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Crazy Tube Circuits White Whale V2 Test

Das Crazy Tube Circuits White Whale V2 kommt als neue Version des 2017 vorgestellten Erfolgsmodells mit einem umfangreichen Facelift. Wie bei der ursprünglichen Variante wird hier ein analoger Federhall mit einem ebenfalls analogen Tremolo nach dem Vorbild alter Fenderamps kombiniert. Allerdings bietet die Neuauflage mehr Eingriffsmöglichkeiten und gleich drei Tremolotypen sowie drei Reverb Size Modi. Schon die erste Ausgabe klang fantastisch, daher interessiert es mich natürlich, ob der Neuling hier noch etwas aufsatteln kann.

Crazy Tube Circuits White Whale – das Wichtigste in Kürze

  • analoger Federhall und Tremolo
  • drei Hallfedern und drei Reverb-Betriebsarten
  • drei Tremolo-Modi: Tube Bias, Opto und Harmonic
  • Effektreihenfolge von Tremolo und Reverb frei bestimmbar
  • True Bypass

Gehäuse und Bedienung des Crazy Tube Circuits White Whale V2

Der Crazy Tube Circuits White Whale V2 kommt in einem rechteckigen, türkisfarbenen Metallgehäuse mit den Maßen 125 x 170 x 71 mm. Die Bedienelemente versammeln sich alle auf der Oberseite, wobei die linke Pedalhälfte die Tremoloeinheit verwaltet. Hier zeigen sich drei Potis für Volume, Speed und Depth. Über einen Dreifach-Wahlschalter kann der Tremolotyp von Opto zu Tube Bias oder Harmonic geschaltet werden. Letzterer bietet per Taster zusätzlich die Wahl zwischen einem Hard- und einem Soft-Setting. Ein weiterer Zweifachschalter legt das Tremolo vor oder hinter den Federhall. Der Reverb stellt mit Volume, Mix, Tone und Dwell vier Potis bereit. Auch hier ist ein zusätzlicher Dreifachschalter verbaut, der zwischen Long, Short und Medium wählt. Über zwei Fußschalter werden Tremolo und Reverb separat geschaltet. Die Anschlüsse sind in Reih und Glied an der Stirnseite versammelt, bestehend aus In- und Output im 6,3 mm Klinkenformat sowie einem Eingang für das optionale 9V-Netzteil, das zwischen 145 und 180 mA zur Verfügung stellen muss. Batteriebetrieb wird nicht unterstützt. Für einen flexiblen Einsatz auf dem Pedalboard oder in Racks wurden drei Anschlüsse für externe Controller angebracht. Über die TRS-Remote-Buchse lassen sich Tremolo und Reverb unabhängig voneinander aktivieren. Rev- und Trem XP-Buchse erlauben den Anschluss von Expression-Pedalen oder eines Tap-Fußschalters zur Steuerung von Parametern wie Reverb Mix oder Tremolo Speed. Der Lieferumfang besteht aus einem Manual und vier anklebbaren Gummifüßen.

Crazy Tube Circuits White Whale V2 Gehäuse
Fotostrecke: 5 Bilder Der Crazy Tube Circuits White Whale V2 kommt mit den Maßen 125 x 170 x 71 mm.
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So klingt der Crazy Tube Circuits White Whale in der Praxis

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Topteil und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Für verzerrte Sounds verwende ich einen Wampler Belle Overdrive. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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So klingt das Tremolo des Crazy Tube Circuits White Whale

Zu Beginn widme ich mich nur der Tremoloeinheit des White Whales und stelle für einen dezent räumlichen Sound den Reverb auf einen niedrigen Wert. In einem mittleren Setting erhält man einen warm wabernden Tremoloeffekt, der klanglich sehr natürlich und transparent wirkt. Der Volume-Regler hat mit 20 dB ordentlich Dampf und erweist sich als sehr hilfreich, um die Lautstärkeschwankungen der Modulation auszugleichen. Darüber hinaus reicht sein Output auch locker aus, um jeden cleanen Röhrenamp ordentlich anzublasen und in eine natürliche Zerre zu fahren. Selbst eine „Off-Label“-Verwendung als reiner Preamp/Booster ist beim Setzen des Intensity Reglers auf null absolut möglich. Die drei Tremolotypen bieten unterschiedlich klingende Auslegungen des Effekts, wobei die Harmonic-Variante sich am deutlichsten abhebt. Der harmonische Tremoloeffekt, entstanden in den frühen 1960er-Jahren, arbeitet quasi wie zwei ineinander laufende Tremolos, die dabei leicht phasige Effekte erzeugen. Hier zeigt das Hard-Setting knackigere und höhenreichere Sounds, wohingegen das Soft-Setting, wie der Name vermuten lässt, weicher und fülliger in den Bässen auftritt. Das Tube Bias Setting kommt einen Hauch „smoother“ als das Optotremolo, bei dem das Chopping minimal stärker durchkommt. Dank des Intensitiy-Reglers sind subtile Modulationseffekte bis hin zu harten Slicersounds möglich.

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Mid Setting – Opto Tremolo – Pedal On/Off – Stratocaster Mode Switch – Stratocaster Harm – Hard vs. Soft – Les Paul Medium Intensity Crunch – Wampler Belle – Les Paul High Intensity Slicer Effekt – Les Paul
Die Neuauflage bietet zusätzliche Features, wobei vor allem das hervorragende Harmonic Tremolo, der dritte Reverb-Mode und die einstellbare Effektreihenfolge hervorzuheben sind.

So klingt der Reverb des Crazy Tube Circuits White Whale

Der Reverb zeigt sich als hervorragend klingender Federhall, der einerseits subtile Raumklänge, aber auch extreme Sounds mit langen, brillanten Hallfahnen beherrscht. Der Grundklang lässt sich mit dem Tone-Poti in Kombination mit dem Dwell-Regler gut anpassen. Dwell bestimmt dabei die Stärke, mit der das Signal in die analog emulierte Endstufe des Federhalls gefahren wird. Höhere Werte führen dann zu stärkerer Sättigung, aber auch einer längeren Hallfahne. Das Short-Setting bietet kurze bis mittellange Hallsounds mit zwei Federn, im Medium-Setting kommen längere Reverbs mit ebenfalls zwei Federn und im Long-Setting erklingen schließlich alle drei Hallspiralen. Letzteres liefert dabei auch einen deutlich vollmundigeren Sound. Insgesamt bietet der Reverb die besten Attribute eines guten und hochwertigen Federhalls. Die Reverb-Drips, wie sie User von frühen Fenderamps noch kennen, fallen hier allerdings nicht ganz so knallig-peitschend aus wie z. B. beim Surfy Bear Reverb-Pedal. Dennoch führen hohe Einstellungen des Dwell-Potis in eine ähnliche Richtung.

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Short – Medium – Long – Stratocaster Medium Reverb Long Reverb Dwell Check Tone Check

So klingt das Tremolo und der Reverb des Crazy Tube Circuits White Whale

Dass man die Effektreihenfolge flexibel einstellen kann, ist ebenfalls ein Novum der Neuauflage. Liegt der Tremoloeffekt hinter dem Reverb, tritt das Wabern deutlich stärker in den Vordergrund, was übrigens auch die typische Signalkette in alten Amps war. Surfsounds lassen sich ziemlich gut umsetzen, auch wenn der knallige Reverb-Splash, der für dieses Genre oft erwünscht ist, minimal zurückhaltender ausfällt. Übrigens wird hier der crunchige Sound nur durch das Aufdrehen der Volume-Potis und ohne zusätzliche Overdrives erzeugt!

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Medium Setting – Tremolo vor Reverb Medium Setting Pre/Post Check Surfsound
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Fazit

Das Crazy Tube Circuits White Whale V2 ist ein absolut beeindruckendes Pedal. Auch wenn mir die Vorgängerversion schon sehr gut gefallen hat, bietet die Neuauflage noch einiges an zusätzlichen Features, wobei vor allem das hervorragende Harmonic Tremolo, der dritte Reverb-Mode und die einstellbare Effektreihenfolge hervorzuheben sind. Der Sound des Tremolos ist warm, mit einer tollen Natürlichkeit, und bleibt stets transparent. Der Reverb zeigt sich vielseitig und liefert klassische Federhall-Sounds in einer großen Bandbreite, von subtilen Settings bis zu extremen Hallräumen. Die Reverb-Drips fallen nicht ganz so knallig und peitschend aus, wie man sie von frühen Fenderamps kennt, dennoch überzeugt der Klangcharakter des Federhalls auf ganzer Linie. Dass hier zwei getrennte Volume-Potis für beide Effektblöcke vorliegen, erlaubt sinnvolle Anpassungen, wobei sogar genug Output zur Verfügung steht, um jede Vorstufe ordentlich zu boosten. Zur astreinen Soundqualität gesellen sich eine tolle Verarbeitung und sinnvolle Anschlussmöglichkeiten für externe Controller. Der Preis ist sicherlich im oberen Segment für ein Effektpedal dieser Gattung angesiedelt. Aber wenn man die Einzelpreise eines hochwertigen analogen Tremolos und eines flexiblen Federhalls vor Augen hat, relativiert sich die Summe. 

Crazy Tube Circuits White Whale V2 Test
Mit dem Crazy Tube Circuits White Whale V2 hat der Hersteller ein beeindruckendes Pedal im Portfolio.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragende Soundqualität
  • sehr gut klingendes Harmonic Tremolo
  • jeweils drei Tremolo- und Reverb-Optionen
  • zwei getrennte Volumes mit hohem Output
Contra
  • keins
Artikelbild
Crazy Tube Circuits White Whale V2 Test
Für 349,00€ bei
  • Hersteller: Crazy Tube Circuits
  • Name: White Whale
  • Typ: analoger Federhall/Tremolo
  • Herstellungsland: Griechenland
  • Regler: Volume, Speed, Intensity (Tremolo), Volume, Dwell, Mix, Tone (Reverb)
  • Schalter: Tremolo On/Off, Reverb On/Off (Fußschalter), Reverb-Size, Tremolo-Mode, FX-Order
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Remote, Trem XP, Reverb XP Netzteileingang (9 V)
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromverbrauch: 145 – 180 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 125 x 170 x 71 mm
  • Gewicht: 846 g
  • Ladenpreis: 349,00 Euro (April 2024), optionaler Remote Switch 49,00 Euro
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