Anzeige

TC Helicon Ditto Mic Looper Test

TC Helicon Ditto Mic Looper im Test – Alle Gitarristen, die in den letzten fünf Jahren zumindest an einem Fachmagazin gerochen haben oder auch nur klickend im Internet an einem Online-Portal wie bonedo vorbeigerauscht sind, wissen mit dem Begriff „Looper“ etwas anzufangen:

TC_Helicon_Ditto_Mic_Looper206-1039309 Bild

Ob auf der Bühne oder vor dem heimischen Übungsamp, selbst mit einfachen Loopern lassen sich schnell Phrasen aufnehmen, zu denen man dann weiter spielen kann. Nicht nur für eine Bandperformance kann das sinnvoll sein, viele User spielen eine Rhythmusgitarre, setzen dann ein Solo darüber. Oder sie brüten aus, welche langweiligen Parts der „zweite Gitarrist“ der Band spielen lernen muss.
Einen der wichtigsten Looper hat die Schwesterfirma von TC Helicon mit dem TC Electronic Ditto auf den Markt gebracht. Dem recht einfachen, kleinen Gerät wurde später der Ditto X2 zur Seite gestellt: größer und umfangreicher. Looper bleiben aber bestimmt nicht nur den Gitarristen vorbehalten, sonst hätten Freaks wie Rico Loop kein Werkzeug. Auch bei TC hat man das erkannt und will den Markt für das Loopen von Mikrofonsignalen nicht nur Unternehmen überlassen. Folgerichtig hat man einen derartigen Looper entwickelt und – ganz auf die korrekte Sortierung innerhalb der verschiedenen Labels und Gerätefamilien achtend – mit TC Helicon Ditto Mic Looper betitelt.

Details

Kleine Label- und Gehäusekunde

Damit keine Missverständnisse aufkommen, ist also der für alle Vocal-Effekte reservierte Name TC Helicon statt TC Electronic verwendet worden. Zwar sind dies auch tatsächlich an unterschiedlichen Orten wirkende Entwickler, doch gibt es einen regen Austausch zwischen TC Electronic, TC Helicon und auch TC Works. TC Helicon verwendet für kleine Bodeneffekte einen anderen Gehäusetyp als TC Electronic. Der Ditto Mic Looper ähnelt folgerichtig äußerlich den TC Helicon Voicetones, dem Mic Mechanic und dem Harmony Singer, ist aber in typischem Ditto-Grau „angepinselt“.

TC_Helicon_Ditto_Mic_Looper208-1039312 Bild

Zwei Taster, viele Optionen

Anders als bei manch anderen Fußtreter von Helicon gibt es keinerlei Anschlüsse an den Flanken des Ditto Mic. Zudem ist das Testgerät das einzige Helicon-Tool in diesem Format, welches über zwei Fußschalter verfügt. „Stop“ und „Loop“ nennen sie sich. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit: Wird der Loop-Taster das erste Mal gedrückt, beginnt die Aufnahme, welche geschlagene fünf Minuten dauern darf. Bei erneuter Betätigung wird das Aufgenommene im Loop abgespielt, erneutes Drücken aktiviert den Overdub-Modus. Allerdings kann man das Verhalten des Tasters auch variieren, wenn man beim Power-Up des Ditto beide Fußtaster gemeinsam gedrückt hält. Dann wird nach dem zweiten Drücken des Loop-Tasters sofort in den Overdub-Modus gewechselt, ein drittes Drücken sorgt dann dafür, dass nicht weiter aufgenommen und nur noch gespielt wird. Noch etwas ist mit dem Taster möglich: Ein Halten aktiviert die Undo-Funktion, ein Feature, welches so mancher Looper nicht besitzt. Nochmal lange Drücken ermöglicht wiederum ein Redo. Super! Auch der Stop-Taster kann ein wenig mehr, nämlich nach dem Stop bei einem Press-Hold das Loop komplett löschen – das ist natürlich eine notwendige Fähigkeit.

TC_Helicon_Ditto_Mic_Looper204-1039315 Bild

Einknopfregelung

Genau einen Parameter kann man bei TC Helicons Looper frei einstellen und zwar das Level des geloopten Signals. Folgerichtig lautet die Gehäusebeschriftung für dieses Poti auch „Loop Level“. Die Oberfläche des Pedals wird durch eine zweifarbige LED komplettiert. Beginnt man mit der Aufnahme, leuchtet sie rot, im Play-Modus wird sie grün und markiert den Anfangspunkt im Audiomaterial dadurch, dass sie kurz erlischt. Overdubs werden ebenfalls rot angezeigt. Im Stop-Modus blinkt sie grün, nach dem Löschen des Speichers durch besagten langen Druck auf „Stop“ geht die LED aus. Undo und Redo quittiert die Diode mit einem kurzen hektischen Geflacker.

TC_Helicon_Ditto_Mic_Looper202-1039318 Bild

Direktverwertung

Es ist nicht davon auszugehen, dass im Ditto das Mikrofonsignal gesplittet und auf Line-Level gebracht wird. Das Gain-Wunderwerk beruht wahrscheinlich auf der Tatsache, dass das Mikrofonsignal eben nicht hochverstärkt wird, bevor es bearbeitet wird. Am Output liegt schließlich auch ein solches an. Bekannte A/D-Wandler, die direkt mit derart niedrigen Pegeln umzugehen wissen, sind die, die „TrueMatch“-Technik nutzenden, 28Bit-ADCs von Salzbrenner-Stagetec. Die kosten allerdings so einiges… Es ist also spannend, wie der Ditto, welcher mit maximal 24 Bit quantisiert, mit unterschiedlichen Signalen umgehen wird.

TC_Helicon_Ditto_Mic_Looper205-1039321 Bild

Helicon-Standards

Absoluter Standard der Pedale auf Voicelive-Basis ist die USB-Buchse. Ebenso Standard ist allerdings, dass diese ausschließlich für Daten- nicht aber für Signaltransfer genutzt werden kann. TC haben sich bemüht, die Mic-Control-Fähigkeit in so vielen Geräten wie möglich unterzubringen, da macht natürlich ein neues Gerät keine Ausnahme. Und hier ist es nun wirklich sehr praktisch, denn einige Sänger werden die rhythmische Herausforderung des Loopens besser mit einem Fingerdruck auf einen Knopf am Mikrofon meistern können denn mit einem Fußtritt. Wohl im Sinne des fleißigen Bedienelementesparens bei TC Helicon ist die Aktivierung per dediziertem Minischalter einer weiteren Sonderbelegung geopfert worden: Um Mic-Control zu (de-)aktivieren, muss beim Power-Up des Ditto der Loop-Taster gedrückt werden. 

Anzeige

Praxis

48V-Phantomspeisung… nein

31,5. Das ist die Spannung, die mir mein Multimeter zwischen den Pins 1 und 2 der Mikrofonbuchse des TC Helicon Ditto Mic Loopers anzeigt. Gut: Genau 48 Volt geben die meisten Preamps nun wirklich nicht aus, Mikrofonen ist die genaue Höhe oftmals auch herzlich egal, sehr viele funktionieren ohne Einschränkungen ab einer Spannung von 12 Volt oder noch weniger. Darüber hinaus werden in den meisten Fällen für Live-Vocals Tauchspulenmikros eingesetzt. Nun, so richtig koscher kommt mir das dennoch nicht vor. Allerdings bleibt der Wert konstant, auch wenn am Preamp, an den das Signal weitergeleitet wird, die dortige 48V-Phantomspeisung eingeschaltet wird.

TC_Helicon_Ditto_Mic_Looper203-1039324 Bild

Vorsicht auf dem Floorboard

Anschluss und Betrieb sind, das wird nicht überraschen, ein Kinderspiel. Als Plattfuß am Nilsollte man aber seine Tritte mit Bedacht setzen. Die beiden Schalter sind wirklich recht nah beieinander, ein falscher Tritt, etwa der auf Stopkann im Publikum für verdutzte Gesichter sorgen. Auf einem Floorboard sollte man sich nicht zu sehr freuen, links und rechts keine Anschlüsse zu haben und direkt die Nachbargeräte so nah wie es nur geht an den Ditto zu setzen außer, man erhöht ihn um ein paar Zentimeter auf dem Board. Der Druckpunkt der beiden Taster ist ausreichend definiert, um timingsicher zu schalten.

TC_Helicon_Ditto_Mic_Looper201-1039327 Bild

Undo und Redo ein Segen

Toll ist, dass man geschlagene fünf Minuten aufzeichnen kann, als Besitzer eines EHX MM Hazarai und eines Strymon TimeLine kann man da schon neidisch werden – 30 Sekunden sind manchmal schlicht zu wenig! Toll ist, dass man die Schaltlogik umstellen kann, Undo und Redo sind ein absoluter Segen und funktionieren angenehmerweise ohne Nebengeräusche. Etwas verwundert war ich zunächst, dass der Ditto-Looper sein Recording behält, bis man es wirklich löscht, unabhängig von anliegender Spannungsversorgung!
Wer mit dem Fuß geübt ist, muss sich nicht einarbeiten, sondern kann schnell ein bisschen Herumspielen. Toll ist der Ditto auch, um Harmoniebegleitungen zu entwickeln. Und wenn es dann doch mal unerträglich schräg war, leistet Undo ganze Dienste, ohne dass man die Intervallschichtung von vorne beginnen müsste. Ja, das macht Spaß!

Für das Studio nicht gedacht

Kaum jemand wird auf die Idee kommen, ein derartiges Looper-Pedal im Studio einsetzen zu wollen. Daher ist auch der folgende Umstand zu verzeihen: Je nach verwendetem Mikrofon, besonders seines Übertragungsfaktors, kann das geloopte Signal durchaus ein bisschen Durchsetzungsvermögen vermissen lassen. Dies kann man wahrscheinlich dem durch die fehlende Anpassung nicht voll ausgenutzten Wertevorrat der A/D-Wandlung in die Schuhe schieben. Allerdings sind es wirklich keine gravierenden Unterschiede, kein enorm gesteigertes Rauschen oder Verzerrungen, die dem Publikum auffallen würden.

Audio Samples
0:00
gelooptes Vocal-Signal
Anzeige

Fazit

TC Helicons Ditto Mic Looper ist ein spaßiges kleines Gerät, welches einerseits jeder sofort versteht, aber andererseits ein paar wichtige Zusatzfunktionen bietet. Es lässt sich ohne Probleme in Proberaum- und Live-Setups einbinden, da am Ausgang wieder ein Mikrofonsignal anliegt. Toll ist auch die lange Aufnahmezeit. Die beiden Fußtaster liegen etwas nah beieinander, sodass man sich teilweise bemühen muss, nicht den falschen zu erwischen. Wer einen Mikrofon-Looper benötigt oder einfach mal ausprobieren will, der sollte sich die graue Kiste einmal kommen lassen oder im Laden ausprobieren.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • einfache Bedienbarkeit
  • einige Zusatzfunktionen
  • sehr lange Loop-Zeit
Contra
  • Fußschalter sehr eng beieinander
Artikelbild
TC Helicon Ditto Mic Looper Test
Für 87,00€ bei
TC_Helicon_Ditto_Mic_Looper207-1039330 Bild
Features und Spezifikationen
  • Looper für Mikrofonsignale
  • XLR-In und -Out (Mic Level)
  • Phantomspeisung
  • Mic-Control-fähig
  • USB für Updates
  • Undo / Redo
  • 5 Minuten Flash Memory
  • 24 Bit Quantisierung
  • Preis: € 177,– (UVP)
Hot or Not
?
TC_Helicon_Ditto_Mic_Looper-7 Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!