Keine Frage – mit kompakten Aktiv-Lautsprechern kennt Proel sich aus, doch mit der V-PRO Serie haben die Italiener gleich vier unterschiedlich große PA-Lautsprecher im Portfolio. Die Ausstattung der vier Aktivboxen setzt auf Effizienz und Praktikabilität. Bis auf die Größe und Treiberbestückung sind die vier Boxen weitestgehend identisch. Ich notiere einen leistungsstarken DSP mit fünf Presets, Class-D-Verstärkertechnik, Wireless-USB-Input für Proel-Mikrofonsysteme, verbaut in leichten Polypropylen-Gehäusen. Mit einer Spitzenleistung von 600 W möchten die kompakten Italiener um die Gunst des Publikums buhlen.

Proel V-PRO Serie – das Wichtigste in Kürze
- aktive 2-Wege-Lautsprecher mit DSP
- 600 W Peak, 300 W RMS-Leistung
- 5 Klang-Presets (Music, Live, DJ, Monitor, Speech)
- Wireless USB Eingang für Proel U24-Systeme
- leichtes Gehäuse
- Class-D-Verstärkertechnik
Was befindet sich im Lieferumfang?
Geliefert werden die kompakten Aktivboxen in stabilen Kartons. Die Transportsicherheit wird durch fette Styropor-Inlays sichergestellt. Der Lieferumfang ist bewusst schlank gehalten und beschränkt sich auf das Notwendigste. Neben der Box selbst notiere ich die üblichen Papiere in Form eines Handbuchs (englisch & italienisch) sowie das obligatorische Kaltgerätekabel. Proel verzichtet hier auf überflüssiges Zubehör und konzentriert sich auf das Wesentliche – ein pragmatischer Ansatz, der sich auch im attraktiven Preis widerspiegelt.
Vergleich der Proel V-Pro Modelle
Die V Pro Serie von Proel umfasst vier Aktivlautsprecher, die sich hauptsächlich in ihrer Größe und den daraus resultierenden akustischen Eigenschaften unterscheiden. Alle vier Modelle – V8Pro, V10Pro, V12Pro und V15Pro – verfügen über identisch aufgebautes Verstärkermodul, das robuste 600 W Peak-Leistung an die Wandler liefert. Dank der SMPS-Technologie (Switch Mode Power Supply) wird diese Leistung in einem ultraleichten Gehäuse bereitgestellt, was die V-Pro Serie zu den tragbarsten Proel Lautsprechern überhaupt macht.
Gewicht und Abmessungen
Das kleinste Modell V8Pro ist mit einem 8-Zoll-Woofer mit 1,5-Zoll-Schwingspule und einem 1-Zoll-Neodym-Hochtöner ausgestattet. Mit seinen kompakten Abmessungen von etwa 280 x 430 x 280 mm und einem Gewicht von rund 8,5 kg bietet es hervorragende Portabilität für den mobilen Einsatz.
Der V10Pro-Speaker verfügt über einen 10-Zoll-Woofer mit 2-Zoll-Schwingspule und einen 1-Zoll-Neodym-Hochtöner bei Abmessungen von 330 x 500 x 330 mm und einem Gewicht von etwa 11 kg.
Der V12Pro mit seinem 12-Zoll-Woofer mit 2,5-Zoll-Schwingspule und ebenfalls einem 1-Zoll-Neodym-Hochtöner misst 380 x 580 x 380 mm und wiegt rund 14,5 kg.
Das Flaggschiff der Serie ist die V15Pro. Dieser Lautsprecher wartet mit einem 15-Zoll-Woofer mit 2,5-Zoll-Schwingspule und einem 1-Zoll-Neodym-Hochtöner auf und bringt bei Abmessungen von etwa 450 x 670 x 450 mm ein Gewicht von rund 19 kg auf die Waage.
Je größer, desto mehr Bass
Alle Modelle sind als 2-Wege-Aktivlautsprecher konzipiert und verfügen über einen integrierten DSP, der verschiedene EQ-Presets und Optimierungen für unterschiedliche Einsatzbereiche ermöglicht.
Die größeren Modelle bieten naturgemäß eine tiefere Basswiedergabe und höhere Schalldruckpegel, während die kleineren Versionen durch ihre Portabilität und einfache Handhabung punkten, ohne dabei Kompromisse bei der Klangqualität einzugehen. Stellvertretend für die Serie, haben wir die Proel V12Pro genauer unter die Lupe genommen.

Gehäuse der Proel V12PRO
Das Gehäuse besteht aus mattschwarzem Polypropylen und ist solide verarbeitet. Für eine 12/1-Box ist das Gehäuse kompakt dimensioniert. Besonders beeindruckend ist das geringe Gewicht von nur 12,8 kg – ein Wert, der dank moderne Class-D-Verstärkertechnik samt Schaltnetzteil umsetzbar ist.
Die Unterseite ist mit einem 36-mm-Hochständerflansch samt Schraubfixierung ausgestattet. Das Gehäuse verfügt über eine ausgeprägte Monitorschräge von 44 Grad, sodass sich die V12PRO problemlos als Bühnenmonitor oder Instrumentenverstärker verwenden lässt.
Auf der Oberseite ist ein komfortabler Tragegriff im „Koffer-Style“ eingelassen, der sicher in der Hand liegt und den Transport erleichtert.
Ein Lautsprechergitter mit hinterlegendem Akustikflies schützt die verbauten Treiber. Der 12-Zoll-Tieftöner verfügt über eine 2,5-Zoll-Schwingspule, während der 1-Zoll-Neodym-Kompressionstreiber für die hohen Frequenzen zuständig ist.
Die Abstrahlcharakteristik beträgt 90 x 60 Grad. Den maximalen Schalldruck gibt Proel mit 124 dB Peak an. Für Installationsanwendungen sind vier M10-Flugpunkte an Ober- und Unterseite vorhanden.



Das Aktivmodul
Das rückseitige Aktivmodul der Proel V12PRO zeigt sich reduziert und benutzerfreundlich. Drei Hauptbedienelemente prägen die Optik: Ein Combo-XLR/Klinken-Eingang mit MIC/LINE-Umschaltung, ein fünfstufiger DSP-Wahlschalter für die Klang-Presets und ein Lautstärkeregler (Level). Diese minimalistische Herangehensweise macht die Bedienung auch für Einsteiger intuitiv verständlich.
Der DSP-Wahlschalter bietet fünf verschiedene Klangeinstellungen: „Music“ für allgemeine Musikwiedergabe, „Live“ für Live-Auftritte, „DJ“ für DJ-Sets, „Monitor“ für den Wedge-Betrieb und „Speech“ für Sprachanwendungen. Jedes Preset ist auf die jeweilige Anwendung optimiert und verändert sowohl die EQ-Kurve als auch die Dynamikbearbeitung entsprechend.


USB-Schnittstelle?
Die digitale Ausstattung der V12PRO konzentriert sich auf das Wesentliche. Besonders interessant ist der Wireless-USB-Input, der speziell für die Proel U24-Mikrofonsysteme entwickelt wurde. Damit lassen sich die drahtlosen Mikrofonsysteme des Herstellers direkt anschließen. Eine praktische Lösung für mobile Anwendungen.


Das Aktivmodul verfügt zudem über einen XLR-Link-Ausgang, der das Weiterreichen des Signals an weitere Aktivboxen erlaubt. So lassen sich problemlos Stereo-Setups oder größere PA-Systeme aufbauen. Die integrierte Class-D-Verstärkertechnik mit Schaltnetzteil sorgt für eine effiziente Leistungsausbeute bei minimaler Wärmeentwicklung.
Ein- und Ausgänge
Die Anschlusssektion der V12PRO ist bewusst einfach gehalten. Der Haupteingang ist als Combo-Buchse (XLR/Klinke) ausgeführt und kann sowohl Mikrofon- als auch Line-Signale verarbeiten.
Die Eingangsempfindlichkeit beträgt -30 dBu für Mikrofonsignale und +4 dBu für Line-Signale bei einer Eingangsimpedanz von 30 kOhm (symmetrisch) bzw. 15 kOhm (unsymmetrisch). Es lassen sich allerdings nur dynamische Mikrofone direkt andocken, da das Modul keine Phantompower bereitstellt.

Proel V12Pro V-PRO Serie im Praxischeck
In der Praxis zeigt sich die V12PRO als unkompliziertes Arbeitstier. Das geringe Gewicht von 12,8 kg macht sich beim Transport deutlich bemerkbar – zwei Boxen lassen sich problemlos von einer Person tragen. Die Class-D-Verstärkertechnik sorgt für eine schnelle Betriebsbereitschaft ohne längere Aufwärmzeiten. Die DSP-Presets erweisen sich als durchdacht und praxisnah.
Das “Live”-Preset bietet eine neutrale Abstimmung für Live-Signale und Live-Perfomances, während das „Speech“-Preset Sprache klar und verständlich wiedergibt. Besonders das „Monitor“-Preset zeigt seine Stärken im Wedge-Betrieb und reduziert Rückkopplungsneigung spürbar. Hier wird im Low-Mid-Bereich deutlich aufgeräumt, um die Durchsetzungsfähigkeit und Feedback-Festigkeit auf der Bühne zu erhöhen.
Die Wireless-USB-Funktion für Proel U24-Systeme konnte ich nicht testen, da mir kein Funksystem für den Testzeitraum zur Verfügung stand. Interessant erscheint die Funktion alle Male.
Klangeigenschaften
Klanglich bietet die V12PRO eine solide Performance für ihre Preisklasse. Der 12-Zoll-Tieftöner liefert einen kontrollierten Bass bis hinunter zu 50 Hz, ohne dabei aufdringlich zu werden. Die Mitten sind klar und präsent, was besonders Sprache und Gesang zugutekommt. Der Neodym-Kompressionstreiber sorgt für saubere Höhen ohne Schärfe.
Die verschiedenen DSP-Presets zeigen deutliche klangliche Unterschiede. Das „Music“-Preset bietet eine eher warme Grundabstimmung, während das „DJ“-Preset mehr Punch im Bass und brillantere Höhen liefert. Das „Speech“-Preset fokussiert den Sound auf die wichtigen Sprachfrequenzen, was in der Praxis zu einer guten Sprachverständlichkeit führt.
Besonders gut ist das „Monitor“-Preset gelungen. Damit zeigt die V12PRO ihre Stärken als Wedge. Die Rückkopplungsneigung ist spürbar reduziert und der Klang bleibt auch bei höheren Pegeln kontrolliert. Die Abstrahlcharakteristik von 90 x 60 Grad sorgt für eine gleichmäßige Schallverteilung.

Stichwort „Maximalpegel“. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Für ihre Preisklasse sind die V-Pro Boxen ordentlich laut. Es ist aber auch klar, dass man für diese Preise keine Profi-Treiber erwarten kann. Wer sich gegen eine laute Backline durchsetzen muss, der sollte sich alternativ die Proel DIVA Serie ansehen.

Proel V12PRO – mögliche Alternativen
Produkt | Proel V12PRO | JBL EON712 | Mackie Thump12A | Yamaha DXR12 |
Treiber | 12″ + 1″ | 12″ + 1″ | 12″ + 1.4″ | 12″ + 1.4″ |
Verstärker/Leistung | 300 W RMS, 600 W Peak | 1.300 W Peak | 1.000 W Peak | 1.100 W Peak |
Schalldruck max | 124 dB | 131 dB | 129 dB | 132 dB |
Frequenzgang | 50 – 20.000 Hz | 44 – 20.000 Hz | 50 – 23.000 Hz | 52 – 20.000 Hz |
Gewicht | 12,8 kg | 16,3 kg | 15,9 kg | 19,5 kg |
Sonstiges | 5 DSP-Presets, Wireless USB, Class-D | Bluetooth, App-Steuerung | Kompressor, 2-Band-EQ | D-CONTOUR, FIR-Filter |
Preis | 288,- Euro | 379,- Euro | 329,- Euro | 599,- Euro |
Proel V-PRO Serie Testfazit
Die Proel V-PRO Serie positioniert sich als preiswerter Einstieg in die Welt der PA-Technik. Für einen schmalen Euro erhält der Anwender solide Aktivlautsprecher in jeder Größe. Verbaut sind moderne Class-D-Verstärker, die mit praktischen Features aufwarten. Die ultraleichten Gehäuse machen die Proel V-PRO Serie zu idealen Begleitern für mobile Anwendungen.
Die kompakten italienischen Aktivboxen eignen sich für kleine bis mittlere Veranstaltungen aller Art. Fünf DSP-Presets decken die wichtigsten Anwendungsbereiche ab und machen eine aufwendige Klangbearbeitung überflüssig. Der Wireless-USB-Input für Proel U24-Systeme ist ein durchdachtes Feature, das die Flexibilität abermals erhöht.
Dabei muss man Proel ein Kompliment für die konsequente Ausrichtung auf das Wesentliche aussprechen. Statt überflüssiger Features konzentriert sich die V-PRO Serie auf eine solide Grundausstattung zu einem attraktiven Preis. Das macht die Serie besonders für Einsteiger, mobile DJs und kleinere Veranstaltungen interessant. Der begrenzte Maximalpegel ist der Preispositionierung geschuldet und sollte in Anbetracht der Zielgruppe zu verschmerzen sein.
Wer einen unkomplizierten, leichten und günstigen Aktivlautsprecher sucht, sollte innerhalb der V-PRO-Serie mit den Modellen V15PRO, V12PRO, V10PRO, V8PRO eine empfehlenswerte Option finden.
Proel V12PRO Features
- 2-Wege Aktiv-Lautsprecher mit DSP
- Bestückung: 12″ Tieftöner (2,5″ Schwingspule), 1″ Neodym-Kompressionstreiber
- Leistung: 300 W RMS, 600 W Peak
- Class-D-Verstärker mit SMPS
- Abstrahlwinkel: 90° x 60°
- 5 DSP-Presets: Music, Live, DJ, Monitor, Speech
- Frequenzbereich: 50 – 20.000 Hz
- Max. SPL: 124 dB
- Wireless USB für Proel U24-Systeme
- Mikrofon/Line-Eingang: Combo XLR/Klinke
- Link-Ausgang: XLR
- Multifunktionsgehäuse mit 44° Monitorschräge
- 4x M10 Flugpunkte (oben/unten)
- Hochständerflansch: 36mm
- Gehäuse: Polypropylen
- Abmessungen (B x H x T): 380 x 600 x 328 mm
- Gewicht: 12,8 kg
- Farbe: Schwarz
- UVP: 388,- Euro
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Proel – Produktseite des Herstellers
- guter Klang für die Preisklasse
- Gewicht
- 5x EQ-Presets
- Wireless-USB-Anschluss für Proel-U24-Systeme
- Multifunktionsgehäuse
- attraktiver Preis
- Class-D-Verstärkertechnik
- 4x M8/10 Montagepunkte
- moderater Maximalpegel
