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Miktek ProCast SST Test

Mit der ProCast SST Studio Station beschert uns Miktek ein Podcast-Bundle aus USB-Audio-Interface, Kleinmixer, Stativ und Kondensator-Mikrofon, mit dem Podcasts im Handumdrehen gelingen sollen.

Dazu setzt der amerikanische Hersteller aus Nashville/Tennessee auf Funktionalität, Audioqualität und Benutzerfreundlichkeit. Auf diese Punkte werde ich für Euch im folgenden Test Augen und Ohren werfen.
Wer ein Podcast-Set kaufen möchte, steht mittlerweile vor der Qual der Wahl. Etliche Anbieter haben Bundles in ihrem Programm, deren Ausstattung vom simplen USB-Mikrofon bis zum vollständigen Ministudio reicht. Die Schwachpunkte liegen hier nicht selten entweder beim Mikrofon oder eingeschränkten Monitoring-Möglichkeiten. Nicht so beim Miktek ProCast SST: Es lässt eine Aufnahmesoftware vermissen, bietet dafür aber Kleinmischer und Stativ. Wir dürfen deshalb gespannt sein, wie flexibel die Studio Station in der Praxis ist…

Details

Mikteks Tetris

Vor den Praxistest haben Miktek jedoch ein Geduldsspiel in ihre Produktverpackung eingebaut. Hier ein Klebestreifen, dort ein Pölsterchen – als Tester stelle ich mir unweigerlich die Frage: Werde ich das Gerät jemals wieder auch nur annähernd originalgetreu verpackt zurücksenden können? Pluspunkt des Verpackungstetris ist jedoch, dass ich als Kunde zumindest beim ersten Auspacken alles unbeschadet in den Händen halten kann.

Fotostrecke: 5 Bilder Verkaufsverpackung des Bundles

Zwei mal drei Meter

Fertig ausgepackt habe ich neben der Studio Station ein drei Meter langes USB-Kabel vor mir, das den Anschluss des Audio-Interfaces an einen Windows PC oder Mac ermöglicht. Außerdem gehört ein genauso langes XLR-Kabel zum Lieferumfang. Dieses dient dem Anschluss eines weiteren Mikrofons an das Interface und bietet auf beiden Seiten Knickschutze sowie eine Rückhaltesicherung. Eine 20-seitige englischsprachige Bedienungsanleitung rundet das Paket ab. Der erste Eindruck des Bundles ist damit schon recht ordentlich. Aber schauen wir uns doch mal die Details an und testen sie dann in der Praxis…

Fotostrecke: 3 Bilder Der Lieferumfang lu00e4sst das Miktek ProCast Bundle solide auftreten.

Mixer-Station

Das Herzstück des ProCast ist die Mixer-Station. Die Einheit aus Audio-Interface und Mini-Mixer bildet im wahrsten Sinne des Wortes das Fundament der Studio Station. Denn die zentrale Einheit des ProCast SST ist aus schwerem Druckguss-Metall und bringt einiges an Gewicht auf die Waage. Ein sicherer Stand ist somit garantiert. Vier flache Gummifüßchen mit recht großem Durchmesser sorgen zudem für Rutschfestigkeit. Auf glatten Oberflächen kann die Station tatsächlich nur mit Mühe verschoben werden. Gut so!
Am Mixer kann ich zwei von drei Eingängen gleichzeitig nutzen. Zusätzlich kann das vom PC kommende Playback-Signal hinzugemischt werden. Zum Einen stehen zwei Eingänge für Line-Level-Signale bereit. Zum Anderen ein Mini-XLR-Eingang zum Anschluss eines weiteren, externen Mikrofons. Per Taster ist für dieses eine 48V-Phantomspeisung zuschaltbar. Die Eingangssignale kann ich mit dem Mini-Mixer zusammenführen. Ich kann dabei auswählen, ob im jeweiligen Mixerkanal das Signal eines Mikrofons oder eines der Line-Eingänge (etwa für E-Gitarre, Keyboards und MP3-Player) anliegen soll. Das eingebaute Mikrofon (Input 1) ist über Kanal 1 regelbar. Wahlweise kann ich das Signal des zusätzlichen Mikrofons 2 beziehungsweise das an Input 2 anliegende Signal über Kanal 2 steuern. Auswählen lässt sich die Signalquelle mittels „MIC/LINE“-Wahlschalter am Mixer. Eine Clip-LED zeigt an, falls der Eingangspegel zu hoch sein sollte und so Verzerrungen bewirken könnte. Die Anpassung der Kanallautstärken kann ich mithilfe dreier Fader mit 60 mm-Regelweg vornehmen. Über „Mute“-Schalter lässt sich das jeweilige Eingangssignal stumm schalten. Per se sind die beiden Eingangskanäle hart links/rechts gepannt. Ein „Mono“-Schalter sorgt für das Zusammenmischen der beiden Kanäle, so dass beispielsweise zwei aufgegriffene Mikrofonsignale beim latenzfreien Direct-Monitoring addiert und in der Stereomitte wiedergegeben werden.
Ein fünfstelliges LED-Meter gibt Auskunft über den Ausgangspegel. Mittels „Mix“-Poti kann ich stufenlos das latenzfreie Aufnahmesignal und das Wiedergabesignal des Computers mischen. Möchte ich das resultierende Signal abhören, kann ich einen Kopfhörer in die „Mix“-Buchse auf der Gerätefront stecken. Ein zusätzlicher Kopfhörerausgang befindet sich an der Rückseite der Studio Station. Seine Lautstärke lässt sich mittels Potentiometer separat regeln.

Mikrofon

Das Mikrofon des ProCast-Bundles soll laut Hersteller „Rundfunk-Qualität“ liefern (was immer man sich in Nashville darunter genau vorstellt…). Dies soll durch eine ultra-dünne, stoßabsorbierend gelagerte 19 mm-Membran des Kondensator-Mikrofons erreicht werden. Damit befindet sich das Miktek-Mikrofon hinsichtlich der Membrangröße zwar jenseits typischer Kleinmembran-Mikrofone, aber noch unterhalb klassischer 1-Zöller, die für gewöhnlich als Großmembraner gelten. Demnach sollten Rausch- und Impulsverhalten des Mikrofons recht ausgewogen sein. Nichtsdestotrotz handelt es sich beim Schallwandler des ProCast-Bundles um ein USB-Mikrofon, das seine Speisespannung über das USB-Kabel bezieht.
Auch wenn die Plastikhalterung des Mikrofons es zunächst nicht vermuten lässt, so gibt ein Klopfen gegen den Mikrofonschaft Gewissheit: Der Body des kleinen Mikros ist aus stabilem Druckguss-Metall und somit widerstandsfähig. Technisch bietet das Mikrofon ein High-Pass-Filter zum Herausfiltern tiefer Frequenzen, so dass beispielsweise der Nahbesprechungseffekt verringert werden kann. Es setzt bei 100 Hz ein und arbeitet mit einem nicht allzu drastischen Roll-Off von 12 dB pro Oktave. Mit einem Frequenzumfang von 20 Hz bis 16 kHz greift das Miktek-Mikrofon den gesamten Frequenzbereich auf, der insbesondere bei der menschlichen Stimme relevant ist. Die unvermeidlichen technischen Daten des Anbieters teilen einen maximalen Schalldruck von 132 dB SPL mit. Das Übertragungsmaß der Empfindlichkeit ist mit  40 dB/Pa angegeben, was einem Übertragungsfaktor von 10 mV/Pa entspricht.
Unter dem Gitter des Drahtgeflechtkorbs ist ein Schaumstoff angebracht, aber zusätzlich sorgt ein aufsteckbarer Windschutz dafür, dass kein Windzug das Aufgreifen des Stimmsignals stört. Im Manual der Studio Station wird der Windschutz als „Poppschutz“ angeführt. Für diesen Zweck ist er jedoch ein wenig nah an der Membran.
Ein höhenverstellbarer und schwenkbarer Stativarm sorgt mit drei großen Gelenken für eine optimale Höhen- und Nähenanpassung des Mikrofons. Der Schwenkbereich des Drehgelenks beträgt stolze 270°. Möchte ich eine Schallquelle im „toten Winkel“ des Drehbereichs aufgreifen, kann ich den Stativarm entweder nach hinten klappen oder ganz einfach das Mikrofon drehen. Somit ist rings um das Audio-Interface herum keine Position für das Mikrofon unerreichbar.

Audio-Interface

Maximal 24 Bit und 96 kHz Auflösungt, je zwei Monoaufnahme- und ein dazuregelbarer Stereowiedergabekanal sowie Plug & Play sollen den Einsatz des in der Studio Station eingebauten Audio-Interfaces sowohlh zu einer „Ohrenweide“ als auch zu einem Kinderspiel machen. So können theoretisch eine Stereosumme beispielsweise das Signal eines Keyboards bei einer Musikaufnahme oder auch zwei Mikrofon-Monosignale während eines Interviews aufgezeichnet werden.

Fotostrecke: 8 Bilder Der Mini-Mixer ist aus Druckguss-Metall und sorgt fu00fcr soliden Stand.
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Praxis

Aufbau und Benutzung

Zunächst: Wie einfach sind Anschluss und Bedienung des Miktek ProCast SST? Die Studio Station lässt sich mit ihrem stattlichen Gewicht und ihren breiten Gummifüßchen sicher auf dem Tisch platzieren. Trotz der Größe und möglichen Höhe des Stativarms wirkt nichts wackelig. Die Verarbeitung macht einen ausgesprochen guten, weil soliden Eindruck. Alle großen Gelenke lassen sich per griffigem Schraubenkopf festziehen, so dass sie sich nicht durch das Gewicht von Stativarm und Mikrofon verstellen können. Auch die verbauten Fader und Potis wirken grundsolide. Beleuchtete Taster für die Mute-Funktionen und die Zuschaltung der Phantomspeisung unterstreichen diesen positiven Eindruck.

Das Podcast-Set ist schnell in Betrieb genommen.

Kopfhörer auf!

Also schnell den Kopfhörer aufgesetzt. Zunächst ziehe ich den „Mix“-Regler hinauf, ohne dass ein Eingangssignal anliegt. Auf halber Strecke des Regelwegs (auf dem Mixer als Unity Gain gekennzeichnet) ist bereits ein wahrnehmbarer sanfter Rauschanteil wahrzunehmen. Bei voll heraufgefahrenem Fader ist das Rauschen recht stark. Beim Einrichten der Signalpegel für die Aufnahme sollte man sich jedoch nicht davon irritieren lassen, denn das starke Rauschen wird nicht in der Aufnahme enthalten sein. Es rührt tatsächlich von den Kopfhörerverstärkern her. Sie sind leider nicht unbedingt das, was man „rauschfrei“ nennt. Das Pressen des Mono-Tasters offenbart mit seinem Pegelzugewinn, dass er beide Stereoanteile ohne 3 dB-Kompensation zusammenaddiert.

Pegel steigt teilweise rasant

Das Einpegeln des Mikrofons gelingt nicht ganz mühelos. Um die Unity-Stellung des Faders herum geschieht relativ wenig, was den Signalpegel angeht. Bewege ich den Regler aber zwischen den zweiten und dritten Markierungsstrich steigt der Pegel rasant an, so dass ein wenig Fingerspitzengefühl und zwei oder drei Testaufnahmen erforderlich sind, um eine passende Aussteuerung zu erhalten. Die Übersteuerungsanzeige ist hierbei eine gute Hilfe und arbeitet ebenso wie der „Mute“-Taster zuverlässig. Weder Fader noch Taster lassen Rauschen, Knacken oder gar Kratzen auftreten. Das Gelenk, mit dessen Hilfe das Stativ geschwenkt werden kann, ist derart leichtläufig, dass sich auch das nachträgliche Justieren des Stativarms nicht hörbar bemerkbar macht.

Audio Samples
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Stimme nah Stimme nah + HiPass Stimme nah 45u00b0 Stimme 17u00a0cm Stimme 17u00a0cm 45u00b0 Stimme 17cm 90u00b0 Stimme 60cm 180u00b0 Vocals Mute-Schalter

„Voller“ Klang – gut?

Aber hören wir uns doch einmal das Mikrofon an, wenn es von einer männlichen Stimme besprochen wird. Um den Real Life-Check zu gewährleisten, zeichne ich das Stimmsignal nicht in einem bedämpften Studioraum auf, sondern im Büro. So soll das Ergebnis aussagekräftiger für Eure Verwendung zuhause sein. Kurz gesagt: Den Klang des mitgelieferten Mikrofons möchte ich mit etwas Wohlwollen als „voll“ bezeichnen. Was genau das bedeuten soll, möchte ich kurz erläutern.
Der Bassbereich des Mikrofons erscheint mir stark überbetont. Das frequenztechnische Gros spielt sich bei meiner Sprachaufnahme unterhalb von 1 kHz ab. In diesem Bereich liegt die höchste Signalspitze knapp 30 dBFS(!) oberhalb des höchsten Peaks, der sich oberhalb von 1 kHz finden lässt. Ok, mag nun der ein oder andere meinen, dass liege am Nahbesprechungseffekt. Dieser reicht allerdings in der Regel nicht soweit hinauf, dass Frequenzen bis 1 kHz betroffen sind. Und wie klingt das Mikrofon, wenn ich das Hochpass-Filter einschalte, um tiefe Frequenzen abzuschneiden beziehungsweise zu bedämpfen?

Sache der Perspektive

Tatsächlich greift das Hochpass-Filter beherzt zu und sorgt dafür, dass unterhalb von 100 Hz deutlich weniger Wummern auftritt. Dennoch bleibt ein stark überbetonter Bassbereich um 140 Hz. Das Frequenzbild „beruhigt“ sich erst oberhalb von 1 kHz ein wenig und fällt dann mehr und mehr ab. Gut, ich könnte auch sagen, dass der Frequenzgang des Miktek-Mikrofons für einen Klang sorgt, der HiFi-ready ist. Er geht von satten Bässen über unaufgeregte Mitten bis hin zu einem allmählichen Höhen-Rolloff. Das entspricht in etwa der Energieverteilung eines modernen Popsongs nach dem Mastering. So gesehen hängt es also stark von der Perspektive ab, ob man den Klang des Miktek-Mikrofons gutheißt oder aber sich einen lineareren Frequenzverlauf wünscht.
Aufgrund der nur schwach repräsentierten Höhen wirkt der Klang des Mikrofons in der Nahbesprechung insgesamt stark komprimiert und wenig „offen“ oder gar „luftig“. Wer aber auf einen solch überzeichneten Broadcast-Stimmsound steht, kommt hier voll auf seine Kosten.

Hoher Mikrofonabstand keine Option

Senke ich den Bereich unterhalb von 1 kHz zusätzlich mit einem Kuhschwanz-Filter ab, steigt durch das ausgewogenere Frequenzbild dann auch die Sprachverständlichkeit der Aufnahme. Ohne diesen Nachbearbeitungsschritt ist sie für mich sonst nicht ausreichend. Vergrößert man die Entfernung des Sprechers zum Mikrofon, wird das Bassverhalten zwar entspannter. Allerdings ist dann recht schnell eine erhebliche Verstärkung des Signalpegels vonnöten, um auf einen brauchbaren Arbeitspegel zu kommen. Weil dadurch aber auch die Rauschanteile im Signal überhand nehmen, ist die Wahl eines größeren Mikrofonabstands (im Audiobeispiel 17 cm) auch keine Option.
Wie zu erwarten, kommt der „runde“ Klangcharakter des Schallwandlers aber der Umsetzung von Zischlauten entgegen. Bassüberzeichnung, unaufgeregte Mitten und natürliches Höhen-Rolloff sorgen dafür, dass [s]- und [sch]-Laute keine Gefahr darstellen. Um den Einsatz eines De-Essers wird man sich deshalb bei Aufnahmen mit der Miktek Studio Station eher selten Gedanken machen müssen.

Transienten werden voluminös

Ein Wort noch zur Impulstreue: Transienten lässt das eingebaute Mikrofon der ProCast SST eher voluminös erscheinen. Doch sorgt das satte Zeichnen beispielsweise der [t]-Laute zumindest für ein stimmiges klangliches Gesamtbild des Mikrofons. Vorsicht ist jedoch insbesondere bei stimmhaften Plosivlauten wie [b] und [p] geboten. Hier kann es schnell zu unerwünschten Ploppgeräuschen kommen, die auch der aufgesteckte Windschutz nicht verhindern kann.
Setze ich auf eine Kombination aus Nahbesprechung und Hochpassfilter-Einsatz, sind Nebengeräusche und Rauschanteile für die Aufnahme kein Thema. Positiv hervorheben möchte ich auch, dass zum Beispiel die Betriebsgeräusche des PCs, der sich während der Aufnahmen unter dem Schreibtisch befand, im aufgezeichneten Signal nicht hörbar sind.

Superniere

Allerdings wäre ich aufgrund unseres Praxistests erst einmal nicht von selbst darauf gekommen, dass das Mikrofon mit einer Supernierencharakteristik daher kommt. Bei einer Besprechung mit 45° zur Haupteinsprechachse klingt das Signal noch nahezu so wie bei der Besprechung on-axis. Für Aufnahmen mit zwei Mikrofonen, wie etwa in Interviews, sollten sich die Interviewpartner deshalb am besten gegenüber sitzen. Auch Aufnahmen von Akustikgitarre, Blasinstrumenten oder Percussion können mit dem integrierten Mikrofon gelingen. Hier empfiehlt sich bei basslastigen Instrumenten in jedem Fall der Einsatz des Hochpass-Filters.

Die Arretierung der Gelenke ist flexibel und hält hervorragend.

Erstaunliches Poti

Mit Blick auf den integrierten Kleinmischer erstaunt mich ein wenig die Arbeitsweise des „Direct/CPU“-Potis. Er regelt das Verhältnis von Mikrofon zu Playback-Sound. Soweit, so gut. Lenke ich ihn vollständig zur Seite „Direct“ aus, höre ich dennoch zu einem erheblichen Maß noch das Playback-Signal. Das Gleiche gilt mit entgegen gesetzten Vorzeichen für die Auslenkung des Reglers zur „CPU“-Seite. Zwar ändert sich das Mischverhältnis beider Signalanteile wesentlich. Ich hätte aber erwartet, dass ich die Signalanteile hier von einem 100/0 über ein 50/50 hin zu einem 0/100 Verhältnis regeln kann. Je nach Beschaffenheit von Mikrofon- und Playbacksignal könnte der Regelbereich der „Direct/CPU“-Steuerung so aber das ein oder andere Mal zu eingeschränkt sein. Deshalb muss ich hier leider einen Minuspunkt notieren.

Dual-Mono-Betrieb ist ein Highlight

Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, mithilfe des mitgelieferten Kabels auch ein weiteres Kondensatormikrofon anzuschließen um den Betrieb der Studio Station mit zwei Mikrofonen zu testen. Hier zeigt sich, dass der Dual-Mono-Betrieb des Miktek ProCast SST ein echtes Highlight ist. Beim Voiceover von Musiktiteln sorgt der „Mono“-Taster dafür, dass ich die Abhörlautstärke des eingebauten Mikrofons optimal an das Playback bzw. Mono-Line-Signal des weiteren Kanals anpassen kann. Zeichne ich dagegen Interview-Situationen mit zwei Mikrofonen auf, lassen sich beide Signale beim Mitschneiden klar und deutlich trennen indem ich den „Mono“-Button deaktiviere. Ich brauche sicher nicht zu erwähnen, dass die Mono-Funktion nur für die Abhörsituation gilt. Die Aufnahme findet selbstverständlich weiterhin in Dual-Mono mit L/R-Trennung statt.

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Fazit

Die Miktek ProCast SST Studio Station möchte eine All-In-One-Lösung für Podcast-Fans sein. Und tatsächlich kann das Audio-Interface mit Plug&Play und einer guten Sounqualität punkten. Auch der Mini-Mixer kann in puncto Qualität und Usability überzeugen. Dadurch, dass er grundsolide gefertigt ist, sollte er dem Anwender über viele Jahre gute Dienste leisten können. Durch Mono-Schaltung, externen Mikrofoneingang, Phantomspeisung und „Direct/CPU“-Regler bringt die ProCast SST ein gehöriges Maß an Flexibilität für viele verschiedene Einsatzgebiet mit. Diese können von Moderationen über Interviews bis hin zu komplexen Voiceovers mit zwei Sprechern reichen. Versäumnisse fallen eher in Form kleiner Schönheitsfehler ins Auge. So lässt etwa das „Direct/CPU“-Poti keine extremen Mischverhältnisse von Direkt- zu Wiedergabesignal zu.
Die Stativkonstruktion zeigt sich praxisnah. Das Mikrofonstativ ist flexibel einsetzbar, dämpft Körperschallübertragung gut ab und lässt sich zuverlässig arretieren. Die Anschlussmöglichkeiten sind übersichtlich, erlauben aber dennoch einen vielfältigen Einsatz des Geräts. Mit einem weiteren Mikrofon wird das SST zur praktischen Interview-Lösung, die dem Gast sogar einen separaten Kopfhöreranschluss gewährt.
Das Mikrofon ist gut gefertigt und flexibel angebracht, klanglich aber eventuell nicht jedermanns Geschmack. Stimmen ohne große Bassanteile gewinnen mit der Miktek ProCast SST immens an Fülle hinzu. Basslastige Sprechstimmen können jedoch vor Probleme gestellt werden. Wer auf einen überzeichneten Broadcast-Stimmsound steht, der HiFi-ready daher kommt, macht mit dem Mikrofon des ProCast SST sicher nichts falsch. Für alle anderen gilt jedoch: Besser erst einmal antesten.
Der große Vorteil der Miktek ProCast SST ist zweifellos, dass sie alles Notwendige für die Podcast-Produktion in einem Gerät verfügbar macht. Es ist im Nu und unkompliziert per Plug&Play aufnahmebereit und kann nach getaner Recording-Arbeit einfach an die Seite geräumt werden, ohne dass ein Wust aus Audio-Interface, Mikrofon samt Stativ, Mini-Mixer und etlichen verschiedenen Kabeln mühsam sortiert werden müsste. Beziehe ich dann noch den Verkaufspreis mit ins Kalkül wird es auch schon schwierig ein Bundle von vergleichbarer Qualität zu finden, das aus Mikrofon, USB-Interface und Kleinmixer besteht. Wer also seinem Podcast-Equipment in Sachen Klangqualität einen kleinen Schub verpassen und seinen Workflow vor Ort einfacher gestalten möchte, sollte dieses All-In-One-Paket einmal antesten.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • vereinfacht Interviews und Voiceovers
  • Plug & Play
  • zweiter Kopfhörerverstärker
  • robustes Metallgehäuse (Station und Mikrofon)
  • 3 m lange USB- und XLR-Kabel inklusive
Contra
  • Mikrofon stark basslastig
  • Mischverhältnis Monitoring-/Playbacksignal nur eingeschränkt regelbar
  • Kopfhörerverstärker rauschen
Artikelbild
Miktek ProCast SST Test
Für 289,00€ bei
Features und Spezifikationen
    Mikrofon
    • Richtcharakteristik: Superniere
    • Typ: Kondensator
    • Frequenzbereich: 20-16.000 Hz
    • max. Schalldruck: 132 dB
    Studio Station
    • Audioqualität: max. 24 bit / 96 kHz
    • Abmessungen (Mixer): 21,5 x 15,4 x 5,5 (cm)
    • Gewicht: ca. 4 kg
    • max. Mikrofonhöhe: 80 cm
    Preis: € 355,81 (UVP)
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