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Crown XLS 1502 PA-Endstufe Test

Mit der XLS 1502 hat Crown einen günstigen Class-D-Leistungsverstärker mit integrierter Frequenzweiche im Produktportfolio, der seit einigen Jahren zu den Verkaufsschlagern zählt – warum ist das so? 

Die Crown XLS-Endstufenserie umfasst insgesamt vier Modelle, zu denen auch unser Testkandidat namens Crown XLS 1502 zählt. Außerdem sind die Modelle Crown XLS 1002, 2002 und 2502 verfügbar. Die XLS-Leistungsverstärker richten sich an die Musiker, DJs und eignen sich dank ihrer leisen Lüfter auch für den Installations- und Heimkinobereich …

Im Test überzeugt die Crown XLS 1502 Endstufe

Crown XLS 1502 – das Wichtigste in Kürze

  • Class-D-Layout mit 2 x 525 Watt an 4 Ohm
  • Sleep-Modus mit externem Trigger
  • Hoch- und Tiefpassfilter je Kanal
  • leiser Lüfter (temperaturgesteuert) und geringe Einbautiefe

Was ist im Lieferumfang?

Die Lieferung erfolgte im Karton. Dieser ist aufwendig gestaltet und propagiert ein frisches „Be Heard“-Logo auf blauem Hintergrund. Selbst für eine Class-D-Endstufe ist die XLS 1502 mit ihren knapp vier Kilogramm erfreulich leicht. Somit reichen die beiden Hartschaum-Inlays links und rechts im Karton als Transportschutz völlig aus. Was gehört neben der Endstufe noch zum Lieferumfang? Ich notiere lediglich eine Bedienungsanleitung und ein Kaltgerätekabel, das ist alles. Die Endstufe selbst ist in Folie eingeschweißt und dürfte somit vor Feuchtigkeit auf dem Transportweg gut geschützt sein. 

Fotostrecke: 2 Bilder Der Karton der Crown XLS 1502

Das Gehäuse der Crown XLS 1502

Das Gehäuse ist aus Stahlblech gefertigt und ordentlich verarbeitet. Erstaunlich ist aber nicht nur das niedrige Gewicht. Das Gehäuse ist gerade einmal 20 Zentimeter tief und würde somit auch in einen leichtes FX-Rack passen. Ideal für den Anwender, der eine möglichst leichte und kompakte Leistungsverstärkung benötigt. Das Gehäuse ist kurioserweise mit zusätzlichen Rack-Halterungen auf der Rückseite ausgestattet, was in puncto Gewichtsabstützung nicht wirklich Sinn ergibt. Zumindest sind derart die Anschlüsse auf der Rückseite geschützt, falls man die Endstufe mit der Frontplatte nach oben auf den Boden stellt.

Crown XLS 1502 PA-Endstufe
Das Gehäuse ist nur 20 cm tief

Frontplatte der Crown XLS 1502 PA-Endstufe

„Form follows function“ – das gilt auch für modernes Endstufendesign. Die vorgesetzte Blende in „X-Form“ sieht nicht nur gut aus, sondern dient auch als Griffersatz. Damit lässt sich die Endstufe sehr einfach in ein Roadcase schieben und festschrauben. Hinter der X-Blende ist die komplette Front perforiert und sorgt für eine gute Luftzufuhr. Neben dem bekannten Crown-Logo notiere ich eine blaue Netz-LED, welche die Betriebsbereitschaft signalisiert. In der Mitte sind alle Bedienelemente der Vorderseite angesiedelt. Es gibt pro Kanal ein fünfstelliges LED-Meter und ein Gain-Poti. In der Mitte befindet das grafikfähige, hintergrundbeleuchtete Display, das von drei Funktionstastern begleitet wird. Die drei Taster mit den Bezeichnungen „Menu/Select“, „Previous“ und „Next“ sind selbsterklärend und verweisen darauf, wie der User-DSP bedient wird.

Fotostrecke: 2 Bilder Die vorgesetzte Blende dient auch als Griffersatz

Crown XLS 1502 – die Rückseite

Wie bei Endstufen üblich, ist die Rückseite deutlich spannender. Was die Audio-Anschlüsse betrifft, bietet die Crown XLS 1502 eine Vollausstattung. Als Eingangsarmaturen bietet die XLS 1502 neben XLR- und Klinkenbuchsen (dienen auch als Link Out) zusätzlich noch Cinch-Buchsen (RCA). Somit ist der Verstärker für alle Eventualitäten gerüstet. Für die Kühlung befindet sich ein einzelner Lüfter in der Endstufe, der die Luft von vorne nach hinten zieht. 

Bei den Lautsprecheranschlüssen gibt sich Crown ebenfalls spendabel. Neben den mittlerweile üblichen Speaker-Twist-Buchsen, verfügt unser Kandidat zusätzlich noch über Schraubanschlüsse. Die Pin-Belegung der Speaker-Twist-Buchsen ist löblicherweise auf dem Gehäuse aufgedruckt. Die Netzversorgung wird, wie in dieser Preis- und Leistungsklasse üblich, über eine Kaltgerätebuchse realisiert. Leider gibt es keine Zugentriegelung für das Kaltgerätekabel. 

Anstatt mit einer herkömmlichen Schmelzsicherung zu arbeiten, verfügt die XLS 1502 über ein Breaker. Dieser lässt sich einfacher reaktivieren, was in Hinsicht auf die Bedienungsfreundlichkeit im Vergleich zu einer Schmelzsicherung ein deutlicher Pluspunkt ist. Ebenfalls ein Plus ist der mit der Bezeichnung „AUX“ versehende Klemmblockanschluss, mit dem sich eine Fernbedienung für den energiesparenden „Sleep-Modus“ realisieren lässt. Sehr nützlich, vor allem wenn die Endstufe in einem nur schwer zugänglichen Bereich installiert ist. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Rückseite der Endstufe
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Praxis

Volle Punktzahl gibt es für das Handling. Der Verstärker ist sehr leicht, kompakt und lässt sich dank der X-Blende gut anfassen und in ein passendes Rack verfrachten. Schade, dass man dem Kandidaten kein verriegeltes Kaltgerätekabel beigelegt hat. Zumindest eine Zugentlastung wäre ein Pluspunkt für die Betriebssicherheit gewesen. Nach dem Einschalten benötigt der kleine DSP ein wenig Zeit zum Hochfahren. Erst dann stehen alle Funktionen bereit.

Die XLS 1502 wird beworben mit einer eingebauten Frequenzweiche. Der verbaute DSP bietet allerdings noch einige weiterer Funktionen, die ich nicht unbedingt erwartet hätte. Die Bedienung über die drei Taster unterhalb des Displays ist jedenfalls selbsterklärend und geht nach wenigen Minuten schnell von der Hand. 

DSP und Frequenzweichensektion der Crown XLS 1502 PA-Endstufe

Drückt man die Taste MENU/SEL, gelangt man in das Main-Menü mit den Punkten „Amp Mode“, „Crossover“, „Input Sensitivity“, „System“ und „Exit“. Unter „Amp Mode“ stellt man ein, ob der Verstärker stereo, gebrückt oder parallel mono arbeiten soll. Der Menüpunkt „Crossover“ dürfte die wichtigste DSP-Funktion darstellen. Jeder Kanal kann separat eingestellt werden. Zur Verfügung stehen ein Lowpass- (265 Hz bis 30 Hz), ein Highpass- (3 kHz bis 30 Hz) oder ein Bandpass-Filter (30 Hz bis 3 kHz).

Welcher Filter und welche Ordnung dabei genau zum Einsatz kommen, darüber schweigen sich sowohl der DSP als auch die Bedienungsanleitung aus. Immerhin lassen sich mit verbauten Optionen alle Standard-Frequenzweichenoperationen ausführen: Sub- und Topteiltrennung oder dank dem Bandpass lässt sich die Endstufe auch für den Mittenweg in einem Dreiwegesystem einsetzten.

Fotostrecke: 2 Bilder Die unterschiedlichen Amp-Betriebsmodi des Kandidaten

Zusätzliche Funktionen

Ebenfalls über den DSP abrufbar sind Systeminformationen wie die aktuelle Temperatur der Endstufenblöcke, die Firmware-Version und die Lock-Funktion (um den DSP gegen ungewollten Zugriff zu schützen). Darüber hinaus lässt sich die Hintergrundbeleuchtung des Displays deaktivieren (nach 1, 2 oder 5 Minuten). Die die Umschaltung der Eingangsempfindlichkeit von 1,4 Volt auf 0,775 Volt vornehmen und die Aktivierung des Sleep Modes (on/off, 30 sec, 1 Minute) über den DSP realisieren.

Hat man sich bei der Programmierung einmal verfahren oder möchte den DSP auf die Werkseinstellungen zurücksetzten, dann ist das unter dem Punkt „Factory Reset“ jederzeit möglich. Ich bin jedenfalls positiv überrascht, was der kleine User-DSP zu bieten hat. Um das Bild abzurunden hätte ich mir eine Handvoll User-Speicherplätze gewünscht. Möchte man die Konfiguration des Amps ändern oder ihn an andere Boxen anpassen, dann geht die vorherige Einstellung leider verloren.

Fotostrecke: 3 Bilder Unter der Haube des Kandidaten

Crown XLS 1502 Test: der Klangeindruck

Class-D-Verstärker sind eher für ihren nüchternen Sound bekannt. Die XLS 1502 ist da keine Ausnahme. Hier wird schlichtweg das verstärkt, was am Eingang anliegt. Klangliche Artefakte gibt es erst im Grenzbereich zu vermelden. Bei zu hohen Pegeln in Kombination mit großer Dynamik (Live-Band) greift der verbaute PeakX Limiter rabiat durch. Die Leistung wird dabei kaum reduziert. Erst bei langen Sinustönen (elektronische Musik) wird die Endstufenleistung zurückgefahren, wenn man sich zu lange an der Clip-Grenze entlanghangelt. Hier wird das Netzteil der begrenzende Faktor sein. 

Wichtig ist nur, dass sowohl Limiter und Netzteil bestmöglich auf zu hohe Pegel und kritisches Signalmaterial reagieren und der Verstärker nicht abschaltet. Dass haben die Crown-Entwickler gut hinbekommen. Doch wie verhält sich der Verstärker in einer hörkritischen Umgebung? Vorbildlich – so mein Eindruck. Der verbaute Lüfter springt erst bei hoher Lautstärke an, sodass der Verstärker auch bei kleinen Installationen, im Hi-Fi- oder Heimkinobereich uneingeschränkt nutzbar ist. 

Alternativen

Das Marktsegment an Class-D-Endstufen mit moderaten Leistungen ist gut besetzt und in die meisten Endstufenhersteller haben dementsprechend passende Modelle in Angebot. Besonders die Gewichtsersparnis und Sonderfunktion via User-DSP machen diese Endstufen für viele Anwender interessant. Interessenten sollten daher einen Blick auf die folgende Übersicht werfen.

FeatureCrown XLS 1502Yamaha PX3Behringer KM750
Gehäuse2 HE, 19“2 HE, 19“2 HE, 19“
Leistung an 4 Ohm2 x 525 Watt2 x 500 Watt2 x 300 Watt
EingangsarmaturenXLR + Cinch (RCA)XLR + KlinkeCombobuchsen (XLR + Klinke) 
AusgangsarmaturenSpeaker Twist, SchraubanschlüsseSpeaker Twist, SchraubanschlüsseSpeaker Twist
Brückenbetrieb möglichjaja, aber mit weniger Leistung als bei 4 Ohmnein
Gewicht3,9 kg6,9 kg3,4 kg
2-Ohm-Tauglichkeitjajanein
NetzversorgungKaltgerätekabelFestes NetzkabelKaltgerätekabel
Endkundenpreis519,- Euro878,- Euro325,- Euro
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Fazit

Die Crown XLS 1502 macht vieles richtig und ist deshalb eine Option für jeden, der einen flexiblen Leistungsverstärker zum moderaten Preis sucht. Der Verstärker ist sehr leicht und kompakt und bietet dank verbautem User-DSP eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten. Neben der Verwendung als Monitor- oder PA-Verstärker lässt sich die Crown XLS 1502 ebenso gut für Installation oder im Hi-Fi- bzw. Heimkinobereich einsetzten.

Der temperaturgesteuerte Lüfter tritt erst bei hoher Lautstärke seinen Dienst an, während die verbaute Crossover-Sektion den Amp auch für Notfalleinsätze oder als flexibler Ersatzverstärker ins Spiel bringt. Dank zusätzlichem Bandpass-Filter kann der Verstärker jeden Weg in einem Mehrwege-Soundsystem befeuern, solange die Leistung ausreicht.

Im Grenzbereich greifen die verbauten PeakX-Limiter durch, sodass die Betriebssicherheit auch bei hohen Pegeln gewährleistet ist. Für ein Markengerät bietet die Crown XLS Serie eine erstaunlich umfangreiche Ausstattung. Nur einige User-Speicherplätze hätten das ansonsten positive Gesamtbild abgerundet.

Im Test überzeugt die Crown XLS 1502 Endstufe
Im Test überzeugt die Crown XLS 1502 Endstufe

Crown XLS 1502 Spezifikationen

  • Leistung:  2 x 775 Watt / 2 Ohm, 2 x 525 Watt / 4 Ohm, 2 x 300 Watt / 8 Ohm, 1.550 Watt / 4 Ohm Bridge Mono
  • Gehäuse: 19“, 2 HE Metall
  • X-Over: ja, Hoch- und Tiefpassfilter pro Kanal
  • Limiter: > PeakX Limiter 
  • Lüfter: temperaturabhängiger Lüfter, sehr leise 
  • Eingänge: XLR/Cinch pro Kanal 
  • Ausgänge: Speaker Twist und Binding Post 
  • Spezial-Feature: Sleep-Modus mit externem Trigger
  • Einbautiefe: 19,6 cm 
  • Gewicht: 3,9 kg
  • Abmessungen: 483 x 89 x 196 mm
  • Preis: 705,67 Euro UVP

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Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • günstiger Preis
  • sehr niedriges Gewicht
  • leiser Lüfter
  • eingebaute Frequenzweiche
  • Front-Display
  • Bridge-Betrieb möglich
Contra
  • keine User-Speicherplätze
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Crown XLS 1502 PA-Endstufe Test
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Im Test überzeugt die Crown XLS 1502 Endstufe

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