DAP-Audio iMix 7.2 Test

Wenn es heißt, sich ein neues Mischpult für das mobile DJ-Rack zuzulegen, zur Eventbeschallung oder ein Gerät zu erstehen, das man sich in Bar, Club oder Gastronomie einbauen kann, steht man vor einem ziemlich breiten Angebot. Auch DAP-Audio hat mit dem IMIX 7.2 ein Pult im Sortiment, das im Gewässer der Gastronomen, Club- und Barbetreiber, Eventtechniker, DJs und mobilen Dienstleister fischt. Immerhin verfügt das Gerät über stattliche sieben Kanäle, allesamt zwei unterschiedlichen Zonen zuweisbar, bietet diverse nützliche Stellschrauben für In- und Outputs und sogar zwei USB-Ports. Und das ist noch nicht alles, was der DAP-Audio 7.2 Bolide dem potenziellen Käufer anzubieten hat.

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Details

Das ist ein ordentlicher Bolide von einem Mixer, der sich hier zum Test einfindet. Stolze 6,4 kg Lebendgewicht bringt der DAP bei Maßen von 481 x 135 x 266 mm auf die Waage und belegt damit 6 Höheneinheiten im Rack. Ein robustes Stahlblechgehäuse beherbergt das empfindliche technische Innenleben. Vier Gummifüße schützen – so ihr den Boliden nirgends einschrauben wollt – den potenziellen Aufstellort vor Kratzern und tragen Sorge, dass das Gerät auch bei impulsiveren Handhabungen nicht verrutscht.

Fotostrecke: 2 Bilder Verpackung des DAP-Audio iMix 7.2

Eingänge und Ausgänge

Für analoge Zuspieler sind insgesamt sieben Paar Cinch-Buchsen vorhanden, allesamt für Line-Signale vorgesehen. Oben auf dem Mixer sind ebenfalls noch ein Miniklinkeneingang und zwei Cinch-Buchsen zu finden, schaltbar auf Phone- oder Line-Level, doch bleiben wir noch einen Moment an der Rückseite. Dort sind noch zwei weitere Eingänge vorhanden und zwar XLR-Klinke-Kombobuchsen für zwei Mikrofone. Der Mic-Input 1 ist auch noch auf der Oberfläche zugegen. Zwei USB-Buchsen dienen dem Anschluss von Laptop oder PC. Einen FX-Send/Return sucht man vergeblich.
Bei den Outputs zeigt sich der DAP nicht minder spendabel und offeriert zweimal symmetrische XLR-Verbindungen (Master A, Master B), wodurch sich ein zweiter Raum mit anderen Signalen beschallen lässt. Master A ist außerdem im Cinch-Format abgreifbar, dazu kommen zwei weitere Stereo-Cinch-Outputs: Record und Monitor, welcher über eine eigene Lautstärkeregelung verfügt. Die wurde natürlich auch Master A und B zuteil, jedoch sind hier on-top Balance-Regler zur Korrektur des Stereosignals und je ein L/R-Level-Meter mit 15 Schritten verbaut.

Fotostrecke: 2 Bilder Das vertiefte Backpanel in seiner ganzen Pracht

Nun stellt sich noch die Frage, welche Funktion die Encoder ganz unten am Gerät übernehmen. Kurzum: Sie stellen für das Display auf dem Mixer ein, was an dem Kanal anliegt. Prima, denn der DAP bietet eine stattliche Anzahl von Anschlüssen und auch oben auf dem Pult ist allerlei Regelwerk auszumachen, das ich mir nun im Praxisteil genauer ansehen möchte. 

Praxis

Beim Einbau macht es sich positiv bemerkbar, dass die Anschlussbuchsen etwa 1,5 HE vertieft zum Mixer Abschluss finden. Das spart Höhe im Rack ein und man hat  bei einem Horizontal- oder Schlitteneinbau im Kombirack gut Platz für Kabel. Und davon kann man wirklich viele stecken. Ich verbinde den Testkandidaten also mit ein paar Zuspielern und dem Soundsystem. DAP-Audio hat beispielsweise mit dem TCD-100BT einen Rack-Player im Sortiment, der satte drei Playouts (Bluetooth, Tuner und CD-Out) sein Eigen nennt, womit man natürlich schon ein paar Fliegen mit einer Klappe schlagen kann.

Fotostrecke: 2 Bilder 6 HE im Schlitten: Platz für einen Controller davor wäre auch noch da

Da die Gain-Regelung dazu noch (bis 10 dB Boost) hinten statt oben stattfinden muss, läuft man nicht so schnell Gefahr, dass versehentlich oder aber von technisch weniger versierten Personen etwas verstellt wird. Das Ausgangssignal, welches über eine Monoschaltung verfügt, kann hinten um plus/minus 10 dB variiert werden.
Das Mischfeld offeriert pro Kanal zwei Schalterstellungen. Channel 1, 2 und 5 haben wie auf dem Backpanel-Bild zu sehen, allerdings nur einen rückseitigen Stereo-Cinch-Input. Kanal 1 und 2 sind folglich zum Einspielen von USB-Port 1 und 2 bestimmt. An Kanal 5 liegt der Aux-Eingang an. Hier gibt es noch eine Taste, um den Pegel beim Anschluss schwächerer Smartphones oder MP3-Player anzuheben.
Über die rückseitigen Encoder kann auch gleich für die Displays am Pult eingestellt werden, was genau an dem Kanal anliegt. Mögliche Einstellungen sind CD 1, CD 2, TUNER, DVD, TV, BEAMER, PC1, PC2, DJ, AREA 2, AUX 1, AUX 2 – damit hat DAP schon reichlich viel abgedeckt, was man auf der Piste oder lokal benötigen könnte und damit ginge eine mögliche Einweisung Dritter auch leichter vonstatten. Das ist natürlich auch von Vorteil, wenn man eine bestimmte Quelle in eine bestimmte Zone senden möchte. Ändern lassen sich die Labels indes nicht.
Im Gegensatz zu manchem Konkurrenten weist der DAP-Audio keine dedizierten PFL-Vorhörtaster pro Kanal auf. Stattdessen gibt es einen Channel Select-Regler, mit dem sich die Einzelkanäle und der Master A und B auf den Kopfhörer schicken lassen, der über eine 6,3 mm Klinkenbuchse Anschluss findet. Der Kopfhörerausgang liefert ein transparentes und lautes Signal.

Durchblick dank zuweisbarer Display-Texte: CD 1, CD 2, TUNER, DVD, TV, BEAMER, PC1, PC2, DJ, AREA 2, AUX 1, AUX 2
Durchblick dank zuweisbarer Display-Texte: CD 1, CD 2, TUNER, DVD, TV, BEAMER, PC1, PC2, DJ, AREA 2, AUX 1, AUX 2

Für die Klanganpassung ist beim DAP-Audio ein +/-12 dB Dreiband-EQ, der bei 80 Hz, 1 kHz und 12 kHz ansetzt, verantwortlich. Beim Equalizing fällt mir dann auf, dass einige Knobs doch noch etwas schwergängiger sind als ihre Kommilitonen, das sollte sich im Laufe der Zeit aber eigentlich legen. Beim Pegelabgleich unterstützen einen in jedem Kanal zehnschrittige LED-Ketten (-24 / +12) . Dazu verbaut DAP-Audio für die Master-Outputs je zwei ampelfarbene, 15-schtittige, von -30 bis + 15 dB reichende Master-LED-Ketten. Die 60 mm langen Channelfader laufen leichtfüßig über die Leiterbahn, einen frei zuweisbaren Crossfader gibt es bei diesem Gerät nicht. Schade, er hätte nicht geschadet.
An den Mikrofonkanälen steht ebenfalls ein Dreibänder zur Verfügung, nur sind hier die Frequenzen anders gewählt, denn sie setzen bei 120 Hz, 800 Hz und 5 kHz an. Für die separat in der Lautstärke anpassbaren Mikrofonkanäle gibt es on-top eine Talkover-Schaltung, ein Reverb und natürlich den obligatorischen Einschaltknopf. Wer also als DJ, Moderator, Entertainer oder sonstiger Akteur etwas zu sagen hat, am DAP-Audio 7.2 soll es nicht liegen.
Jedes der anliegenden Signale kann entweder auf den Ausgang Master 1 oder Master 2 oder auch beide ausgespielt werden. Zwei Tippschalter legen das Routing fest. Die Tasten, die diese Aufgabe übernehmen, sind statusmeldend hell orange beleuchtet. Funktional. Allerdings sind mir die Kappen beim Anti-Fingerabdruck-Reinigen der Bedienoberfläche mit dem Tuch oftmals aus der Halterung gesprungen. Nicht so toll.

Fotostrecke: 3 Bilder Gut ausgestattet präsentiert sich die Mikrofonsektion
Audio Samples
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EQ Low,Mid, Hi Cut-Boost Mike und Reverb

USB-Schnittstellen

Ein besonderes Highlight beim DAP-Audio 7.2 sind die beiden, je 2-In/2-Outs zur Verfügung stellenden, integrierten 48 kHz / 16 Bit USB-Schnittstellen. Damit lassen sich gleich zwei Computer anschließen. So kann einer beispielsweise fest installiert sein und ein weiterer Port für den Gast-DJ, Entertainer oder DJ-Teams mit je einem eigenen Rechner frei bleiben. Ein klein wenig wackelig ist der Steckkontakt allerdings. Außerdem könnten die Anschlüsse mit einer geeigneten DJ-Software zum Steuern von zwei DJ-Decks genutzt werden. Und natürlich kann man auch mit einem Computer das Summensignal mitschneiden, was im Test störfrei funktionierte.

Wellenform der USB-Aufnahme
DAP-Audio IMIX 7.2: 7-Kanal-Installationsmixer
Audio Samples
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USB-Recording Smartphone Boost

Fazit

DAP-Audio ist mit dem IMIX 7.2 ein, was Sound und Bedienbarkeit angeht, solides Mischpult gelungen. Es punktet zudem mit zahlreichen Anschlussschnittstellen, Zone-Playout und zusätzlichem Monitoring und strebt zurecht seinen Platz im mobilen DJ-Rack an oder verrichtet als Festeinbau in der Bar, Disco oder Gastronomie gute Dienste.
Fünf Hauptkanäle erlauben euch, in der Summe acht Geräte anzuschließen. Dazu kommt ein frontaler Aux-Eingang für Cinch-Line und Smartphone. Displays an der Vorderseite und eine gelungene Verteilung von Bedienelementen – speziell auch die rückseitigen Gains und Encoder, machen das Gerät übersichtlich und schützen vor ungewollten Änderungen. Zwei Mikrofonsektionen mit Dreiband-EQs, Reverb und Talkover erlauben Durchsagen und Moderation. Dank zweier USB-Schnittstellen kann das Pults auch mit Signalen vom Notebook gespeist und das Summensignal für Recording-Zwecke abgegriffen werden. Dass jedes Signal auf jede Zone ausgespielt werden kann, ist ebenfalls klasse.
Für eine Revision würde ich mir einen Send/Return, zuweisbaren Crossfader, Kanal-PFL und Bluetooth-Integration wünschen, dann wäre noch mehr drin. Aus klanglicher und bedienlogischer Sicht gibt es für mich indes nichts zu bemängeln. Der Preis mag vielleicht nicht wie ein Schnapper erscheinen, ist aber in der Summe angemessen. Wer sich hier angesprochen fühlt, dürfte mit dem IMIX 7.2 ein flexibles Arbeitspferd erstehen.

Pro
  • Zonenzuweisung pro Kanal mit zwei separaten XLR-Master-Outputs
  • rückseitige Gain-Regelung
  • solider Sound
  • zwei USB-Buchsen für zwei Computer
  • Mikrofonkanäle mit Talkover, Dreiband-EQ und Reverb
  • labelbare Kanal-Displays
Contra
  • kein Bluetooth, keine Phono-Preamps
  • weder Crossfader noch PFL pro Channel
  • kein FX-Loop
  • etwas lockere USB-Buchsen und Zone-Buttons
DAP-Audio IMIX 7.2: 7-Kanal-Installationsmixer
DAP-Audio IMIX 7.2: 7-Kanal-Installationsmixer
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