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Bose S1 Pro+ Mic&Instrument TX Set Test

Wer den Namen „Bose“ hört, Hersteller unseres Testkandidaten Bose S1 Pro+ Mic&Instrument TX Set , assoziiert diesen wohl erstmal mit Kopfhörern, Bluetooth-Lautsprechern und Sound-Systemen für Anwendungsgebiete wie etwa Home-Cinemas oder HiFi-Anlagen, die bei Laien, wie auch Liebhabern von Hi-End-Anlagen gleichermaßen gut ankommen. Aus dem End-Consumer Bereich sind die Tech-Giganten nicht mehr wegzudenken, doch nicht nur hier können sie sich behaupten. Denn auch im PA-Sektor ist die US-amerikanische Ton-Schmiede heimisch. So weiß man sich mit Kino-, Stadion- und Theaterinstallationen oder tragbaren Anlagen wie den DJ-freundlichen Bose-L1 Säulensystemen im Veranstaltungsbereich zu empfehlen.

Die jüngste Bose Vorstellung nennt sich S1 Pro+, ist seit Juni 2023 erhältlich kostet im Bundle mit zwei Transmittern als Mic&Instrument TX Set 1145,- Euro. Bei der S1 Pro+ handelt es sich um eine überarbeitete Version der bereits seit 5 Jahren erhältlichen S1 Pro. Dieses neue all-in-one Wireless-PA-System ist vielseitig einsetzbar. Sie richtet sich an Musiker und DJs und wurde mit einer Fülle an Features ausgestattet. Welche das sind, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Bose S1 Pro+ mobile PA-Box Test

Bose S1 Pro+ – Das Wichtigste in Kürze

  • vielseitig einsetzbare Akku-Box im Monitor-Format
  • 2 Wireless Transmitter im 2400 MHz Bereich
  • eigenständige EQ-Anpassungen je nach Position
  • Musikübertragung per Bluetooth
  • ToneMatch-Presets

Bei der S1 Pro+ handelt es sich um ein leicht zu transportierendes Wireless-PA-System. „Wireless“ bezieht sich hier nicht etwa auf die Möglichkeit, Musik vom Smartphone oder Rechner an die Box zu senden, das können heutzutage viele Boxen. Auch der Betrieb per Lithium-Ionen-Akku, welcher bei voller Ladung bis zu 11 Stunden halten soll, ist es nicht. Nein, gemeint sind die beiden kabellosen Sender, welche sich im Gehäuse der Box lagern lassen. Diese senden im 2400 MHz Bereich und kommen einmal mit 6,3 mm Klinke und einmal mit XRL-Stecker. 

Die Box selbst hat die Maße von 23,8 x 33,2 x 27,9 cm, wiegt 6,3 kg und ist in simplem Schwarz gehalten. Bei den 2-Wege-Lautsprechern handelt es sich um einen 6-Zoll-Woofer, gepaart mit drei 2,25-Zoll-Hochtönern, welche eine Frequenzwiedergabe von 62 bis 17000 Hz bieten. Der Abstrahlwinkel des Speakers beträgt 120 x 50° und soll bei maximal 103 dB bis zu 50 Personen ausreichend beschallen können. 

Bose S1 Pro+ Wireless-PA-Box

Besonders bei der S1 Pro+ sind die vier Möglichkeiten zur Positionierung: So lässt sich das Gerät als seitlich liegender Monitor oder als PA nutzen, ob nun angeschrägt auf dem Boden stehend, aufgerichtet auf einer erhöhten Position oder dank der 35-mm-Flansch auch auf einem Stativ. 

Wie man halt Musik hört: Von der Tragefläche eines Pickup-Trucks

Gut, das können auch viele andere Lautsprecher, diese aber erkennt die jeweilige Ausrichtung und passt automatisch den Summen-EQ an. Klingt interessant, ich bin gespannt. Um das Gerät mit weiteren zu verbinden, besitzt die Anlage noch einen XLR-Line-Out.

Über einen standardmäßigen Kaltgeräteanschluss wird die Pro+ geladen, sind die Transmitter in der Box gelagert, laden sie sich dort über einen integrierten USB-C-Anschluss auf. Ansonsten ist sie mit einer Schnelladefunktion über eine außen angebrachte USB-Buchse versehen. Per USB-C kann auch ein Computer angeschlossen werden, wodurch das Gerät auch als Recording-Interface mit Monitoring genutzt werden kann, betitelt als Live-Stream-Modus.  

Außerdem besitzt die Bose S1 Pro+ einen integrierten 3-Kanal-Mixer. Bei den ersten zwei Kanälen handelt es sich um XLR/Klinke-Kombi-Buchsen für Instrumente und Mikrofone. Der dritte Kanal ist erstmal der Musikwiedergabe über Bluetooth, Klinke oder Mini-Klinke vorbehalten. Nebst EQ mit Bass- und Treble-Bändern sind alle drei auch mit einem Reverb-Effekt ausgestattet. Zusätzlich gibt es zwei ToneMatch-Presets, also vorprogrammierte EQ-Einstellungen, wer die Bose Music App zur Gerätesteuerung nutzt, hat aber noch eine Menge an weiteren solcher Presets zur Hand.

Lieferumfang des Bose S1 Pro+ Mic&Instrument TX Set Test

Die portable PA kommt im kontrastreich designten Glanz-Karton, beschriftet mit Bildern und allen möglichen Kurzinfos und ist darin in einer Kunststoffhülle, umgeben von Schaumstoff-Formen vor Erschütterungen geschützt. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Verpackung der S1 Pro+ …

Am Griff lässt sich die Box, noch in der Hülle, leicht aus der Verpackung heben, auch dank des geringen Gewichts. Neben dieser befinden sich in dem Paket noch die beiden Sender, die Ladebuchten am Gehäuse des Geräts sind bis dahin noch mit Gummi-Kappen verschlossen. Außerdem wird ein Kaltgerätekabel mitgeliefert. Bei meinem Testgerät endet dieses zwar auf einem UK-Stecker, Kaltgerätekabel habe ich aber immer parat. 

Bose S1 Pro+: Beschaffenheit des Systems

Die Bose-Box ist sehr kompakt designt und an diversen Ecken angeschrägt. Farblich hält sich der Hersteller größtenteils an ein simples Matt-Schwarz mit Pulverbeschichtung. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die S1 Pro+ sieht aus wie eine klassische Monitor-Box

Oberhalb des Gerätes ist der Tragegriff angebracht, welcher platzsparend in die Hülle eingelassen ist. An der Vorderseite befinden sich die Treiber: Die 2,25-Zoll-Speaker sind brückenartig vor dem Woofer verbaut, wobei zwei der drei Hochtöner zu den Seiten weg gerichtet sind. Verdeckt werden die Lautsprecher von einem Metallgrill, den das Bose-Logo ziert.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Griff befindet sich an der Oberseite des Gehäuses

An einer der zwei hinteren Schrägseiten sind Gummifüße angebracht, die bei liegender Anwendung ein Wegrutschen verhindern sollen. 

Auf der anderen befinden sich die Anschlüsse, Bedienelemente und Ladebuchsen der S1 Pro+. Die drei numerisch markierten Kanäle der Box sind mit jeweils einem Display plus Drehknopf gepaart, an denen sie sich regeln lassen. Außerdem befindet sich hier eine längliche Anzeige, die in Grün oder im Falle von Clipping Rot aufleuchtet. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Füße sorgen für festen Halt

Die USB-A- und USB-C-Buchsen sind direkt unter den Inputs positioniert, darauf folgt ein einzelner Line-Out zum Verbinden mehrerer Boxen. Zuletzt befinden sich auf der Hinterseite des Gerätes der Kaltgeräteranschluss und der ON/OFF-Schalter. 

Auch der untere Part des Gehäuses ist mit Gummifüßen versehen und ebenfalls zweigeteilt, nämlich in eine flache und eine angeschrägte Fläche. Zweitere ist mit dem Flansch für Stative versehen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Auch die Unterseite wurde schräg abgeflacht …

Und die Sender?

Die sind sind ebenfalls aus Kunststoff und Metall gefertigt. Dementsprechend leicht sind sie, fühlen sich dafür aber auch nicht sonderlich robust an. Daher würde ich gerade mit dem Klinkensender aufpassen – der wird nämlich ausgeklappt, was einerseits vielseitige Möglichkeiten zur Positionierung verspricht, andererseits aber auch das Risiko birgt, das Gelenk aus Versehen abzubrechen. Abgesehen von der Auslassung für den Klinkenstecker und dem Knopf zum Lösen der Verriegelung seines XLR-Gegenstücks sind die Gehäuse beider Sender gleich aufgebaut.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Transmitter sind überwiegend gleich aufgebaut


An der Akkuseite flach, ansonsten bogenförmig abgerundet. An der einen Seite ist das obligatorische Bose-Logo aufgedruckt – auf der anderen befinden sich Mute- und ON/OFF-Knopf samt Statusleuchten. Hinten sind die Sender mit einer raueren Grifffläche versehen. Das war’s dann auch schon. Los geht’s mit dem Praxistest. 

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PRAXIS

Dafür muss ich die Box erst einmal aufbauen. OK, „aufbauen“ ist übertrieben, „hinstellen“ ist das richtige Wort. Ist die Bose S1 Pro+ geladen (oder am Strom), wird sie eingeschaltet, eine beliebige Klangquelle angeschlossen und aufgedreht. Denkbar simpel – oder? 

Ist das Gerät eingeschaltet, leuchten sofort die drei Displays auf und zeigen zunächst die Lautstärke des jeweiligen Kanals an. Die Ausrichtung checkt die Box von allein und dreht bei Bedarf auch die Anzeige mit – finde ich cool. So muss niemand unnötig Zeit mit Display-Tilt-Einstellungen vergeuden. Meine Wahl fällt übrigens auf die angewinkelte Bodenposition.

Musikwiedergabe an der Bose S1 Pro+

Um das zu herauszufinden, verbinde ich mein MacBook Pro per Bluetooth mit dem Gerät. Dazu muss nur kurz der kleine Button an der Box gedrückt werden, schnell erscheint die Bose-Box auf meinem Bildschirm. Nun kann ich sie koppeln und als Wiedergabegerät auswählen. 

Mein erster Eindruck: Ja, die Mini-PA kann laut. Die Klangwiedergabe aber wirkt auf mich in den hohen Mitten etwas harsch. Diese lassen sich anhand des EQs etwas herausziehen. Bis das Frequenzbild meiner Meinung nach nicht mehr so harsch ist, ist man aber auch schon bei einem insgesamt etwas dumpfen Klangbild angekommen. Dafür klingt der Bass recht knackig.

Drehe ich die Box auf die Seite (in die Monitor-Position), klingt sie dank des automatischen EQs auch direkt etwas harmonischer. 

Die Bose S1 Pro+ ausgerichtet als Monitor
Die S1 Pro+ ausgerichtet als Monitor

Dass Bluetooth auch gerne mal übermäßig komprimiert und harsch klingt, ist aber auch keine Neuheit. Die Klangwiedergabe über Miniklinke klingt ausgewogener, wobei das Problem aber auch nicht komplett verschwindet. Aber gut, was gut klingt oder nicht, liegt ja nun mal auch im Auge (oder Ohr) des Betrachters. 

Ich denke, zum Musikhören auf dem Camping-Platz ist die Box völlig ausreichend. Das ist aber nicht ihr eigentliches Aufgabengebiet. Wer nach einer einfachen Bluetooth-Box sucht, wird wohl wesentlich günstigere Alternativen finden. 

Die Bose S1 Pro+ als treuer Begleiter für Alleinunterhalter?

Was die Bedienung angeht, ist das Gerät auch sehr intuitiv aufgebaut. Per XLR- oder Klinke lassen sich jegliche Klangquellen, egal ob Mikros, Gitarren oder auch Line-Level-Geräte, an die Quelle anschließen. 

Per Klick auf den Drehknopf unterhalb des Displays hat man an allen drei Kanälen die Möglichkeit, Ausgangslautstärke, Treble, Bass und Reverb zu regeln.

Bose S1 Pro+: Die Bedienknöpfe an der Rückseite der Box
Die Bedienknöpfe an der Rückseite der Box

Letzterer klingt für mich sehr hochwertig und fügt sich gut ins Klangbild ein, ob nun dezent als Klebehall oder als extravaganter Kirchen-Effekt. Dabei lässt sich zwar nur die Reverb-Lautstärke anpassen – Parameter wie Decay oder verschiedene Hall-Varianten fallen also weg – aber was funktioniert, funktioniert und reicht locker, um musikalischen Darbietungen eine angemessene Tiefe zu verleihen. 

Für tiefergreifendere Einstellungsoptionen wird der Knopf etwas länger gedrückt. Hier lässt sich beispielsweise der „Expander“ ein- und ausschalten, wobei es sich um ein Gate handelt. Viel interessanter finde ich die ToneMatch-Presets: EQ-Voreinstellungen, die auf verschiedene Anwendungen und Klangquellen ausgerichtet sind. 

Bose Music App und ToneMatch

Okay. Am Gerät selbst finden sich in den Einstellungen nur zwei dieser Presets, eins für Instrumente, eins für Mikrofone – so weit, so unspektakulär. Lade ich mir aber die Bose Music App auf mein Smartphone und verbinde diese mit der S1 Pro+, stehen mir nun Unmengen solcher ToneMatch-Optionen zur Verfügung. 

Diese EQ-Anpassungen beziehen sich nicht etwa nur auf spezifische Instrumentengruppen. Hier finden sich diverse Mikrofon- und Instrumenten-Klassiker vieler Marken wie beispielsweise Gitarren von Takamkine oder Taylor wieder. 

Auch an Mikrofonmodellen mangelt es der App nicht: Von Audix, über Shure und Sennheiser, bis Neumann finden sich hier alle möglichen gängigen Live-Mics wieder.

Unterschiede der Presets

Um euch verdeutlichen zu können, welchen Unterschied diese Presets machen können, habe ich mir meine Gibson J45 geschnappt und einen Linetrack in Cubase eingespielt. Diesen habe ich dann über eine Reamping-Box und den Klinkensender an die nach hinten geneigte Pro+ geschickt. 

Abgenommen habe ich die Klangbeispiele über ein Neumann TLM103 in 1,7 m Höhe und aus etwa 2,5 m Entfernung. Warum nicht direkt an der Box? In der Fußgängerzone würdet ihr ja auch nicht mit dem Kopf neben dem Lautsprecher des Straßenmusikers knieen. Als Pre-Amp dient hier unser Avalon AD2022. Dieses Mikrofon-Setup behalte ich übrigens für den Großteil dieses Tests bei.

Das TLM103 in etwa 2,5 m Entfernung von der Box (hier als Monitor)
Das TLM103 in etwa 2,5 m Entfernung von der Box (hier als Monitor)

Wie die Gitarre über die S1 Pro+ ohne und mit passendem Preset klingt, könnt ihr in den Klanhgbeispielen nachhören. Mir persönlich gefällt zweite Variante besser. Vor allem, dass die ToneMatch-Setups meine eigentlichen EQ-Parameter unberührt lassen, sagt mir sehr zu – gerade, weil ich mit meinen zwei eigentlichen Bändern in der Klangbearbeitung recht limitiert bin. 

Audio Samples
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Bose S1 Pro+ ohne Gibson Preset Bose S1 Pro+ mit Gibson Preset

Mal abgesehen von der Vielfalt an ToneMatch-Einstellungen kann ich über die App auch alle anderen Parameter bequem vom Handy aus regeln. Das vereinfacht die Bedienung meiner Ansicht nach enorm.

Lautstärkeregelung

Was mich allerdings stört und gleichzeitig meinen größten Kritikpunkt ausmacht, ist, dass Ein- und Ausgangslautstärke nicht getrennt voneinander geregelt werden können. Möchten Anwender also auf eine bestimmte Lautstärke kommen, können sie mitunter ihren Sound früher oder später ins Clipping fahren. Um dem zu entgehen, sollen laut Bose entweder die Gesamtlautstärke oder die der der Klangquelle angepasst werden. Wer nicht gerade ein vorgeschaltetes Mischpult oder einen zusätzlichen Volume-Regler an seinem Instrument zur Hand hat, steht dann etwas im Regen. 

Auch hierfür habe ich ein Klangbeispiel. Diesmal mit Gibson J45 und Shure SM58, beide Signale liefen über die Sender in die S1 Pro+ und wurden mit den passenden ToneMatch-Presets versehen. Und weil ich nicht gut singe, habe ich mir ein wenig Gnadenhall verpasst.

Bose S1 Pro+ und Shure SM58  Mikrofon
Der Sender sitzt fest und sicher am Mikro

Ich selbst befand mich währenddessen nicht im Aufnahmeraum. Alles, was ihr hört, ist also die reine Tonausgabe der Lautsprecher. Wer gut aufpasst, kann hören, wie der Gesang zwischenzeitlich etwas übersteuert. Ich gebe zu bedenken, dass die Anlage nicht lauter aufgedreht war, als eine J45 auch ohne elektrische Verstärkung wäre. 

Audio Samples
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Gitarre und Vocals

Kabel und Funkübertragung im Vergleich

Jetzt zu den Sendern: Die machen auf mich klangmäßig einen sehr realistischen Eindruck, es kommt weder zu nervigen Aussetzern noch zu größeren Klangverlusten. Eher wirkt der Sound per Sender in den Höhen ein ganz kleines bisschen ausgeprägter als per Kabel, ohne dabei zu steril zu werden. 

Wie nah die beiden Varianten aneinander liegen, könnt ihr in den Klangbeispielen nachhören. Dazu habe ich dasselbe Line-Signal per Kabel und Funk an die Mini-PA geschickt und direkt über den XLR-Out abgegriffen. 

Bose S1 Pro+, 4ms Latenz
Latenz stellt beim Bose S1 Pro+ Wireless System kein größeres Problem dar

Daraufhin wurde die 4 ms Latenz der Funkstrecken-Aufnahme weggeschnitten, phasengleich über die Kabelversion gelegt und umgekehrt. Was ihr nach diesem Nulltest noch hören könnt, sind die Frequenzen, die sich sonst auslöschen würden. 

Audio Samples
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Bose S1 Pro+ Kabel Bose S1 Pro+ Wireless Bose S1 Pro+ Nulltest

Das Resultat spricht für sich – die Transmitter machen eine sehr gute Figur. 

Streaming mit der Bose S1 Pro

Auch als Interface lässt sich die S1 Pro+ nutzen. In den Advanced-Einstellungen des dritten Kanals kann der Live-Stream-Modus eingeschaltet werden. Nun hat man die Möglichkeit, die Box per USB-C-Kabel an ein Aufnahme- oder Streaming-Device anzuschließen und dann als Soundkarte zu nutzen. Dabei stehen zwar zwei Kanäle zur Verfügung, effektiv handelt es sich dabei aber zweimal um dasselbe Signal, da die Box ihren Sound in Dual-Mono ausgibt. Der dritte Kanal dient hier nur noch der Volume-Regelung für Live-Monitoring. 

Vier Ausrichtungsmöglichkeiten, vier verschiedene Klänge

Besonders an Boses kleiner Neuheit ist auch, dass das Gerät nicht nur erkennt, wie sie ausgerichtet ist, sondern dann auch den EQ der entsprechenden Situation anpasst. 

Wie das klingt, könnt ihr in meinem Video sehen und vor allem hören. Auch hier ist wieder das J45 ToneMatch-Preset im Einsatz. Der Mikrofonaufbau hat sich nicht geändert. 

Wie ihr sehen könnt, variieren die Lautstärkenverhältnisse zwischen den verschiedenen Positionierungen. Gerade die Stativ-Variante ist deutlich lauter als die anderen drei. 

Fotostrecke: 3 Bilder Das Gerät erkennt seine Position von selbst

Zusätzlich kann an der Box noch ein Sub-EQ, also ein festgelegter Low-Cut eingeschaltet werden, um die Box als Satellitenbox in Kombination mit einem Subwoofer zu nutzen. 

Und wenn wir schon bei zusätzlichen Features sind: Wer noch eine zweite Einheit besitzt, kann beide gemeinsam wireless koppeln. Testen konnte ich das leider nicht, da ich auf mein einzelnes Testgerät beschränkt bin. 

Bose S1 Pro+ – mögliche Alternativen

Bose S1 Pro+EV Everse 8JBL EON 715
Preis779,00 €799 €669 €
Funk SenderJaNeinNein
Akku-Leistungca. 11h6 -12h je nach LeistungKein Akku
Frequenzbereich62 – 17000 Hz15 – 20000Hz45 – 20000 Hz
Gewicht6 Kg7,6 Kg17 Kg
BluetoothJaJanein
Max SPL103 dB121 dB128 dB
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FAZIT

Kann ich das Bose S1 Pro+ Mic&Instrument TX Set weiterempfehlen? Nun, ich denke, dass die Amerikaner bei ihrer neusten Kompakt-PA verdammt viel richtig gemacht haben. Das Design der Anlage ist schick und simpel. Sie bringt kein großes Gewicht auf die Waage, ist kompakt und einfach zu transportieren. Auch der Akku mit seiner Maximallaufzeit von etwa 11 Stunden weiß zu überzeugen. Der Ladevorgang ist ebenfalls recht schnell abgeschlossen und die Storage-Buchten für die Transmitter sind klug verbaut. Ich empfinde es als sehr komfortabel, die Sender nicht noch zusätzlich an eine Steckdose anschließen zu müssen. So geht nichts verloren und man sich spart Kabel, die unschön aus der Wand hängen.

Was die Leistung der Funksender angeht, bin ich nach wie vor begeistert. Sie haben eine Laufzeit von bis zu sechs Stunden und lassen sich fix wieder aufladen. Abgesehen davon wird hier kein Ton verfälscht, ich hatte während meines Tests keine Ausfallprobleme, solange ich mich in der Nähe der Box befand. Auch als ich im Nebenraum saß, funktionierte alles wie es sollte. Gut, die Musikwiedergabe entspricht nicht ganz meinen Klangvorstellungen, aber wie gesagt: Das ist Geschmackssache. Anders verhält es sich bei dem Thema „Ein- und Ausgangslautstärke“. Ich verstehe nicht, warum diese nicht voneinander getrennt steuerbar sind. Klar kann man sich noch ein passendes ToneMatch-Mischpult dazu kaufen, darunter aber leidet die Portabilität. Ganz zu schweigen vom Geldbeutel. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt, wird mit der neun Bose S1 Pro+ einen ansonsten guten Deal machen.

Ja, 1145 – Euro klingt erstmal happig, ist meiner Meinung nach aber ein fairer Preis für ein Gerät, das so viele Vorteile und Features bietet. Auch wenn man bedenkt, dass allein die Sender einzeln schon jeweils 189,- Euro kosten. Nicht zu vergessen die klug eingestellten ToneMatch-Presets, die einen ordentlichen Job bei der Klangbearbeitung machen. Das kommt vor allem Einsteigern zugute, die sich keine Gedanken um EQs machen wollen, sondern direkt mit ordentlichem Sound drauflos musizieren möchten. 

Das zweite große Alleinstellungsmerkmal des Geräts ist die integrierte Soundkarte. Dadurch ist Nutzern nun möglich, ihre Live-Performance ohne großen Aufwand direkt ins Netz zu streamen – im digitalen Zeitalter klingt das logisch, ist jedoch hier ein Novum. De Facto fällt mir auf Anhieb kein Alternativprodukt – vor allem nicht in der Preisrange – ein, welches da mithalten kann. Insgesamt ist die S1 Pro+ ein weitgehend gut durchdachtes Endprodukt. Von mir gibt’s für die allgemein runde Leistung glatte 4 Sterne.

Bose S1 Pro+
Wer viel auf Achse ist, sollte sich die S1 Pro+ auf jeden Fall genauer anschauen

Bose S1 Pro+ Mic&Instrument TX Set Features

  • verwendbar als Bühnenmonitor, Übungsverstärker und primäres Musiksystem
  • Lautsprecherbestückung: 1x 6″ Woofer und 3x 2,25″ Driver
  • inkl. Bose S1 Pro+ Battery Pack, wiederaufladbarer Lithium-Ionen-Akku für Bose S1 
  • Pro+
  • Laufzeit bis zu 11 Stunden
  • Schnellladefunktion
  • 4 Positionierungsmöglichkeiten
  • integrierter 3-Kanal-Mixer mit OLED-Display, Reverb und EQ-Steuerung für Bässe und 
  • Höhen
  • Bluetooth
  • ToneMatch
  • Bluetooth-Streaming mit One-Touch-Pairing
  • Audio-Control über die Bose Music App
  • Frequenzbereich: 62 bis 17000 Hz
  • Abstrahlwinkel: 120 x 50° (H x V)
  • max. SPL: 103 dB, 109 dB Peak
  • Beschallung von bis zu 50 Personen
  • Eingänge: 2x XLR/6,3 mm Klinke Kombi, 1x 6,3 mm Klinke, 1x 3,5 mm Miniklinke
  • Ausgang: 1x XLR out
  • 35 mm Stativflansch
  • Abmessungen: 238 x 332 x 279 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 6,5 kg
  • Farbe: schwarz
  • inkl. Netzkabel
  • Preis: 1145,- Euro

Bose S1 Pro+ Mic/Line Transmitter 2,4 GHz Wireless System für Mikrofone

  • speziell für den Betrieb mit Bose S1 Pro+ entwickelt
  • Reichweite bis zu 10 m
  • Mute-Schalter
  • integrierter Akku – aufladbar über USB-C oder im integrierten Bose S1 Pro+ Ladeschacht
  • Laufzeit bis zu 6 h
  • Anschluss: XLR female
  • Abmessungen (B x H x T): 29 x 30 x 86 mm
  • Gewicht: 102 g
  • Farbe: Schwarz

Bose S1 Pro+ Instrument Transmitter 2,4 GHz Wireless System für Instrumente

  • speziell für den Betrieb mit Bose S1 Pro+ entwickelt
  • Reichweite bis zu 10 m
  • Mute-Schalter
  • integrierter Akku – aufladbar über USB-C oder im integrierten Bose S1 Pro+ Ladeschacht
  • Laufzeit bis zu 6 h
  • Anschluss: 6,3 mm Klinke
  • Abmessungen (B x H x T): 29 x 30 x 86 mm
  • Gewicht: 102 g
  • Farbe: Schwarz

Website des Herstellers

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • zwei Wireless Transmitter (Klinke & XLR)
  • per App steuerbar
  • integriertes Audio-Interface für Live-Stream-Modus
  • vielseitige Beschallungsmöglichkeiten
  • TrueMatch-Presets
  • klein und leicht
  • intuitive Bedienung
Contra
  • hohe Mitten etwas scharf
  • Klinkentransmitter fühlt sich nicht robust an
  • In- und Out-Volume nicht getrennt regelbar
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Bose S1 Pro+ Mic&Instrument TX Set Test
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Bose S1 Pro+ mobile PA-Box Test

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Profilbild von Manfred

Manfred sagt:

#1 - 17.01.2024 um 19:41 Uhr

0

Hallo Ole, schöner Bericht. Schade, dass du den eingebauten FX-Loop nicht erwähnt hast. So funktioniert's: https://www.youtube.com/watch?v=U7lUmuNbb3E&t=10s

Profilbild von Thomas

Thomas sagt:

#2 - 17.11.2024 um 22:43 Uhr

0

Ich nutze im Augenblick zwei Everse 8 und glaube auch, dass das dies die wahrscheinlich besseren Lautsprecher sind. Ich habe auch den Adapter, wo man den Funkmikrofon Empfänger oben drauf schrauben kann, aber das ist ehrlich gesagt gar nicht so praktisch, wie man glaubt und ziemlich fummelig mit den Kabeln. Aber vor allem hat man ja nur einen Empfänger auf einer Box und kann das nicht auf die andere Box übertragen. Deshalb wäre folgende Frage äußerst spannend: da bei den Bose Lautsprechern der Empfänger ja fest eingebaut ist, kann man dann auch her gehen und mit einem Mikrofon zwei Lautsprechern gleichzeitig ansteuern im Streaming Modus? Das wäre ein Killer, denn dass man die Sender direkt in die Box reinstecken kann, finde ich super, aber wenn man das professionell nutzen will für Hochzeiten zum Beispiel braucht man ja mindestens ein Back-up und zusätzlich auch noch mehr Leistung als eine Box bringt. Natürlich könnte ich jetzt ein Kabel von einer zu anderen ziehen, aber wenn das ganze drahtlos ginge mit einem Sender auf beide Boxen gleichzeitig, geht das? Das wäre ein richtiger GameChanger!

Profilbild von Benjamin Schaub

Benjamin Schaub sagt:

#3 - 11.12.2024 um 12:22 Uhr

0

Hey Ole! Eine Frage, wie ändert sich das Gewicht denn, wenn man den Akku ausbaut? Bin Bahnfahrer... ;-)

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