Der Mad Professor Simble MKII ist eine überarbeitete Version des beliebten Dumble-Style-Overdrives der finnischen Marke. Als Inspiration für die Neuauflage dienten dabei die Verbesserungswünsche des Originaldesigners Lassi Ukkonen. Das Simble MKII soll im Vergleich zum Vorgänger mehr Headroom, mehr Höhen und einen offeneren Sound liefern. Ob dem finnischen Hersteller, der seit 2024 unter neuer Führung arbeitet, das Upgrade geglückt ist, erfahrt ihr im Test.
Mad Professor Simble Overdrive MKII – Das Wichtigste in Kürze
Dumble-Style-OD
als Clean-Boost und Overdrive einsetzbar
überarbeitete Version mit mehr Headroom und offenerem Sound
designt in Finnland, Made in Taiwan
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Mad Professor Simble Overdrive Mk2Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Der Simble MKII sitzt in einem roten Gehäuse mit den Maßen (BxHxT) 65 x 49 x 110 mm, bringt 222 Gramm auf die Waage und wird über vier Potis bedient. Als Parameter stehen die Ausgangslautstärke (Level), der Grad der Verzerrung (Sensitivity) und eine duale Klangregelung bereit. Das Contour-Poti bestimmt den Klang des Ausgangssignals und hebt oder senkt den Anteil der hohen Frequenzen (neutral bei 12 Uhr). Im Stile einer Höhenblende arbeitet das Accent-Poti, das vor allem für den Klang und die Ansprache der Verzerrung verantwortlich sein soll (neutral in der Minimalstellung). Und betreiben lässt sich das Simble MKII mit 9 bis 12 Volt bei einen Stromverbrauch von 10 mA. Im ausgeschalteten Zustand befindet es sich im True Bypass.
1/4Der Simble MKII sitzt in einem roten Gehäuse und bringt 222 Gramm auf die Waage.
2/4Vier Potis stehen zur Abstimmung des Signals bereit.
3/4Die Stromversorgung erfolgt über ein 9- bis 12-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang) oder Batteriebetrieb.
4/4 Im ausgeschalteten Zustand befindet sich das Pedal im True Bypass.
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Das Mad Professor Simble MKII vor dem Amp
Getestet wird das Mad Professor Simble MKII mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X und einem Neunaber Wet Reverb. Mit allen Potis in der 12-Uhr-Stellung präsentiert sich das Simble MKII mit dynamischen Medium-Gain-Sounds, deren Klangbild von einem leicht unterbetonten Mittenbereich geprägt ist. Die Zerrstruktur erinnert dabei ein wenig an das Übersteuerungsverhalten amerikanischer Vintage-Amps mit glasigen Höhen und leicht „schwammigen“ Bässen. Das singende und tendenziell dunkel abgestimmte Grund-Timbre typischer Dumble-Style-Pedale ist hier zwar zu erkennen – im Vergleich zu anderen mir bekannten Vertretern wandelt das Simble MKII jedoch auf eigenen Pfaden. Dies betrifft auch die eigenständige Klangregelung, die mich in ihrer Wirkungsweise ein wenig an den Hermida Zendrive erinnert. So wirkt sich das Accent-Poti vor allem auf die Zerrstruktur und die Ansprache aus, während das Contour-Poti eher zurückhaltend den Gesamtsound beeinflusst. Hier könnte man vermuten, dass die beiden Höhenblenden vor und hinter der Verzerrung arbeiten, wofür es aber vom Hersteller keine weiteren Infos gibt.
Da beide Potis sich ausschließlich auf den Höhenbereich konzentrieren, hätte ich mir anstelle des weniger wirksamen Contour-Potis hin und wieder einen Mitten- oder Bassregler gewünscht. Was die Gain-Reserven angeht, erreicht das Simble MII zwar den Medium-Gain-Bereich, eignet sich mit seinem Grund-Timbre aber eher für singende Leadsounds als für tightes Riffing. Umso vielseitiger zeigt es sich dafür im Low-Gain-Bereich und macht auch als Clean-Boost vor dem bereits verzerrten Amp eine sehr gute Figur.
Charakterstarke Sounds zwischen Clean-Boost und Medium-Gain-Overdrive
Wir starten den Praxisteil mit drei unterschiedlichen Gitarren und Gain-Settings, bei denen das Contour- und das Accent-Poti rund um die 12-Uhr-Stellung belassen wurden. Insbesondere im letzten Beispiel auf dem Halstonabnehmer der Strat sticht die vintageorientierte, leicht „bröselige“ Zerrstruktur hervor.
Weiter geht es mit einem Überblick über den Wirkungsgrad der Potis Gain, Contour und Accent. Die beiden übrigen Potis bleiben dafür jeweils in der 12-Uhr-Stellung. Auffällig ist, dass weder Gain-Poti noch Klangregelung nennenswerten Einfluss auf die Ausgangslautstärke des Pedals haben, weswegen das Level-Poti die meiste Zeit in der neutralen 12-Uhr-Stellung bleibt.
In den nächsten beiden Beispielen hören wir das Simble MKII in seiner Funktion als Boost-Pedal vor einem bereits verzerrten Amp. Das Level-Poti steht hierfür in der 15-Uhr-Stellung, während das Gain-Poti auf 10 Uhr kaum eigene Verzerrung generiert. Im zweiten Audiofile stehen Contour- und Accent-Poti für einen leichten Treble-Boost auf 15 Uhr.
Abschließend hören wir das Simble MKII zur klanglichen Einordnung im Direktvergleich mit drei weit verbreiteten Overdrive-Klassikern. Ins Rennen gehen hierfür das Maxon OD-9, ein J. Rockett Audio Designs Archer und der Boss Blues Driver BD-2w.
Audio
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Simble vs. TS-Style vs. Klon-Style vs. Blues Driver (Tele)
Das Mad Professor Simble MKII ist ein charakterstarkes Dumble-Style-Overdrive-Pedal mit echtem Wiedererkennungswert, das gleichermaßen als Clean-Boost wie als Low- bis Medium-Gain-Overdrive punktet. Mit seiner etwas eigenwilligen Mitten- und Zerrstruktur erinnert das Pedal an das Übersteuerungsverhalten amerikanischer Vintage-Amps und lässt sich nur schwer mit gängigen Overdrive-Klassikern vergleichen. Wer genau diesen Sound sucht oder seine Farbpalette an Drive-Sounds erweitern möchte, findet hier einen sehr interessanten Kandidaten. Allerdings hätte ich mir von einer dualen Klangregelung ein wenig mehr Flexibilität erhofft.
Das Mad Professor Simble MKII liefert charakterstarken Dumble-Style-Drive mit unverwechselbarem Vintage-Flair.
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