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Fender Squier J Mascis Jazzmaster 2018 Test

Die Fender Squier J Mascis Jazzmaster hat ein kleines Update bekommen. Bedingt durch die Cites-Auflagen kam Palisander als Griffbrettholz nicht mehr in Frage, stattdessen wurde Indian Laurel (Terminalia elliptica oder chinesische Lorbeerfeige) auf den Ahornhals geleimt.

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Die restlichen Zutaten wurden laut Herstellerangaben nicht verändert, der Preis allerdings etwas nach oben korrigiert. Das ältere Modell der J Mascis Jazzmaster, die wir 2012 im Test hatten, war noch für weniger als 400 Euro im Laden erhältlich, die 2018er Ausgabe bewegt sich um 480 Euro. Ob Fender außer an Griffbrett und Preis noch irgendwo Hand angelegt hat, wird der folgende Test herausfinden.

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Details

Lieferumfang

Die Fender Squier J Mascis Jazzmaster 2018 kommt ohne Zubehör. Der Tremolohebel liegt dem Pappkarton bei, ansonsten muss man sich um Koffer oder Gigbag selbst kümmern und diese Anschaffung noch mit einkalkulieren.

Fotostrecke: 4 Bilder Update bei der Fender Squier J Mascis Jazzmaster – statt Palisander wird nun Indian Laurel als Holz für das Griffbrett verwendet.

Korpus

Optisch sieht man auf den ersten Blick keine Veränderungen zum Vorgängermodell. Der Korpus aus Linde ist in Vintage White lackiert und hat das typische Jazzmaster-Shaping mit Double Cutaway und einem auf der Rückseite eingearbeiteten “Rippenspoiler” zur besseren Anpassung an den Körper des Spielers. Auf dem Korpus befindet sich ein goldfarbenes Pickguard aus eloxiertem Aluminium, auf dem Pickups, Schalter, Regler und die Anschlussbuchse befestigt sind. Die Gitarre ist mit einem Adjusto-Matic Steg mit Vintage Style Floating Tremolo ausgestattet. Der Tremoloblock ist mit einer verchromten Metallplatte und sechs Schrauben am Korpus befestigt, die Saiten werden am Ende eingefädelt und laufen dann über sechs einzeln verstellbare Saitenreiter. In der Höhe kann die Brücke über zwei seitliche Schrauben verstellt werden. Der Tremolohebel wird eingesteckt und sitzt bombenfest, an der Verarbeitung und den Bauteilen gibt es nichts zu bemängeln, alles ist sorgfältig ausgeführt.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Gitarre ist mit einem Adjusto-Matic Steg mit Vintage Style Floating Tremolo ausgestattet.

Pickups

Fender hat der Gitarre zwei Jazzmaster-Singlecoils spendiert und das Instrument standesgemäß mit zwei unterschiedlichen Schaltkreisen ausgestattet, die als Lead- und Rhythm-Schaltung bezeichnet und mit dem Schiebeschalter am oberen Korpushorn angewählt werden. Beim Lead-Mode (Schiebeschalter nach unten) sind beide Pickups in der Auswahl und können mit dem 3-Wege Toggle Switch am unteren Korpushorn angewählt werden. Hier sind die Kombinationen Hals-Pickup, Steg-Pickup und beide Pickups möglich. Geregelt wird der Sound des Lead-Schaltkreises mit dem Volume- und Tone-Regler am Steg. Wird auf den Rhythm-Mode gewechselt, ist nur der Hals-Pickup aktiv, für den die beiden eingelassenen Rollregler oberhalb Lautstärke und Klangfarbe bestimmen. Die Rhythm-Schaltung ist so konzipiert, dass der Hals-Pickup etwas in den Höhen reduziert ist und somit eine Ecke weicher klingt. Im Praxisteil werdet ihr genaue Ergebnisse bekommen.

Fotostrecke: 5 Bilder Zwei Jazzmaster-Singlecoils in Steg- und Halsposition dienen als Klangübertrager.

Hals

Wie bereits erwähnt, haben wir auf dem Hals, der aus Ahorn geschnitzt und mit vier Schrauben am Korpus befestigt ist, das einzige Novum der Gitarre: Ein Griffbrett aus Indian Laurel, einem etwas helleren Holz als Palisander. Darauf 21 Jumbo Bünde, gut poliert und abgerichtet, ein Fakt, den ich bei der alten Jazzmaster im Test bemängelt hatte. Unser 2018er Testmodell ist wirklich gut voreingestellt, bei den Bünden stehen seitlich keine Kanten ab, alles ist sorgfältig bearbeitet – in dieser Preiskategorie nicht alltäglich. Der Hals mit einem C-Profil ist an der Rückseite nur dünn lackiert und liegt sehr gut in der Hand. Auch das Erreichen der oberen Lagen klappt problemlos, denn das untere Korpushorn ist recht schmal und nichts steht im Weg. Zur Orientierung sind Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Halsleiste angebracht. Die Saiten laufen am Ende des Halses über einen Kunststoffsattel geradlinig weiter zu den sechs geschlossenen Vintage-Style-Mechaniken, die ihren Dienst problemlos verrichten und für einen angenehmen Stimmvorgang sorgen. Die Mechaniken sind Fender-typisch an einer Seite der Kopfplatte geparkt und am Übergang zum Hals findet man den Zugang zum Halsstellstab. Die Kopfplatte kommt mit Logo und Verzierung im Sixty’s-Style, auf der Rückseite verziert mit einer Signatur des Namensgebers.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Hals mit einem C-Profil ist an der Rückseite nur dünn lackiert und liegt sehr gut in der Hand.
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Praxis

Sound

Die Jazzmaster wird für den Praxisteil vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H gespannt. Der Amp ist mit einer Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) verbunden und das Signal wird von einem Neumann TLM-103 abgenommen. Für die Zerrsounds werden dann diverse Overdrive- und Distortion-Pedale zwischen Gitarre und Amp geschaltet.
Wir starten unverzerrt und klopfen die unterschiedlichen Grundsounds ab. Die Singlecoils liefern einen ordentlichen Pegel, der im Vergleich zu den typischen Strat- und Tele-Pickups etwas kräftiger ist und einen Amp früher zu verzerrten Tönen bewegen kann. Die Gitarre liefert ein recht homogenes Klanggebilde bei allen drei Pickup-Kombinationen im Lead-Mode. Der Steg-Pickup kommt brillant aus den Speakern, aber ohne klirrenden Höhenanteil, es hält sich also alles im Rahmen. Der Hals-Pickup ist beim Rhythm-Mode, wie bereits beschrieben, wesentlich höhenreduzierter und kann bei Cleansounds für weich klingende Akkordarbeit eingesetzt werden, drahtige Grooves kommen sehr gut mit der Kombination beider Pickups im Lead-Mode. Die Gitarre hat eine schnelle Ansprache, das merkt man vor allem beim trockenen Anspielen des Instruments; sie steckt auch härtere Anschläge sehr gut weg, ohne dass die Stimmstabilität gravierend leidet.

Audio Samples
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Clean: Alle drei PU Kombinationen im Lead Mode Clean: Hals PU – Lead Mode -> Rhythm Mode Clean: Hals PU – Rhythm Mode Clean: Hals & Steg PU – Lead Mode
Die Singlecoils liefern einen recht satten Output, auch für kernige Zerrsounds, und bieten eine gute Dynamik.
Die Singlecoils liefern einen recht satten Output, auch für kernige Zerrsounds, und bieten eine gute Dynamik.

Weiter geht es mit Crunch- und Mid-Gain-Sounds, bei denen ein Himmelstrutz Fetto und ein Okko Diablo als Zerrgeneratoren im Einsatz sind. Die Pickups arbeiten transparent, die dynamischen Abstufungen des Anschlags werden entsprechend übertragen, sodass eine Steuerung des Zerrgrades über den Anschlag an der Gitarre möglich ist. Dasselbe gilt für Aktionen mit dem Volume-Poti an der Gitarre, allerdings werden mit diesem Poti auch die Höhen reduziert, wenn man es zurückdreht. In dieser Sache teilen sich die Geschmäcker der Gitarristen, der eine mag’s, der andere nicht. Man hat auf jeden Fall mit der zusätzlichen Rhythm-Schaltung sehr variable Soundmöglichkeiten zur Verfügung. Wenn der Amp auf einen mittleren Zerrgrad gestellt ist, liefert der Steg-Pickup ein sattes Rockbrett im Lead-Mode. Schaltet man um auf den Rhythm-Mode, kommt der Sound mit weniger Verzerrung und einem weicheren Ton aus den Lautsprechern. Damit kann man wirklich einiges an Grundsounds allein an der Gitarre erzeugen. Im dritten Beispiel hört ihr den Unterschied zwischen Lead- und Rhythm-Mode bei mittlerem Zerrgrad.

Audio Samples
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Crunch: Anschlagsdynamik – Hals PU – Lead Mode Mid Gain: Steg PU – Hals PU – Hals PU Volume zurück – Lead Mode Mid Gain: Steg PU Lead Mode -> Hals PU Rhythm Mode

Bei höheren Zerrgraden kann sich die J Mascis Jazzmaster klanglich behaupten, allerdings zeigen sich hier auch die Nachteile der Singlecoils in einem erhöhten Nebengeräuschaufkommen durch Einstreuungen. Dazu kommt das Nachschwingen der Saiten hinter der Brücke, das bei Staccato-Sounds störend ist. Im ersten Beispiel hört ihr wieder den Unterschied von Rhythm- und Lead-Mode mit einem Big Muff, wobei mir der Hals-Pickup im Rhythm-Mode sehr gut für muffige Stoner-Sounds gefällt. Im zweiten Beispiel ist ein Diezel Herbert Pedal im Einsatz.

Audio Samples
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High Gain: Hals PU Rhythm Mode -> Steg PU Lead Mode High Gain: Steg PU Lead Mode
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Fazit

Die 2018er Version der Fender Squier J Mascis Jazzmaster punktet mit einer guten Verarbeitung und werkseitigen Voreinstellung im Vergleich zum älteren Modell. Klanglich erfüllt das Instrument die Erwartungen an eine typische Jazzmaster. Der Hals liegt gut in der Hand und ist sehr gut bespielbar, die Singlecoils liefern einen recht satten Output, auch für kernige Zerrsounds, und bieten eine gute Dynamik, um zum Beispiel den Zerrgrad über den Anschlag vernünftig zu steuern. Einsetzbar ist die Gitarre in vielen Bereichen, und mit der zusätzlichen Rhythm-Schaltung hat man zudem einige Grundsounds in petto. Für einen Preis von deutlich unter 500 Euro bekommt man eine Gitarre, die man durchaus in höheren Preisregionen vermuten könnte.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • gute werkseitige Voreinstellung
  • variable Soundmöglichkeiten
  • flexible Schaltung
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Fender Squier J Mascis Jazzmaster 2018 Test
Für 529,00€ bei
Die Fender Squier J Mascis Jazzmaster ist vielfältig einsetzbar und erfüllt die klanglichen Erwartungen vollkommen.
Die Fender Squier J Mascis Jazzmaster ist vielfältig einsetzbar und erfüllt die klanglichen Erwartungen vollkommen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender Squier
  • Bezeichnung: J Mascis Jazzmaster 2018
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Herkunft: China
  • Finish: Vintage White
  • Korpus: Linde
  • Hals: Ahorn
  • Profil: C
  • Griffbrett: Indian Laurel
  • Halsbr. Sattel: 42 mm
  • Mensur: 648 mm
  • Bünde: 21 Jumbo
  • Mechaniken: Fender Vintage Tuner
  • Pickups: 2x Fender Singlecoil Jazzmaster
  • Regler: Volume, Tone (Lead-Schaltung), Volume, Tone (Rhythm Schaltung)
  • Brücke: Adjusto-Matic Steg mit Vintage Style Floating Tremolo
  • Gewicht: 3,8 kg
  • Ladenpreis: 479,00 Euro (Dezember 2018)
Hot or Not
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Der Korpus aus Linde ist in Vintage White lackiert und hat das typische Jazzmaster-Shaping mit Double Cutaway

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