt sind, aber ohne an die Einschränkungen durch sich ändernde Luftfeuchtigkeitsverhältnisse gebunden zu sein. Bei der Konstruktion setzt Asapura auf einlagige Felle aus Aramidfaser, die, wie die anderen Felle auch, auf der Oberseite weiß beschichtet sind. Es gibt sie ebenfalls in drei Stärken, wovon ich zwei zum Test bekommen habe. Das TE-000C ist hauchdünn, das TE01C ist stärker und entspricht einem Standardmodell.

Fotostrecke: 2 Bilder Vergleich mit Remo: Iron Core Lock nennt Asapura das Verfahren zur Befestigung seiner Folien.
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Für den Praxistest habe ich meine 20“ x 14“ Sonor „The Swinger“ Bassdrum mit drei meiner Pearl Masters Maple Gum Toms in 12“ x 8“, 14“ x 14“ und 16“ x 16“ kombiniert. Als Snaredrums habe ich zwei Holz- und zwei Metallsnares benutzt: eine Pearl Jupiter 14“ x 5“ COB (Messing) aus den 1970ern, eine Rogers 14“ x 5“ Luxor aus den 60ern sowie meine Tempest Bell Bronze 14“ x 4“. Außerdem kam meine W.J.E. Snare mit dampfgebogenen Ahornkessel in 14“ x 5“ zum Einsatz. Einen sehr guten Eindruck und viele Soundfiles bekommt ihr im folgenden Video:

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So sind der Sound und das Spielgefühl der Asapura-Felle

In der Praxis machen die Asapura-Felle direkt Spaß, sie stimmen sich leicht und auch das Spielgefühl ist etwas weicher mit tollem Rebound. Besonders die ST-250C und die ST-188C sind sehr gelungene, einlagige Alternativen zu den bekannten Platzhirschen, die eine Spur runder und voller klingen. Auffällig ist außerdem, dass es keine Dead Spots gibt: mit Besen oder Mallets gespielt, erklingt über die ganze Fellfläche ein sauberes Signal, auch haben die Asapura-Felle keinen nach Plastik klingenden Attack. Für Spieler, die vor allem Durchsetzungskraft suchen, sind die ST-Felle vielleicht nicht unbedingt das Richtige, wer dagegen Wert auf akustischen Drumsound legt, also eine Trommel, die schon ohne Mikrofon sehr voll und rund im Raum klingt, findet hier genau das Richtige. Bei der Entwicklung der ST-Serie und natürlich der SL-Felle merkt man stark den klassischen Background von Asapura. 

Ebenfalls sehr gut gefällt mir das zweilagige S2-AD Fell mit dem auffällig grünen Aufdruck. Es ist ein beschichteter Allrounder, der die Snaredrum sehr direkt und voll klingen lässt, ohne die nötige crispe Ansprache vermissen zu lassen. Beim Spielen fand ich es sogar crisper als die einlagigen 250er und 300er-Snarefelle mit Dot, die im Vergleich wesentlich kontrollierter und auch ein bisschen matter klingen, was die Entwicklung der Obertöne betrifft. 

Die Beschichtung der Asapura-Felle fühlt sich im Vergleich zur Konkurrenz pergamentartiger an.
Die Beschichtung der Asapura-Felle fühlt sich im Vergleich zur Konkurrenz pergamentartiger an.

Die beschichteten S2-Versionen in light, medium und heavy, die ich allerdings nur in 14“ zur Auswahl hatte, klingen nochmal eine Spur weicher und gedeckter. Hier wäre ein Vergleich mit anderen Tomfell-Größen zu einem späteren Zeitpunkt interessant. Als Allrounder für Pop-Anwendungen finde ich das S2-Medium in klarer Ausführung interessant. Diese wandelt am ehesten in Richtung eines klaren Emperor-Fells. 

Audio Samples
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Besen | ST-188C auf Rogers Snare, ST-250C auf Toms plus 20″ ST Bass Head Sticks | ST-188C auf Rogers Snare, ST-250C auf Toms plus 20″ ST Bass Head S2-AD auf Tempest Bellbronze, ST-250C auf Toms plus 20″ ST Bass Head TE-000C auf Pearl Jupiter, ST-250C auf Toms plus 20″ ST Bass Head Check: ST-188C auf Rogers Snare, ST-250C auf Toms plus 20″ KICKA-TACK Check: ST-188C auf Rogers Snare und Toms plus 20″ KICKA-TACK TE-000C auf W.J.E. Solid Maple TE-01C auf W.J.E. Solid Maple S2-MT (klar) auf 14″ Standtom, Mallet und Stick

Die Bassdrumfelle im Vergleich

Bei den Bassdrumfellen, die auf den ersten Blick identisch konstruiert sind, zeigt sich ein deutlicher Unterschied. Das ST Bass Head hat mehr Ton, aber nicht ganz so viel Attack wie beispielsweise ein Powerstroke 3, während das KICKA-TACK ordentlich Tiefbass mit einem kürzeren Signal aus der Trommel hervorbringt. Beide Felle spielen sich ebenfalls sehr angenehm. Für Retro-Sounds und akustische Musik würde ich wahrscheinlich das ST Bass Head vorziehen, und sobald mehr Kick gefragt ist, das KICKA-TACK.

Das ST Bass Head klingt offener und tonaler als das KICKA-TACK.
Das ST Bass Head klingt offener und tonaler als das KICKA-TACK.

Die beiden Lederimitate TE-000C und TE-01C aus der SL-Serie sind ebenfalls sehr gelungen. Auch wenn diese natürlich deutlich teurer als die Standardmodelle sind, könnten sie sich für den einen oder anderen Soundspezialisten durchaus lohnen. Die Ansprache ist bei beiden Fellen – wie bei klassischen Konzerttrommelfellen zu erwarten – sehr fein. Wirbel erklingen auf der gesamten Fellfläche super präzise, die Snaredrum klingt sehr artikuliert und gleichzeitig voll. Im Video gibt es auch den Vergleich mit einem sehr dünnen Kalbsfell von der Austrian Drumhead Company. Mit diesem klingt die Snaredrum noch eine ganze Spur organischer, allerdings spricht es in den ganz leisen Dynamikstufen nicht so sensibel wie die SL-Asapuras an. 

Audio Samples
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20″ ST Bass Head – Sonor Felt Beater 20″ KICKA-TACK – Sonor Felt Beater
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FAZIT

Für uns Anwender ist es immer begrüßenswert, wenn es auf dem Markt etwas Bewegung gibt und neue Produkte erscheinen. Umso besser, wenn sie sich dann auch noch als so gut wie die Produkte von Asapura entpuppen. Die japanischen Felle glänzen dabei nicht nur mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern begeistern mit einem tollem Spielgefühl und einer weiten Produktpalette an reichen und artikulierten Sounds. Meine Favoriten aus dem Testlauf waren klar die einlagig-beschichteten ST-250C und ST-188C Modelle auf Toms und Snaredrum, das zweilagige S2-AD Snarefell als Allrounder und wenn es etwas kräftiger zur Sache gehen soll, das KICKA-TACK Bassdrumfell. Für Soundtüftler sind die beiden getesteten Felle aus Lederimitat aus der SL-Serie ebenfalls sehr zu empfehlen. 

Die Asapura-Felle überzeugen mit einem sehr breiten Klangspektrum sowie vollen und fein auflösenden Sounds.
Die Asapura-Felle überzeugen mit einem sehr breiten Klangspektrum sowie vollen und fein auflösenden Sounds.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr gute Ansprache und Spielgefühl
  • leicht stimmbar
  • volle und sensible Sounds der ST-188C und ST-250C Modelle
  • toller 14“ Snare-Allrounder: S2-AD
  • fetter Sound des KICKA-TACK Bassdrumfells
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Asapura ST, S2 und SL Drumheads Test 
Für 19,00€ bei
  • Hersteller: Asapura
  • Serien: ST (Standard) S2 (zweilagig) SL (Synthetic Leather)
  • Herkunftsland: Japan
  • Material: Kunststoff, Amaritfaser (SL-Serie)
  • Preise: (Verkaufspreise Mai 2025)
  • 12“ ST-188C und ST-250C EUR 17,-
  • 14“ ST-188C und ST-250C EUR 19,-
  • 16“ ST-250C EUR 22,-
  • 16“ ST-188C EUR 24,-
  • 14“ S2-AD EUR 25,-
  • 14“ ST-250CD EUR 21,-
  • 14“ ST-300CD EUR 25,-
  • 14“ S2 clear in Light, Medium, Heavy EUR 21,-
  • 14“ S2 coated in Light, Medium, Heavy EUR 22,-
  • 14“ S2 Light mit Dot EUR 23,-
  • 14“ TE-000C SL EUR 49,-
  • 14“ TE-01C SL EUR 54,-

Herstellerseite: http://www.asapura.jp

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