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Vahlbruch Kaluna II Test

Das Vahlbruch Kaluna II ist ein Update des Kaluna High Voltage Tube Drive, das in seinem Test einen ausgezeichneten Eindruck hinterließ. Die zweite Ausgabe des Overdrive/Distortion-Pedals bietet nicht nur technische Verbesserungen, sondern auch neue Möglichkeiten der Soundgestaltung. Henning Vahlbruch ist Wissenschaftler am AEI und wurde für seine herausragende Doktorarbeit über Gravitationswellenforschung mit dem GWIC THESIS-Preis ausgezeichnet. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit baut er eine Reihe exzellenter und vollanaloger Gitarreneffekte.

Vahlbruch Kaluna II Test

Vahlbruch Kaluna II – Das Wichtigste in Kürze

  • analoger Röhrenverzerrer mit ECC83/12AX7 Doppeltrioden-Röhre
  • arbeitet intern mit 250 Volt
  • erweiterter, dreistufiger Zerrbereich durch „Structure”-Schalter (V1/Hot/Low)
  • Überspannungsschutz
  • vor cleanem und angezerrtem Amp einsetzbar
  • Hergestellt in Deutschland

Das steckt im Vahlbruch Kaluna II

Das Vahlbruch Kaluna II präsentiert sich als Nachfolger des vollanalogen Overdrive/Distortion-Pedals, das von Henning Vahlbruch von Grund auf neu konzipiert und konstruiert wurde. Man hat es hier also nicht mit der Kopie eines bereits bestehenden Schaltungskonzepts wie dem klassischen BK Butler bzw. Chandler Tube Driver oder den ebenfalls sehr guten Pedalen von Kingsley zu tun. Im Kern besteht das Kaluna aus einer zu 100% analogen Schaltung, in der eine ECC83/12AX7 Doppeltrioden-Röhre mit 250 Volt arbeitet. Diese Röhre ist verantwortlich für den organischen und transparenten Obertongehalt, gepaart mit der typischen Röhrenkompression. Die erforderliche Hochspannung für diese Röhrenschaltung wird intern aus der Standard-9V-Stromversorgung  erzeugt. Allerdings benötigt man dazu ein leistungsfähiges DC-Netzteil mit mindestens 500 mA.

Vahlbruch Kaluna II Gehäuse
Fotostrecke: 3 Bilder Das Vahlbruch Kaluna II präsentiert sich als Update des Kaluna High Voltage Tube Drive.

Das ist neu beim Kaluna II

Aufgrund der hohen Nachfrage nach einer heißeren Version ist das Kaluna II nun mit einer schaltbaren Modifikation ausgestattet, die den Zerrgrad und die Zerrstruktur beeinflusst. Mit dem sogenannte “Structure”-Schalter lässt sich der Gainbereich aber nicht nur zwischen der ersten Version (“V1”) und einem Modus mit höherer Verstärkung (“Hot”) schalten, sondern erlaubt auch eine unauffälligere und sanftere Verzerrung, die den Sound gleichzeitig am wenigsten färbt. Dies macht das Pedal auch für die interessant, die nur eine leichte Sättigung im Stil von Eric Clapton, John Mayer, oder The Edge wünschen. Ein weiteres neues Feature ist ein Überspannungsschutz, der Schäden an der Röhre verhindert, falls versehentlich ein Netzteil mit mehr als 9 Volt angeschlossen wird.

Vahlbruch Kaluna II Bedienfeld
Fotostrecke: 4 Bilder Mit einer schaltbaren Modifikation…

Das Kaluna II wirkt edel und hochwertig

Wie die Ur-Version besticht das Kaluna II durch seinen edlen Look und eine hochwertige Verarbeitung. Um eine Überhitzung der Röhre zu vermeiden, verfügt das Pedal im vorderen Teil des Gehäuses über mehrere Lüftungsschlitze. Es bietet eine klassische Dreibandklangregelung, bestehend aus Bass, Middle und Treble, wobei der EQ die Verzerrungsstruktur und -intensität nicht beeinflusst, sondern der Anpassung an den Verstärker dient. Der Drive-Regler bestimmt den Grad der Verzerrung, während der Volume-Regler für die Ausgangslautstärke zuständig ist. Eine weitere Innovation bei allen Vahlbruch-Pedalen ist der “MagTraB”-Fußtaster, der geräuschlos durch einen Sensor im Pedalgehäuse gesteuert wird. Die Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite des Pedals, einschließlich Ein- und Ausgang sowie einer Buchse für ein optionales 9-Volt DC-Netzteil. Der Betrieb mit Batterien ist aufgrund des hohen Stromverbrauchs nicht vorgesehen.

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So klingt der Vahlbruch Kaluna II in der Praxis

Dank des Low-Gain-Modus kann das Kaluna II nun auch im Übergangsbereich zwischen clean und angezerrt punkten. Besonders gut gefällt mir, dass der natürliche Ampsound weitestgehend erhalten bleibt. Eine Färbung findet also kaum statt. Diesen Spagat meistert das Pedal meiner Meinung nach sogar besser als so mancher Röhrenamp, geschweige denn die meisten Verzerrerpedale. Bevor es ans Eingemachte geht, gibt es zuerst ein Referenzbeispiel von meinem 70er-Jahre 100 Watt Marshall JMP ohne Master-Volume.

Audio Samples
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Soundbeispiel 1 – (Referenz ohne Pedal)

Eines vorweg: Bei den folgenden Soundbeispielen habe ich die Klangregelung auf 12 Uhr belassen, was ich als perfekte Ausgangsposition empfehlen würde.
Kommen wir zum Low-Mode. Hier lässt sich das Gitarrensignal leicht anzerren und geschmackvoll verdichten, für Freunde von Low-Gain-Sounds eine wahre Fundgrube!
Das Audiofile besteht aus vier Teilen mit folgenden Einstellungen des Gain-Reglers: 9 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr und der maximal verfügbaren Verzerrung im Low-Modus.

Audio Samples
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Soundbeispiel 2 – Low Modus – Gaineinstellungen 9 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr, Max

Der „V1“-Modus entspricht weitestgehend dem Urmodell. Im Gegensatz zum weichen und superdynamischen Low-Modus geht es hier grundsätzlich etwas härter zur Sache, wobei die Verzerrung den Gesamtsound insgesamt etwas stärker färbt. Das liegt aber in der Natur der Sache, da ein höherer Verzerrungsgrad gleichzeitig auch immer mit einer höheren Kompression und einem reichhaltigeren Obertonspektrum einhergeht. Auch hier besteht das Audiobeispiel wieder aus vier Einstellungen des Gain-Reglers: 9 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr und der maximal verfügbaren Verzerrung.

Audio Samples
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Soundbeispiel 3 – V1 Modus – Gaineinstellungen 09:00 Uhr, 12:00 Uhr: 14:00, Max
Das Vahlbruch Kaluna II Pedal ermöglicht es, den Verzerrungsgrad und die Zerrstruktur in drei Stufen zu verändern.

Im Hot-Modus bringt das Kaluna noch etwa 30 Prozent mehr Verzerrung auf die Waage als in der V1-Einstellung. Der Sound wirkt nun insgesamt noch etwas „marshalliger“ und tendiert in Richtung eines weit aufgerissenen JCM 800. Wer den Sound mehr in Richtung 80er-High-Gain tweaken möchte, kommt um einen zusätzlichen Helfer wie einen Tubescreamer, einen RC Booster, Treble Booster o.ä. nicht herum. Hier nun die vier unterschiedlichen Gaineinstellungen 9 Uhr, 12 Uhr, 14 Uhr und die maximale Einstellung als einzelne Audiofiles.

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Soundbeispiel 4 – Hot Modus – Gain 9 Uhr Soundbeispiel 5 – Hot Modus – Gain 12 Uhr Soundbeispiel 6 – Hot Modus – Gain 14 Uhr Soundbeispiel 7 – Hot Modus – Gain Max.

Die äußerst effektive Klangregelung sitzt hinter der Zerrstufe und dient im Großen und Ganzen der Anpassung an den jeweiligen Gitarrenamp. Auch wenn die 12-Uhr-Einstellung zu sehr guten Ergebnissen führt, möchte ich euch noch die einzelnen Klangregler vorstellen.

Die einzelnen Audiofiles stellen die 9 Uhr-, die 12 Uhr- und die Maximalstellung vor.

Audio Samples
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Soundbeispiel 8 – Der Bassregler – 9 Uhr – 12 Uhr – maximale Einstellung Soundbeispiel 9 – Der Mittenregler – 9 Uhr – 12 Uhr – maximale Einstellung Soundbeispiel 10 – Der Trebleregler – 9 Uhr – 12 Uhr – maximale Einstellung
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Fazit

Das Vahlbruch Kaluna II Pedal ist eine gelungene Weiterentwicklung des Urmodells und bietet neben einem „Sicherheitsupdate“ eine schaltbare Modifikation, die es in sich hat. Sie ermöglicht es, den Verzerrungsgrad und die Zerrstruktur des Pedals in drei Stufen zu verändern. Neben dem „V1“-Modus, der dem Sound des Urmodells entspricht, bietet das Pedal im Hot-Mode etwa 30 Prozent mehr Verzerrung und eine entsprechend höhere Kompression. Wer eine weichere und superdynamische, bluesigere Verzerrung bevorzugt, ist im „Low“-Mode bestens aufgehoben. Diese schaltbaren Modifikationen klingen nicht nur sehr gut, sondern machen das Kaluna II im Gegensatz zur ersten Version um einiges vielseitiger. Auch im Stacking mit anderen Pedalen ergeben sich ganz neue Farben. 

Das Vahlbruch Kaluna II überzeugt mit natürlicher Röhrenverzerrung, dynamischem Klangverhalten und erstklassiger Verarbeitung.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • natürliche Röhrenverzerrung
  • dynamisches Klangverhalten
  • vielseitige Soundmöglichkeiten
  • verbesserte Klangvielfalt dank des dreistufigem Structrue-Schalters
  • erstklassige Verarbeitung
Contra
  • keins
Artikelbild
Vahlbruch Kaluna II Test
Für 339,00€ bei
  • Hersteller: Vahlbruch
  • Bezeichnung: Kaluna II
  • Typ: Overdrive/Distortion-Pedal
  • Herkunft: Deutschland
  • Betriebsart: vollanaloger Röhrenverzerrer mit ECC83/12AX7 Doppeltrioden-Röhre
  • Regler: Drive, Bass, Middle, Treble, Volume
  • Status LED: Effekt An
  • Schalter: On/Off, V1, Hot, Low
  • Ein- und Ausgang: 6,3 mm Klinke
  • Stromaufnahme: 500 mA
  • Stromversorgung: 9-V-DC Netzadapter (optional), intern 250 V
  • Abmessungen (B x T x H): 120 x 100 x 48 mm
  • Gewicht: 375 g
  • Ladenpreis: 339,00 Euro (April 2024)
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