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Dunlop John Petrucci Signature Cry Baby Wah Test

Mit dem Dunlop John Petrucci Signature Cry Baby setzt sich eine Reihe fort, die bis in die 60er Jahre reicht, denn seither hat sich der Wah-Wah-Effekt in fast allen Musikrichtungen etabliert. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Variationen des klassischen Effektes auf den Markt, die sich nicht nur den individuelle Vorlieben, sondern auch den neuen Musikrichtungen anpassten. Trotzdem ist einer der Klassiker, das Cry Baby Wah, auch heute noch eines der meistverkauften und am häufigsten eingesetzten Pedale.

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Auf der Musikmesse 2016 stellte das Dunlop-Imperium ein neues Signature-Wah des Gitarrenvirtuosen John Petrucci vor, bei dem es sich nicht einfach nur um eine vollverchromte Variante des Cry Babys handelt. Wir haben uns dem neuen Schreihals einmal näher angeschaut und erstaunliches festgestellt.

Details

Konstruktion und Aufbau

Auf den ersten Blick ähnelt das John Petrucci Signature Cry Baby dem Vox-Wah, bei dem allerdings nur die Wippe verchromt ist. Im Gegensatz dazu besitzt hier das gesamte Pedal eine schicke Smoked Chrome Oberfläche, die es extrem edel erscheinen lässt. Obwohl sich die Gehäusekonstruktion als solche nicht vom Klassiker unterscheidet, liegen zwischen den beiden Geräten nicht nur technische, sondern auch klangliche Welten. So offenbart sich nach dem Abschrauben eine vergleichsweise große und industriell gefertigte Platine, die mit insgesamt acht Trimmpotis ausgestattet ist. Somit lassen sich hier dieselben Einstellungen vornehmen, wie bei dem von John Petrucci bevorzugten Cry Baby im Rackformat.

Fotostrecke: 6 Bilder Raus aus dem Rack und rein ins Pedalgehäuse.

Dabei entspricht die Werkseinstellung des Pedals bereits der bevorzugten Einstellung des Meisters und die Funktionen der Trimmer lassen kein Auge trocken. Volume ist für den Ausgangspegel des Wah-Effekts zuständig., der Q-Faktor bestimmt die Bandbreite der eingestellten Frequenz, wobei diese sich mit einem aufwändigen sechsbandigen EQ einstellen lassen, und zwar bei 100 Hz, 200 Hz, 400 Hz, 800 Hz, 1,6 kHz und 3,2 kHz. Im Betrieb blinken zwei Status-LEDs, die seitlich platziert sind, genau wie die Klinkenbuchsen. Wer das Pedal auf einem Stressbrett montiert bzw. Batterien sparen möchte, schließt ein Standard 9-Volt-Netzteil an. Die entsprechende Buchse befindet sich gleich links neben dem Ausgang.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Batteriefach ist von außen zugänglich.
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Praxis

Praxis und Sound

Schon beim ersten Anspielen kommt der extreme und aggressive Klang des Pedals zum Vorschein, wodurch es mit einem clean eingestellten Amp kaum möglich ist, die Vorstufe im oberen Bereich des Regelweges nicht leicht anzuzerren. Vorrangig verantwortlich dafür sind die beiden Potis für den Q-Faktor und die Ausgangslautstärke, die hier beide sehr hoch eingestellt sind. Schließlich ist der Namensgeber John Petrucci kein Funk- oder Soulgitarrist, sondern ein High-Gain-Shredder vor dem Herrn. So entspricht die Werkseinstellung dem favorisierten Sound des Meisters, der sich aber dank der zahlreichen Trimmpotis jederzeit massiv verändern lässt.
Bei den Audiobeispielen kommt ein Baldringer Custom 3-Kanal-Amp zum Einsatz, bei den Gitarren handelt es sich um eine mit dem David Gilmour EMG-Set bestückte Stratocaster und eine ES 335.
Bei den folgenden Audiobeispielen hört ihr immer zuerst ein kurzes Lick ohne Pedal und danach mit dem John Petrucci Wah.
Hier zuerst die Werkseinstellung mit dem cleanen Kanal und der ES 335.

Audio Samples
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Clean – Werkseinstellung des Pedals

Nach dem Einspielen des ersten Audios ist mir aufgefallen, dass ich mich im oberen Drittel der Wippe instinktiv zurückgenommen habe, weil mir das Kratzige in diesem Bereich nicht so gut gefallen hat. Also habe ich mit den internen Reglern so lange herumprobiert, bis dieses Problem dort nicht mehr so stark auftrat. Dazu habe ich zuerst einmal die Ausgangslautstärke und den Q-Faktor einen Tacken zurückgenommen, um die Eingangsstufe nicht so stark anzupusten. Aber auch beim EQ habe ich leichte Veränderungen vorgenommen. Weil für meinen Geschmack der Sound im Bassbereich zu schwach herauskommt, habe ich die 100 Hz (8 Uhr) und den 400-Hz-Regler (9 Uhr) einen Tacken weiter bis in die 10-Uhr-Position aufgedreht. Das 800-Hz-Trimmpoti (13 Uhr) steht jetzt auf 12 Uhr und das 1,6-kHz-Poti (16 Uhr) auf 13 Uhr. Das 3,2-kHz-Poti (8 Uhr) steht jetzt bei 9 Uhr. Die in Klammern stehenden Werte sind die Werkseinstellungen.

Audio Samples
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Clean – Modifizierte Einstellung
John Petrucci liebt´s extrem, aber dank der Trimmpotis lässt sich der Sound optimal anpassen.
John Petrucci liebt´s extrem, aber dank der Trimmpotis lässt sich der Sound optimal anpassen.

Kommen wir zum verzerrten Sound des Pedals in der Werkseinstellung. Hier kann es wirklich punkten, wobei mir der untere Bereich der Wippe etwas zu verschwommen klingt. Dafür schreit es im oberen Regelweg wirklich sehr gut, ohne zu schrill oder zu phaserartig zu wirken.

Audio Samples
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High Gain – Werkseinstellung des Pedals

Bei aller Liebe zu dieser extremen Tiefe hat es mich doch in den Fingern gejuckt, den Sound noch weiter zu tweaken. Schließlich bietet das Pedal dank der internen Trimmpotis enorme Möglichkeiten. Also habe ich es in dieselbe Einstellung versetzt wie bei meinem zweiten Clean-Beispiel. Auch hier klingt das Pedal immer noch fokussiert genug, um sich im verzerrten Bereich sehr gut durchzusetzen. Gleichzeitig hat man so einen Sound, mit dem man nicht nur in High-Gain-Gefilden eine gute Figur macht, sondern auch bei cleanen Passagen.

Audio Samples
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High Gain – Modifizierte Einstellung

Aber gehen wir noch einen Schritt weiter und nehmen den Q-Faktor bis in die 10-Uhr-Position zurück, um den Klang noch weicher und auch eine Spur klassischer zu gestalten. Wem das alte Crybaby zu zahm ist, kann sich hier einen Wah-Sound zurechtbauen, der zwar von allem etwas mehr bietet, aber gleichzeitig nicht so extrem daherkommt wie die Werkseinstellung.
Der EQ im folgenden Soundbeispiel ist folgendermaßen eingestellt:

  • 100 Hz: 11 Uhr
  • 200 Hz: 10 Uhr
  • 400 Hz: 12 Uhr
  • 800 Hz: 10 Uhr
  • 1,6 KHz: 11 Uhr
  • 3,2 KHz: 11 Uhr
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High Gain – Modifizierte Einstellung mit weicherem Klang
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Fazit

Das John-Petrucci-Wah ist nicht nur erstklassig verarbeitet und sieht sehr edel aus, es bietet auch eine klangliche Bandbreite, die ihresgleichen sucht. Die Trimmpotis im Inneren laden zum Herumprobieren ein, wobei man sehr schnell seinen persönlichen Traumsound findet. Mir persönlich ist die Werkseinstellung zwar zu extrem und unausgeglichen, aber das ist Geschmackssache und lässt sich bei Bedarf jederzeit individuell korrigieren. Alles in allem ein hervorragendes Pedal, nicht nur für John-Petrucci-Fans.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Optik
  • Sound
  • Vielseitigkeit
Contra
  • keins
Artikelbild
Dunlop John Petrucci Signature Cry Baby Wah Test
Für 269,00€ bei
Edel, professionell verarbeitet und individuell einstellbar - JP´s neues "Baby".
Edel, professionell verarbeitet und individuell einstellbar – JP´s neues “Baby”.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Dunlop
  • Modell: John Petrucci Signature Cry Baby Wah
  • Effekt-Typ: Wah-Wah-Pedal
  • Made in: USA
  • Besonderheit: Werkseinstellung gemäß John Petruccis Setting
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler, intern: Volume, Q-Faktor, 6-Band EQ
  • Schalter: Bypass, Modus-Schalter
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V-Blockbatterie oder Netzteil
  • Abmessungen (L x B x H): 250 x 100 x 94 mm
  • Preis: 294,00 Euro UVP
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Die schicke Smoked Chrome Oberfläche unterstreicht das edle Erscheinungsbild.

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