Anzeige

Schecter Reaper-6 Satin Inferno Burst (SIB) Test

Mit der Schecter Reaper-6 stellt der amerikanische Hard&Heavy-Lieferant eine Gitarrenserie vor, die im Naturholz-Look aus Sumpfesche und Pappel durchaus Boutique-Anmutung ausstrahlt. Aber von der gediegenen Oberfläche sollte man sich nicht täuschen lassen, denn die Holzauswahl dient laut Hersteller auch den klanglichen Qualitäten, und die werden mit dem Wort “Killer” beschrieben.

Schecter_Reaper_6_Inferno_Burst_TEST


Das macht es um so spannender, sich etwas näher mit unserer Testkandidatin zu beschäftigen, die eine ganze Menge an interessanten Features mitbringt und mit einer festen Brücke ausgestattet ist. Das ist deshalb erwähnenswert, weil es die Instrumente der in Indonesien gefertigten Serie auch mit Floyd-Rose-Tremolo, als Rechts- und Linkshändervariante und mit Sustainiac-Pickups gibt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Die Gitarre wird zusammen mit dem nötigen Einstellwerkzeug im Karton angeliefert. Für ihre attraktive Optik ist das bereits erwähnte auffällig gemaserte Pappelfurnier verantwortlich, das auf den Sumpfesche-Korpus aufgeleimt und zusammen mit ihm mit einem transparenten Satin-Finish versehen wurde. Die Reaper-6 ist außer im Satin Inferno Burst (SIB) noch in zwei weiteren Farbgebungen zu haben, die sich Satin Sky Burst (blau) und Satin Charcoal Burst (grau) nennen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Schecter Reaper-6 Satin Inferno Burst kommt in optisch sehr edel anmutender Ausführung.

Korpus:

Bei der Korpusform handelt es sich um eine moderne Variante des klassischen Double-Cutaway-Designs, wobei das aufgeleimte Pappelfurnier in Höhe der Armauflage weggefräst wurde und dort der Esche den Vortritt lässt, die nicht eingefärbt ist und so eine zweite optische Ebene erzeugt.

Zwei Schecter Diamond Decimator-Humbucker sind direkt in den Korpus verschraubt und lassen sich mit einem Dreiweg-Klingenschalter anwählen, wobei der Tone-Regler über eine Push/Pull-Funktion verfügt, die ein Splitten der Doppelspuler ermöglicht. Bei den Pickups handelt es sich übrigens um Nachbildungen der Apocalypse-Humbucker aus dem eigenen Custom Shop. Wie das Tone-Poti besitzt auch der Volume-Regler einen griffigen schwarzen Metallknopf, der auch beim schweißtreibendsten Gig dank der Riffelung ein Verrutschen minimiert. Die Bedienelemente selbst sind in puncto Anordnung für meinen Geschmack optimal positioniert, ein versehentliches Verstellen wird bei normalem Spiel weitestgehend verhindert.

Fotostrecke: 6 Bilder Zwei Diamond Decimator-Humbucker aus eigenem Hause dienen als Klangübertrager.

Die Saiten werden rückseitig in schwarze Metallhülsen eingefädelt und treten im Schecter Hardtail-Steg auf der Vorderseite wieder hervor. Dieser erlaubt dank der mitgelieferten Werkzeuge ein individuelles Justieren der einzelnen Saitenreiter. Zwei schwarze Gurtpins sind an den altbekannten Stellen zu finden und mit Filz unterlegt, was ein Beschädigen der Lackierung verhindert. Die Rückseite beherbergt neben den bereits erwähnten Hülsen auch eine Ausfräsung für die Elektronik, die von einer schwarzen, versenkt angebrachten Kunststoffplatte verschlossen wird. Fehlt eigentlich nur noch die Klinkenbuchse, die sich in der unteren Zarge befindet und mit zwei Schrauben am Korpus befestigt ist.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Schecter Reaper-6 Satin Inferno Burst ist mit einem in schwarz gehaltenen Hardtail-Steg ausgestattet.

Hals:

Der Übergang vom Korpus zum eingeleimten Hals ist abgerundet, was ein ausgesprochen komfortables Spielen bis in die höchsten Lagen ermöglicht. Generell fällt auf, dass die Gitarre sich dank vieler Fräsungen ausgesprochen geschmeidig anfühlt und sich an den Körper anschmiegt. Der Hals besteht aus drei Streifen Ahorn und zwei Streifen Walnuss, dazu eine Karbonverstärkung, die ihm zusätzliche Stabilität verleiht.

Das aufgeleimte Ebenholzgriffbrett beherbergt 24 Extra-Jumbo-Bünde, die allesamt tadellos ins Griffbrett eingelassen und weiterbearbeitet wurden. Zur Orientierung kommen weiße Pearloid Dot-Inlays, die bis zum 12. Bund zum Spieler hin auf dem Griffbrett positioniert wurden und bis zum 24. Bund die Seiten wechseln. Schecter nennt das “Pearloid Offset/Reverse Dots”. Aber auch in der Halskante befinden sich weiße Punkteinlagen.

Fotostrecke: 7 Bilder Zwei großzügige Cutaways erleichtern das Spiel selbst in den höchsten Lagen.

Beim Halsprofil handelt es sich um ein “Ultra Thin C”, der Radius beträgt 355 mm (14″). Das sorgt für moderne, sportliche Verhältnisse und genau so liegt der Hals auch in der Hand, die auf ihm alle Technikvarianten spielend bewerkstelligen kann.
Der aufgezogene Ernie Ball Regular Slinky Saitensatz .010-.046 wird über einen 42 mm breiten Graph Tech XL Black Tusq-Sattel auf die angewinkelte und reverse angebrachte Kopfplatte geführt und überquert dabei die Abdeckung des Halsspannstabs. Das passende Werkzeug ist, wie anfangs erwähnt, Teil des Lieferumfangs. Die Kopfplatte ist, wie der Korpus, mit Pappelfurnier belegt, was der Optik zugute kommt und für ein stimmiges Äußeres sorgt, zumal die Seiten hier ebenfalls im “Burst”-Modus passend zum Korpus orange eingefärbt wurden. Im oberen Drittel findet man, wie beim Korpus auch, eine Fräsung, die das darunter liegenden Holz zum Vorschein und den Herstellerschriftzug zur Geltung bringt.

Die Saiten laufen schnurgerade zu den sechs geschlossenen Schecter-Mechaniken, die sich butterweich drehen lassen und die Drähte zielsicher in Stimmung bringen. Die Mechaniken sind wie die restliche Hardware in Schwarz gehalten. Die Reaper 6 bringt 2956 Gramm auf die Waage und besitzt eine Fender-typische Mensur von 648 mm.

Anzeige

Praxis

Mit ihren knapp drei Kilo ist die Reaper 6 erstaunlich leicht und entsprechend wenig zerrt sie auch am Gurt, was für ein ermüdungsfreies Bespielen auch bei längeren Proben oder Auftritten sorgt. Kombiniert mit der sehr guten Werkseinstellung und ergonomischen Ausfräsungen zeigt sich die Gitarre ausgesprochen komfortabel. Die Reaper 6 pendelt sich im Sitzen wie im Stehen in der Waagerechten ein und lässt sich bis in die höchsten Lagen barrierefrei bespielen.
Werden die Saiten ohne Verstärkung angeschlagen, liefern sie einen drahtigen, offenen Sound, wobei die Töne durchschnittlich lang und gleichmäßig ausschwingen. Ob sich dieser Klangeindruck auch am Verstärker bestätigen wird, werden wir herausfinden.
Ich verbinde die Gitarre mit meinem Marshall JVM 410 Head und nehme die angeschlossene 2×12″ Box mit einem SM 57 ab, wobei ich die Audiobeispiele natürlich alle klanglich nicht weiter bearbeitet habe.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Marshalls, dabei schalte ich den Pickup-Wahlschalter durch alle drei Schalterpositionen und beginne mit dem Hals-PU. Im zweiten Durchgang aktiviere ich den Coil-Split und wiederhole den Vorgang.

Audio Samples
0:00
Clean: Alle drei PU-Positionen Clean: Alle drei PU-Positionen, Coil Split

Am cleanen Amp zeigt sich die Reaper in allen drei Postionen durchsetzungsstark und ausgewogen im Klangbild. Das liegt sicherlich an dem nicht zu präsenten Höhenbild und den definierten Bässen. Die Anschläge werden zudem punchy vom Amp an die Box weitergegeben.
Wird mithilfe des Tone-Potis der Split aktiviert, dünnt sich das Klangbild erheblich aus. Für meinen Geschmack etwas zu viel, denn ein recht glasiger Sound ist das Ergebnis.
Weiter geht es mit dem Crunch-Kanal des Marshalls. Auch hier sind erst die Humbucker, dann die Split-Sounds zu hören. Ich beginne wieder beim Hals-Pickup.

Audio Samples
0:00
Crunch: Alle drei PU-Positionen Crunch: Alle drei PU-Positionen, Coil-Split
Die Schecter Reaper-6 Satin Inferno Burst liefert einen ausgewogenen und modernen Sound, lediglich die Split-Sounds können nicht überzeugen.
Die Schecter Reaper-6 Satin Inferno Burst liefert einen ausgewogenen und modernen Sound, lediglich die Split-Sounds können nicht überzeugen.

Wie in den Beispielen zuvor wiederholt sich das Gehörte. Im Humbucker-Modus kommt in allen drei Postionen ein ausgewogener Sound zustande, die Split-Sounds zeigen sich in den Höhen ausgesprochen dominant.
Ich schalte nun in den High-Gain-Kanal des Amps und wieder sind erst die Doppelspuler, dann die Split-Sounds zu hören.

Audio Samples
0:00
High Gain: Alle drei PU-Positionen High Gain: Alle drei PU-Positionen, Coil-Split

Die Reaper 6 kann auch hier begeistern, denn sie liefert einen durchsetzungsstarken modernen Klang, der sich in allen drei Positionen des Humbucker-Betriebs aufgeräumt präsentiert und sowohl in Tiefmitten wie Höhen ausgewogen agiert. Natürlich zeigt hier der Humbucker am Steg, was er kann und drückt die Riffs markant aus den Speakern. Der Split-Mode gefällt mir hier etwas besser als in den Beispielen zuvor, denn er liefert eine interessante Klangwelt, die sich deutlich von den Doppelspulern absetzt und mit klar definierten Attacks aufwartet.
Ich stimme nun die tiefe E-Saite auf D herunter und spiele nur den Steg-Pickup im Humbucker-Betrieb.

Audio Samples
0:00
Drop D, Steg-PU Humbucker

Es dürfte kaum überraschen, dass die Gitarre auch hier überzeugt. Heraus kommt ein zeitgemäßer, breiter Heavy-Sound, der mächtig aus den Speakern tönt. Alle Anschläge werden deutlich wiedergegeben und verleihen dem mit reichlich Gain versehen Klang die gewünschten Konturen.
Im letzten Beispiel spiele ich ein kleines Lead-File, beginne auch hier mit dem Hals-Pickup und schalte dann auf den Kollegen am Steg.

Audio Samples
0:00
Leadsound: erst Hals-PU > dann Steg-PU

Hier hört man gut, wieviel Druck beim Anschlagen der Saiten erzeugt wird und der Sound so an Gewicht gewinnt. Beide Pickups überzeugen auch hier auf ganzer Linie.

Anzeige

Fazit

Die Schecter Reaper-6 hinterlässt beim Test einen durchweg guten Eindruck. Sie spielt sich hervorragend, was an der sehr guten Werkseinstellung, aber auch an den ergonomischen Ausfräsungen und dem komfortablen Hals/Korpus-Übergang liegt. Sie wurde tadellos in Indonesien gefertigt und ist auch optisch ein echter Hingucker. Lediglich die Splitsounds am cleanen und angezerrten Amp haben mich nicht überzeugen können, was sich allerdings bei höhere Gainsettings etwas zum Positiven änderte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ausgewogen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • gute Werkseinstellung
  • sehr angenehme Bespielbarkeit
  • ausgewogener, moderner Sound
  • geringes Gewicht
Contra
  • Split Sounds im Clean- und Crunch-Kanal etwas dünn
Artikelbild
Schecter Reaper-6 Satin Inferno Burst (SIB) Test
Für 799,00€ bei
Gute Verarbeitung, angenehme Bespielbarkeit, geringes Gewicht und moderner Sound sind die positiven Attribute der Schecter Reaper-6 Satin Inferno Burst, Schwächen zeigen sich aber bei den Split-Sounds.
Gute Verarbeitung, angenehme Bespielbarkeit, geringes Gewicht und moderner Sound sind die positiven Attribute der Schecter Reaper-6 Satin Inferno Burst, Schwächen zeigen sich aber bei den Split-Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Schecter
  • Bezeichnung: Reaper-6 Satin Inferno Burst (SIB)
  • Typ: E-Gitarre, 6-saitig
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Korpus: Sumpfesche
  • Decke: Pappel-Furnier
  • Hals: Ahorn/Walnuss mit Karbonverstärkung
  • Bauart: Set Neck
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Hals Shape: Ultra Thin C
  • Radius: 355 mm (14“)
  • Bünde. 24 Xtra Jumbo
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Sattel: Graph Tech XL Black Tusk
  • Mensur: 648 mm
  • Pickups: Schecter Diamond Decimator, splitbar
  • Mechaniken: Schecter geschlossen
  • Brücke: Schecter Custom Hardtail
  • Gewicht: 2.956 g
  • Saiten ab Werk: Ernie Ball Regular Slinky (.010-.046)
  • Ladenpreis: 769,00 Euro (Juni 2019)
Hot or Not
?
Verantwortlich dafür ist das auf den Sumpfesche-Korpus aufgeleimte und auffällig gemaserte Pappelfurnier.

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Exploring the NUX Amp Academy Stomp | Sound Demo with Various Playing Styles
  • Funk Rock Riffing with the NUX Amp Academy Stomp!
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!