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Universal Audio UAFX Evermore Studio Reverb Test

Mit dem UAFX Evermore Studio Reverb hat Universal Audios Pedal-Linie ein kompaktes Reverb-Pedal im Angebot, das sich am legendären Lexicon 224 orientiert. Dieser digitale Studiohall erblickte bereits 1978 das Licht der Welt und galt lange als Goldstandard. Mit dem schon länger erhältlichen UAD-Plug-In und dem UAFX Golden Reverberator-Pedal konnten UAs Entwickler bereits ihre Fähigkeiten im Nachbilden des legendären „Hall-224“ erfolgreich unter Beweis stellen. Ob das Evermore ebenfalls überzeugen kann, verrät der folgende Test.

UAFX Evermore Studio Reverb

Universal Audio UAFX Evermore Studio Reverb – das Wichtigste in Kürze

  • Reverb-Pedal
  • Hall-224-Emulation mit den Programmen Room, Small Hall und Large Hall
  • Steuerung des Decays mit drei Reglern
  • Mod-Regler
  • Short/Long Pre-Delay
  • wählbarer True/Trails-Bypass
  • Made in China

Das Bedienkonzept des UAFX Evermore

Das Evermore präsentiert sich in etwa im Standard-Pedalformat, misst dabei 65 x 120 x 58 mm und bringt 295 g auf die Waage. Auf der Oberseite lassen sich über einen kleinen Kippschalter die drei Reverb-Programme Room, Small Hall und Large Hall anwählen.

Decay-Steuerung für drei Frequenzbänder

Zur weiteren Abstimmung des jeweils angewählten Programms stehen die Parameter Mod, Mix, Bass, Mid und Treble bereit. Bei den letzten drei Optionen könnte man zunächst einen einfachen Dreiband-EQ zur Abstimmung der Hallfahne vermuten. Aber weit gefehlt, denn im Detail wird hier ein Feature des originalen Lexicon 224 nachgebildet, bei dem die Abklingzeit (Decay Time) des angewählten Hall-Programms in drei verschiedenen Frequenzregionen geregelt werden kann. Mehr dazu gleich in der Praxis.

Universal Audio UAFX Evermore Studio Reverb Metallgehäuse
Fotostrecke: 5 Bilder Das UAFX Evermore präsentiert sich in etwa im Standard-Pedalformat.

Zwei Zusatzoptionen an der Stirnseite

An der Stirnseite gibt es darüber hinaus zwei ins Gehäuse eingelassene Schalter zu entdecken, mit denen das Pre-Delay bestimmt sowie eine Trails-Funktion für das Effektsignal aktiviert wird. Pre-Delay bezieht sich dabei auf die kurze Verzögerungszeit, bis das Reverb-Signal einsetzt. Ist außerdem der Trails-Modus aktiv, klingt die Hallfahne auch nach Deaktivierung des Pedals aus. Möchte man das Evermore mit einem True Bypass betreiben, muss diese Funktion deaktiviert sein.

Nur Monobetrieb vorgesehen

Ansonsten befinden sich an der Stirnseite auch der Ein- und Ausgang sowie der Anschluss für ein Standard-9-V-Netzteil mit 250 mA Stromaufnahme. Im Gegensatz zum legendären Vorbild und auch zu den anderen hauseigenen Nachbildungen des „Hall-224“ bietet das Evermore also keinen Stereobetrieb. Im klassischen Einsatz mit einem Gitarren-Amp ist das kein Problem. Wer allerdings, beispielsweise im Zusammenspiel mit einem Modeler, in Stereo arbeitet, wird hier nicht bedient.

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Das Universal Audio UAFX Evermore im Praxis-Check

Im Praxis-Check platziere ich das Evermore hinter dem Dream ’65 Modeler aus gleichem Hause, der einen Fender Deluxe Reverb emuliert und auch für die verzerrten Töne zuständig ist. Die Gitarre meiner Wahl ist eine Telecaster. Später kommt zudem eine Bariton zum Einsatz.

Erster Eindruck zum Klang der drei Reverb-Modi

Für einen ersten Eindruck bringe ich alle Potis in die 12-Uhr-Stellung, abgesehen von der Modulation, die zunächst noch deaktiviert ist. Hier ertönen in allen drei Modi schöne Reverb-Sounds, die aber auch eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen. Aber hört selbst.

Audio Samples
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Soundcheck Reverb Modes: Room | Small Hall | Large Hall

Die Modulation des UAFX Evermore

Wie sich beim Ausprobieren der Modulation zeigt, verleiht diese unterhalb der 12-Uhr-Position dem Signal eine angenehme zusätzliche Note. Jenseits der Mittelstellung fängt sie allerdings sehr stark zu eiern an und wirkt für meine Begriffe etwas speziell. Persönlich gefällt mir diese Option daher bei subtilem Einsatz am besten. Im folgenden Hörbeispiel drehe ich das Mod-Poti in mehreren Schritten auf.

Audio Samples
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Soundcheck Modulation: Small Hall
Die zusätzliche Modulation des UAFX Evermore wirkt bei offensivem Einsatz etwas eigenwillig.

Die Decay-Parameter bringen die Details zum Vorschein

Sobald man die schon einleitend erwähnten drei Frequenzbänder für die Abklingzeit der Hallfahnen des Evermore ins Visier nimmt, treten die Unterschiede zwischen den drei Programmen merklich deutlicher zutage. Generell bestimmt das Mid-Poti dabei die grundlegende Länge der Hallfahne, weshalb die Wirkung der anderen beiden Bänder von dieser Option abhängt. Das Bass-Poti wiederum regelt die Decay Time unter 540 Hz, und last, but not least steht mit dem Treble-Poti ein Tiefpassfilter bereit, oberhalb dessen eingestellter Frequenz die Hallfahne sehr schnell abklingt. Somit lässt sich im Handumdrehen ein dunklerer Nachhall erzeugen. Gleichzeitig reicht das Frequenzspektrum hier aber von 100 Hz bis 10,9 kHz, womit diese Option ebenfalls einen Einfluss auf die anderen Parameter haben kann.

Hörbeispiele zum Einfluss der Decay-Funktion

Wie sich beim Ausprobieren der Decay-Parameter zeigt, lohnt es sich auf jeden Fall, ein wenig zu experimentieren, um ein Gefühl für die klanglichen Auswirkungen zu bekommen. Dennoch möchte ich euch anhand von zwei Beispielen einen ersten Eindruck von deren Wirkung geben. Wir hören dazu den Room-Modus zunächst mit allen drei Parametern auf 12 Uhr. Anschließend bringe ich das Bass-Poti fast komplett in die Nullstellung und drehe das Mitten-Poti auf 9 Uhr. Heraus kommt ein deutlich transparenteres Reverb-Signal, das jetzt auch viel mehr wie eine Raumsimulation wirkt.

Audio Samples
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Room: Alle Decay-Parameter auf 12 Uhr Room: Bass: 8 | Mid: 9 | Treble: 12

Nun wiederhole ich dieses Prozedere mit dem Large Hall, drehe aber im zweiten Durchgang das Mid-Poti weiter rein, nehme das Bass-Poti zurück und gebe auch den Höhen einen dezenten Schub. Auf diese Weise ertönt ein Reverb-Signal, das präsenter erscheint und sich mit seiner langen Hallfahne für Klangflächen anbietet.

Audio Samples
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Large Hall: Alle Decay-Parameter auf 12 Uhr Large Hall: Bass: 8 | Mid: 15 | Treble: 14

Das Pre-Delay des UAFX Evermore unter der Lupe und weitere Einstellungen

Mit der optionalen Pre-Delay-Funktion kann das Reverb-Signal verzögert werden, womit dem Sound beispielsweise eine noch atmosphärischere Note verliehen werden kann. Einen Eindruck davon bekommt ihr im folgenden Beispiel. Anschließend habe ich in jedem Modus noch ein weiteres Setting aufgenommen.

Audio Samples
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Large Hall: Pre-Delay Off/On Room (Telecaster) Small Hall (Telecaster) Large Hall (Bariton)
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Fazit

Das Universal Audio UAFX Evermore Studio Reverb präsentiert sich im Test mit drei unterschiedlichen Reverb-Modi, die sich an den Programmen des legendären Lexicon Hall 224 orientieren. Natürlich bietet das kompakte und einfach aufgebaute Bodenpedal dabei lediglich einen Auszug der Möglichkeiten des Originals und gibt zudem auch nur ein Monosignal aus. Sehr schöne Texturen lassen sich mit dem Evermore aber in jedem Falle kreieren, wobei mir besonders die atmosphärische Note sehr gut gefallen hat. Nur die zusätzliche Modulation wirkt stellenweise etwas eigenwillig und steht dem Sound für meine Begriffe bei subtilem Einsatz am besten. Unterm Strich wirkt der Preis von aktuell knapp 180 Euro absolut fair.

Mit dem UAFX Evermore lassen sich sehr schöne Reverb-Texturen kreieren.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ordentliche Verarbeitung
  • drei Reverb-Programme
  • ansprechende Sounds
  • Decay-Parameter zur variablen Gestaltung des Reverb-Signals
  • moderater Preis
Contra
  • Modulationseffekt etwas eigenwillig
Artikelbild
Universal Audio UAFX Evermore Studio Reverb Test
Für 179,00€ bei
  • Hersteller: Universal Audio
  • Modell: UAFX Evermore Studio Reverb
  • Typ: Reverb
  • Herkunft: China
  • Anschlüsse: Input, Output, USB, Netzteil
  • Schalter/Regler: Bypass, Predelay, Mod, Mix, Program, Bass, Middle, Treble, Bypass (Trails/True)
  • Abmessungen: 65 x 120 x 58 mm (BxTxH – inkl. der Anschlüsse & Potis)
  • Gewicht: 295 g
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 250 mA
  • Ladenpreis: 179,00 Euro (November 2024)
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