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LD Systems U308 IEM HP Test

Das LD Systems U308 IEM HP-Bundle möchte Einsteigern in das drahtlose In-Ear-Monitoring ein Rundum-Sorglos-Paket bescheren, das dem Geldbeutel nicht allzu weh tut. Diesen Versuch haben schon andere Hersteller gewagt und hier und da mit Feature-Streichungen oder gar Klangeinbußen bezahlen müssen. Kann das U308 IEM HP also in der Praxis überzeugen? Lest selbst!

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Details

Zum LD Systems U308 IEM HP gehören neben dem Taschenempfänger LDU308IEMR und einem Satz Batterien auch der stationäre Sender LDU308IEMT mitsamt Netzteil und verschraubbarer Antenne sowie ein vollständiges Rack-Kit. Das Kit besteht aus zwei Rack-Ohren, allen benötigten Schrauben, einem BNC-Verlängerungskabel, einer BNC-Kupplung und Zierstopfen für die Löcher der Antennenbefestigung. Wer die Sendestation des U308 IEM HP in einem 19-Zoll-Rack unterbringen möchte, hat hier also wirklich alles am Start, was dafür erforderlich ist.
Der „HP“-Part in der Artikelbezeichnung steht übrigens für „Headphone“. Denn ein Paar In-Ear-Kopfhörer liegt dieser Set-Variante ebenfalls bei. Wer bereits Knopfkopfhörer sein Eigen nennt, kann sich deshalb auch nach der Produktversion LD Systems U308 IEM umschauen, die ohne In-Ears ausgeliefert wird.
Tipp: Wer noch etwas mehr von seinem IEM-System verlangen möchte, für den bietet LD Systems das U508 IEM HP an. Es ist ein weiteres interessantes Set der U-Serie an, das sich als Evolution des MEI 1000 G2 (hier im Test) versteht. In diesem Bundle bekommt ihr den LDU508IEMT Transmitter, den LDU508IEMR Taschenempfänger und einen LDIEHP2 In-Ear Kopfhörern Es arbeitet im Frequenzbereich 823 – 832 und 863 – 865 MHz, hat eine wählbare Sendeleistung von 2, 10 oder 30 mW ERP und bietet stattliche 96 Kanäle zur Auswahl. Bis zu 100 m Reichweite offeriert das System, und nicht zu vergessen: Der Sender ist kompatibel mit U300 IEM-Bodypacks ist, womit wir wieder bei unserem Testbericht angelangt sind.

Fotostrecke: 5 Bilder LD Systems U308 IEM HP Unboxing und Lieferumfang

Stationärer Sender LDU 308 IEM T

Der LD Systems-Sender ist 1 HE hoch und misst in der Horizontalen eine halbe Rack-Breite. Seine Optik ist mit Schwarz und Silber zeitgemäß und schick. Wie ich persönlich finde, weder zu schlicht noch zu aufgesetzt. Das Chassis besteht aus Metall mit Plastikfront. Auf der Vorderseite befindet sich neben einem Ein/Aus-Schalter ein Display mit nur zwei Digits. Daneben sind zwei Kanalwahltaster untergebracht. Zur Gerätemitte hin geben LED-Reihen Auskunft über den Spitzenpegel der beiden Stereokanäle des Senders.
Auf der rechten Seite befinden sich zwei stufenlos regelbare Potis. Sie steuern die Eingangspegel von linkem und rechtem Kanal. Zwischen ihnen befindet sich ein Wahlschalter, mit dem sich zwischen Stereo- und Monobetrieb wechseln lässt. Im Monobetrieb werden die beiden Signale des Senders zu einer Monosumme addiert. Auf der Rückseite sind außer einem Strom- und einem BNC-Antennenanschluss zwei Combo-Buchsen untergebracht. Sie können Line-Signale sowohl per XLR- (symmetrisch) als auch per Klinkenstecker (unsymmetrisch) aufgreifen. Geklebte Gummifüßchen sollen an der Unterseite das Verrutschen auf glatten Oberflächen verhindern.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Front des stationären Senders bietet getrennte Regelungen und LED-Peak-Meter für beide Kanäle

Taschenempfänger LDU 308 IEM R

Anders als beim „großen Bruder“, dem LD Systems U508, besteht das Gehäuse des Bodypacks nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff. Zumindest mit geöffnetem Batteriefach sollte der Taschenempfänger deshalb besser nicht auf den Bühnenboden fallen. Ein Display samt zweier Kanalwahltaster ziert die Vorderseite. Auf der Rückseite des Bodypacks dient ein schwarz lackierter Drahtbügel zur Befestigung an Gürtel, Hosenbund oder Gitarrengurt.
Die Oberseite des Empfängers bietet neben einer fest verbauten flexiblen Stummelantenne eine Stereo-Miniklinkenbuchse für Kopfhörer und zwei Kontroll-LEDs. Sie geben Hinweis über die Aktivierung des Stereomodus sowie über eine bestehende Funkverbindung. Ein stufenlos agierender Volume-Schalter mit Ein/Aus-Funktion bildet auf der Oberseite des Empfängers die markanteste Erhebung.

Fotostrecke: 3 Bilder Die schlichte Front des Bodypacks bietet über dem Batteriefach nur ein kleines Digit-Display und zwei Auswahltaster

In-Ear-Kopfhörer IEHP

Zu den im Lieferumfang des „HP“-Sets gehörenden schwarzen In-Ear-Kopfhörern gehören drei Paar weiße Silikon-Earpads in verschiedenen Größen. Die Zuleitung der Knopfkopfhörer ist 1,5 m lang, ihr Miniklinkenstecker ist zum Korrosionsschutz vergoldet. Knickschutze sollen Kabelbruch verhindern helfen. Die vom Hersteller bereitgestellten technischen Daten der kleinen Hörer können sich auf dem Papier durchaus sehen lassen. Ihr breit aufgestellter Frequenzganz reicht von 30 bis 20.000 Hz und ihre Impedanz ist mit 16 Ohm so gering, dass sie auch an Headphone-Amps ohne große Leistung ausreichend laut sein sollten.
Mit einem Gewicht von nur 88 g inklusive Kabel dürften auch sie beim Tragen eigentlich kaum zu bemerken sein. Ob das tatsächlich der Fall ist, klärt der nun anstehende Praxis-Check …

Fotostrecke: 2 Bilder Die Set-Variante U308 IEM HP kommt mit den LD Systems In-Ears IEHP1
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Praxis

Wer den Sender des U308 IEM HP-Sets ohne Rack-Montage nutzen möchte, wird gerne hören, dass die Gummifüßchen an der Unterseite exzellent für rutschfesten Stand sorgen. Aber auch das Anbringen des Rack-Kits ist ohne Probleme möglich. Gelegenheitsnutzer können die Rack-Ohren der Sendestation ganz einfach auf die Schnelle mit je zwei der beiliegenden Schräubchen befestigen. Wer die gerackte Sendeeinheit des Öfteren transportieren möchte oder sie nicht mit anderen Geräten im Rack flankiert, sollte aber auch die dritte Möglichkeit zur Verschraubung nutzen. Sie sorgt für zusätzliche Verwindungssteifheit.
Dazu muss (wie in der Fotostrecke zu sehen) zuvor eine Schraube aus der seitlichen Chassis-Befestigung entfernt und durch eine Lochbohrung des Rack-Winkels hindurch wieder eingesetzt werden. Auch die Antennenmontage klappt auf Anhieb. Dazu wird die beiliegende BNC-Kupplung mit einem Konterring in einer von zwei dafür vorgesehenen Öffnungen im Rack-Winkel befestigt, die Antenne aufgesetzt und das Verlängerungskabel angeschraubt – schon ist die Frontmontage wahlweise rechts oder links erledigt.

Fotostrecke: 5 Bilder Damit die Rack-Ohren verwindungssteif befestigt werden können, müssen zwei Chassis-Schrauben entfernt werden

Einpegeln und Kanalwahl

Nach Einschalten des Taschenempfängers ist die Funkverbindung in Sekundenschnelle hergestellt. Die Info-LEDs auf der Oberseite des Bodypacks geben hell und deutlich Auskunft und sind auch in hellen Umgebungen gut sichtbar. Wird am stationären Sender der Stereomodus verändert, zeigt die LED am Empfänger dies nahezu latenzfrei an. Das Einpegeln der Eingangssignale lässt sich stufenlos per Lautstärkepotis und Peak-Meter-LEDs erledigen. Was ich dabei vermisse, ist ein Kopfhörerausgang, um die eingehende Signalqualität und Lautstärke überprüfen zu können.
Denn dadurch, dass die einzelnen LEDs der Peak-Meter nicht wirklich trennscharf voneinander aufleuchten und benachbarte Lämpchen stets mitflackern, ist eine gezielte Beurteilung des Signalpegels leider kaum möglich. Zu allem Überfluss sind die Einkerbungen, die die Reglerposition der Volume-Knöpfe verdeutlichen sollen, ebenso schwarz wie der Rest der Potikappen. Deshalb ist im Halbdunkel einer Bühne nicht immer klar, an welchem Punkt des Regelwegs man sich bei ihnen gerade befindet. Aus all diesen Gründen schwingt beim Einrichten der Pegel am Sender stets eine gewisse Unsicherheit mit.
Um den Funkkanal am Taschenempfänger zu ändern, müssen an ihm zunächst beide Kanalwahltaster gleichzeitig gedrückt werden. Sobald dann die Kanalanzeige blinkt, lässt sich der gewünschte Kanal wählen. Da das Set nicht über eine Synchronisationsfunktion verfügt, muss die Kanalwahl an Sender und Empfänger manuell abgeglichen werden. Dieser kleine Nachteil ist in dieser Preisklasse aber zu verschmerzen.
Sobald die Kanalauswahl an beiden Geräten abgestimmt ist, ist die Funkverbindung im Sekundenbruchteil verfügbar. Und das ist letztlich das, worauf es bei einem Einsteiger-Set wie diesem ankommt.

Fotostrecke: 4 Bilder Eine Plastik-Öse dient als Zugentlastung für das Stromkabel des Netzteils

Klang

Positiv überrascht bin ich dagegen vom Klang des U308 IEM HP Bundles. Obwohl es sich um ein so günstiges Funkset handelt, hält sich das Grundrauschen doch in Grenzen. Nebengeräusche oder gar Artefakte, die durch die Funkübertragung entstehen, stelle ich im Praxis-Check nicht fest.
Das übertragene Signal ist frequenztechnisch breit aufgestellt und klanglich relativ ausgewogen. Bässe werden bis in den Subbass-Bereich hinein satt wiedergeben, neigen allerdings bei höheren Pegeln zum Verzerren. Richtig gut gefällt mir der Sound der Funkstrecke in den Mitten. Vor allem in puncto Sprachverständlichkeit ist der Klang der In-Ears stark, weil prägnant. Sprache und Gesang sind folglich auch in dichtem Soundgewand gut wahrnehmbar. Die starken Mittenanteile können allerdings bei gitarrenlastiger Musik recht anstrengend werden. Wenngleich die Höhenanteile der In-Ears wenig brillant sind, bieten sie dennoch ausreichend klangliche Offenheit, sodass das ausgegebene Signal keinesfalls zu „dosig“ klingt.
Freunde schmerzhaft hoher In-Ear-Lautstärke werden es gerne hören, dass LD Systems mit der Kombination aus U308-Sender und -Empfänger nebst IEHP1-Ohrhörern ein laaaaaautes Monitoring-Vergnügen bieten. Zwar ist der Klang der Knopfkopfhörer dann wahrlich anstrengend und nicht ganz ohne Verzerrungen, aber seine schiere Output-Kraft ist für ein Low-Budget-Set wirklich erstaunlich. Einzig in Sachen Dynamik sollte man an dieses Funkset keine allzu hohen Erwartungen richten. Positiv anzumerken ist auch, dass die Mono-Addition der beiden Kanäle weder Knackgeräusche beim Schaltvorgang hervorruft noch zu einem Pegelanstieg führt.

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Fazit

Mit dem LD Systems U308 IEM HP bekommen Einsteiger ein preiswertes Funk-Komplettset an die Hand, das mich gerade aufgrund seiner Schlichtheit überzeugt. Die Funkstrecke lässt sich anmelde- und gebührenfrei betreiben, im Handumdrehen aufstellen, einrichten und nutzen und bringt mit ihrem Lieferumfang alles mit, was man zum Sofort-Loslegen benötigt. Das Drahtlos-Bundle überrascht mit satten Bässen und hoher Sprachverständlichkeit. Vor allem im Hinblick auf seine Wiedergabelautstärke ist das U308 IEM HP ein wahres Kraftpaket. Wer ohne Features wie Full-Duplex, automatische Kanal-Synchronisation, Squelch und Kopfhörerausgang am Sender auskommt, wird mit diesem Bundle problemlos glücklich werden. Denn das Preis‑Leistungs-Verhältnis der kleinen Anlage ist richtig gut. Das In-Ear-Monitoring-System LD Systems U308 IEM HP eignet sich für all jene, die drahtloses In-Ear-Monitoring einfach mal ausprobieren möchten sowie für Gelegenheitsnutzer, die beim Monitoring Wert auf super einfache Bedienung, gut wahrnehmbare Vocals und hohe Lautstärke legen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • super einfache Bedienung
  • hohe Sprachverständlichkeit
  • europaweit anmelde- und gebührenfrei
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Einpegeln nicht ganz einfach
Artikelbild
LD Systems U308 IEM HP Test
Für 249,00€ bei
LD Systems U308 IEM HP: In-Ear Monitoring Funkstrecke
LD Systems U308 IEM HP: In-Ear Monitoring Funkstrecke
Technische Spezifikationen
    stationärer Sender LDU308IEMT
    • Modulationstyp: Frequenzmodulation (FM)
    • Funk-Frequenzbereich: 823-832 MHz, 863-865 MHz
    • Kanalanzahl: 12
    • RF Ausgangsleistung: 10 mW
    • Antennen: 1x BNC (Rück- und Rack-Frontmontage möglich)
    • Audio-Übertragungsbereich: 50 Hz – 16 kHz
    • Geräuschspannungsabstand: 90 dB
    • Line-Eingänge: XLR (symmetrisch), 6,3 mm Klinke (unsymmetrisch)
    • Abmessungen: 21,2 x 4,3 x 12,3 cm (halbe 19“-Rack-Breite)
    • Gewicht: 660 g mit Antenne
    Taschen-Empfänger LDU308IEMR
    • Empfängerart: UHF
    • Modulationstyp: Frequenzmodulation (FM)
    • Funk-Frequenzbereich: 823-832 MHz, 863-865 MHz
    • Kanalanzahl: 12
    • Energieversorgung: 2 Mignonzellen (AA, à 1,5 V) (beiliegend)
    • Betriebsdauer: 10 Std.
    • Abmessungen: 6,4 x 10,3 x 2,4 cm
    • Gewicht: 85 g (ohne Batterien)
    Ohrhörer
    • Frequenzgang: 30 – 20.000 Hz
    • Impedanz: 16 Ohm
    • Kabellänge: 150 cm
    • Gewicht: 88 g (mit Kabel)
    Preis: 249,00 Euro (UVP)
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