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Celestion Peacekeeper Test

Zur NAMM 2025 stellte der britische Lautsprecher-Traditionshersteller Celestion mit dem Peacekeeper einen Lautsprecher vor, der eher die Bezeichnung „Leisesprecher“ verdient hätte. Denn dieser 12“-Speaker für Gitarre soll laut Hersteller wie ein normaler Lautsprecher funktionieren, allerdings mit erheblich reduziertem Pegel. Ob man mit ihm die Amp-Endstufe tatsächlich ordentlich aufreißen und den Verstärker in den Sweet-Spot fahren kann, ohne Gehörschäden befürchten zu müssen? Und das komplett ohne Power-Soak oder ähnliche Gerätschaften? Ein sehr interessantes Konzept, das wir auf seine Praxistauglichkeit geprüft haben.  

Celestion Peacekeeper Test

Celestion Peacekeeper – Das Wichtigste in Kürze

  • 12“-Lautsprecher für Gitarrenverstärker
  • belastbar bis 50 Watt an 8 Ohm
  • 75 Hz bis 5000 Hz
  • maximaler Schalldruckpegel 86 dB 
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Celestion Peacekeeper 12
Celestion Peacekeeper 12″ 8 Ohms
Kundenbewertung:
(1)

Dual Voice Coil Design mit 86 dB SPL

Fluch und Segen der meisten Röhrenamps ist der sogenannte Sweet-Spot der Endstufe. In ihm stimmen Übersteuerung, Kompression und Lautstärke perfekt überein und sorgen für einen satten, schmatzigen und dynamischen Sound mit dem entsprechenden Spielgefühl. Das Problem dabei ist in der Regel die Lautstärke bzw. der Schallpegel, der je nach Leistung des Amps für diesen Zustand erreicht werden muss. Und der liegt häufig nah der Schmerzgrenze und auf jeden Fall jenseits der Zimmerlautstärke. Abhilfe schaffen hier sogenannte Power-Soaks, die das vom Verstärker ausgegebene Signal auf dem Weg zum Lautsprecher reduzieren. 

Mit einem neuartigen Dual-Voice-Coil-Design hat sich nun Celestion das Thema Lärmreduzierung auf die Fahne geschrieben. Der Peacekeeper erlaubt laut Hersteller einen maximalen Schalldruckpegel (SPL) von 86 dB – lauter soll es nicht werden. Zwar bewegen wir uns mit dieser Zahl auch über der üblichen Zimmerlautstärke (Staubsauger bei ca. 70 dB), aber noch klar unter der Schmerzgrenze. 

Fotostrecke: 4 Bilder Der Peacekeeper erlaubt laut Hersteller einen maximalen Schalldruckpegel (SPL) von 86 dB – lauter soll es nicht werden.

12“ Gitarren-Lautsprecher – 50 Watt Belastbarkeit bei 8 Ohm

Der Celestion Peacekeeper sieht aus wie ein ganz normaler 12“-Gitarrenlautsprecher und kann problemlos in ein 12“-Cab oder 12“-Combogehäuse geschraubt werden. Er legt 1,4 kg auf die Waage und hat eine Impedanz von 8 Ohm. Der Frequenzbereich liegt zwischen 75 Hz und 5000 Hz, also ebenfalls identisch mit den meisten Gitarrenlautsprechern. Was ihn auszeichnet, ist der bereits angesprochene limitierte Schalldruckpegel, den wir nun in einem direkten Vergleich mit einem „normalen“ Celestion Creamback-Speaker ausloten wollen. 

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Vorbemerkung und Aufnahme-Setup

Es ist schwierig, dieses umfangreiche Thema aus unterschiedlichen Begriffen wie Schallpegel, Sound, Kompression, Dynamik usw. in Worte zu fassen. Verständlich, dass auch die Aufnahmen nur einen Teil der Wahrnehmung wiedergeben können, die man im Raum und unmittelbar beim Lautsprecher hat. Deshalb versuchen die folgenden Beispiele, euch zumindest einen Eindruck zu vermitteln, was der Peacekeeper zu leisten vermag. 

Für den Praxistest steht ein Celestion 12“ Creamback (G12M 65) Speaker zum Vergleich bereit. Beide Speaker habe ich in ein identisches 1×12-Cab montiert und dann wechselweise an den Amp, einen Ceriatone OTS 50, angeschlossen. Abgenommen werden beide Speaker mit je einem Royer R-10. 

Deutlich niedriger Schallpegel

Der reduzierte Schallpegel des Celestion Peacekeeper ist bereits beim ersten Vergleich beeindruckend. Ein Schallpegelmesser in ca. 150 cm Abstand zu beiden Cabs meldet bei einem A-Powerchord über den Creamback satte 100 dB-C, beim Peacekeeper lediglich 80 dB-C. Ein Pegel, den einigermaßen entspannte Mitbewohner noch durchwinken würden. Beim Creamback befinden wir uns bereits auf amtlichem Proberaum/Bühnen-Niveau, bei dem Tontechniker und Bandmitglieder durchaus schon mal nachfragen, ob es nicht doch etwas leiser ginge. Um euch zumindest einen ungefähren Eindruck von den Lautstärke-Unterschieden zu geben, habe ich beide Lautsprecher bei identischem Eingangspegel am Mic-Preamp (Chandler TG2) aufgenommen. 

Audio Samples
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Creamback Unison Gain Mic Preamp Peacekeeper Unison Gain Mic Preamp

Sound-Vergleich Peacekeeper vs. Creamback

Steht man vor dem Speaker, hat man den Eindruck, dass der Peacekeeper im Vergleich etwas dünner klingt, was allerdings auf den geringeren Schallpegel zurückzuführen ist. Um dem Sound genauer auf den Zahn zu fühlen, habe ich die beiden Speaker aufgenommen und am Mic-Preamp auf einen identischen Pegel gebracht. Anschließend habe ich lediglich einen G-Powerchord gespielt und auch den Analyzer in der DAW aktiviert. 

Audio Samples
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Creamback: Mid Gain Powerchord Peacekeeper: Mid Gain Powerchord
Fotostrecke: 2 Bilder Der G-Powerchord im Analyzer mit dem Creamback.

Bei gleichem Pegel kommt der Peacekeeper dem Creamback schon recht nah. Im unteren Frequenzbereich bis ca. 200 Hz ist der Peacekeeper einen Hauch schwächer, was man zum Beispiel bei Aufnahmen mit einem EQ locker ausgleichen könnte – wenn man es denn überhaupt benötigt. Auf der Bühne oder zu Hause muss der Bassregler eben etwas weiter aufgedreht werden. 

Vergleich mit unterschiedlichen Amp-Sounds 

Hier kommen jetzt drei Beispiele mit unterschiedlichen Sounds von clean bis Mid-Gain, ebenfalls im Direktvergleich beider Speaker. Der etwas dünnere Mittenbereich fällt beim Classic-Rock-Style-Sound bei mittlerem Zerrgrad naturgemäß etwas stärker ins Gewicht als zum Beispiel beim Cleansound. Der Creamback klingt auch etwas wärmer, wenn man das Ganze unter der akustischen Lupe betrachtet, aber hier hat jeder seine eigenen Vorstellungen. Im Zweifelsfall lässt sich am Amp immer noch etwas nachjustieren. Und etwas Kompromissbereitschaft muss auch vorhanden sein, wenn man nicht mit brachialer Lautstärke arbeiten möchte. Auf jeden Fall macht der Peacekeeper eine gute Figur und taugt natürlich auch zum Recording. 

Audio Samples
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Creamback: Mid Gain (Les Paul) Peacekeeper: Mid Gain (Les Paul) Creamback: Clean (Stratocaster) Peacekeeper: Clean (Stratocaster) Creamback: Overdrive (Telecaster) Peacekeeper: Overdrive (Telecaster)
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Fazit

Der Celestion Peacekeeper macht seinem Namen alle Ehre, denn er reduziert den Schallpegel im Vergleich zu einem herkömmlichen Gitarrenlautsprecher bei gleicher Einstellung am Amp enorm. Einen 50-Watt-Amp beispielsweise kann man in moderaten Pegeln bei heißer Endstufensättigung spielen. Daher eignet sich der Speaker zum Üben und Jammen zu Hause oder auch für Recordingzwecke, wenn kein schallisolierter Aufnahmeraum vorhanden ist und man trotzdem mit einem mikrofonierten Amp aufnehmen möchte. Klanglich macht der Peacekeeper eine gute Figur, er ist dem Sound eines Celestion Creamback (G12M 65) recht nah, mit leicht reduziertem unteren Mittenbereich. Klar, der Peacekeeper ist kein Schnäppchen und liegt fast 100 Euro über dem Creamback. Aber wenn man zur Schallreduktion in einen Power-Soak investieren muss, liegt man doch etwas höher. Wer seine Röhrenamps bei moderatem Pegel betreiben möchte und eine Alternative zu einem Power-Soak sucht, sollte den Celestion Peacekeeper auf jeden Fall antesten. 

Reduzierter Pegel bei vollem Amp-Sound – der Celestion Peacekeeper ist eine Alternative zu Power-Soaks und eignet sich auch ideal zum Aufnehmen von Röhrenamps.
Reduzierter Pegel bei vollem Amp-Sound – der Celestion Peacekeeper ist eine Alternative zu Power-Soaks und eignet sich auch ideal zum Aufnehmen von Röhrenamps.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • deutliche Pegelreduktion
  • maximaler Schalldruck bei 86 dB
  • Sound nah am Creamback
  • moderates Gewicht
  • gut geeignet für Clean- bis Mid-Gain-Sounds
Contra
  • keins
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Celestion Peacekeeper Test
Für 249,00€ bei
  • Hersteller: Celestion
  • Modell: Peacekeeper
  • Typ: Gitarrenlautsprecher
  • Größe: 12“
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Belastbarkeit: 50 Watt
  • Frequenzbereich: 75 Hz bis 5000 Hz
  • SPL: 86 dB
  • Gewicht: 1,4 kg
  • Verkaufspreis: 249,00 Euro (Juli 2025)

Herstellerseite: https://celestion.com

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