Wie der Hamburger Club-Check im Rahmen des Reeperbahn Festivals zeigt, sind laut Studie rund 83% der Artists auf den Bühnen männlich gelesen. Das ist eine schockierend hohe Zahl, die es laut dem Verein RockCity e.V. zu reduzieren gilt.

Der Hamburger Kiez ist voll mit musikbegeisterten Menschen und den kleinen und großen Playern des Business. Besonders auffällig: Auf den Bühnen des Festivals finden sich nicht nur Männer. Wir hören einen bunten Mix aus weiblichen und männlichen Stimmen, Instrumentalist:innen und Artists unterschiedlichster Herkunft, Genres und Altersgruppen.
Nach der veröffentlichten Studie, durchgeführt von musicHHwomen* und RockCity e.V., wird jedoch schnell klar: Diese Vielfalt ist die Ausnahme. Der Männeranteil auf Hamburgs Bühnen ist riesig. Weiblich* gelesene Artists sind weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Sie bilden gerade einmal 16%, nicht-binäre Acts liegen mit unter einem Prozent in der absoluten Minderheit.
„Wer diverse Acts bucht, stärkt die Zukunftsfähigkeit der Musikstadt Hamburg“, so RockCity-Geschäftsführerin Andrea Rothaug.
Wer darf die Hamburger Clubszene repräsentieren – und wer bestimmt darüber, wessen Stimme gehört wird?
Auch Musiker:innen aus der Szene fordern Veränderung: „Die Gesellschaft ist divers – das ist ein Fakt. Das muss auf und hinter Hamburgs Bühnen spürbar sein. Wir brauchen gleiche Chancen für alle“, äußert Thomas Burhorn (MEUTE) in der Broschüre des Club-Checks. Und Anne de Wolff ergänzt: „Wir brauchen Role Models, die zeigen, dass es möglich ist, als Instrumentalistin zu arbeiten und Geld zu verdienen.“
Weniger Männeranteil und mehr Frauen auf der Bühne?
Der Club-Check versteht sich dabei nicht als Vorwurf, wie Andrea Rothaug betont. Sondern als Einladung an Veranstalter:innen, Bookingagenturen, Labels und Musiker:innen, gemeinsam neue Wege zu gehen. Denn nur wenn Hamburg Gleichstellung wirklich lebt, kann daraus eine Clubszene entstehen, die genauso klingt, wie sie sein sollte: vielfältig, laut, offen und lebendig.
Justsayin sagt:
#1 - 14.10.2025 um 08:17 Uhr
Ein berechtigtes Ansinnen. Es fängt ja häufig im Kleinen an: Vielleicht könnte Herr Burhorn beim nächsten Mal, wenn in seiner 11-köpfigen Truppe ein Platz frei wird, dafür Sorge tragen, dass dieser mit einer Frau nachbesetzt wird. Laut Wikipedia Artikel hat es bei MEUTE immer nur Männer gegeben. Und dass bei einer derart hohen Vielfalt an Instrumenten...
Aylin Ejder sagt:
#1.1 - 17.10.2025 um 12:02 Uhr
Das finde ich einen sehr berechtigten Kommentar. Als Posaunistin, die schon ähnliche Auftritte gespielt hat, habe ich einmal mit der Managerin gesprochen und sie sagte, dass durchaus auch Frauen willkommen sind und es auch einen weiblichen Sub am Saxophon gab, soweit ich das Gespräch richtig erinnere.
Antwort auf #1 von Justsayin
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMartY ATARI sagt:
#2 - 14.10.2025 um 16:20 Uhr
die Frage ist, ob es genug sehr gute Frauen gibt! auf zwang eine Quote ist schlecht imho.
Catharina sagt:
#2.1 - 16.10.2025 um 12:59 Uhr
Das ist das alte Argument, dass immer kommt, wenn es um dieses Thema gibt. Es gibt mehr als genug tolle weibliche Artists in unserem Land, die leicht zu finden sind, und die sich auch bewerben, wenn es von den Bookings der Clubs und Festivals gewünscht wäre. Das zeigen Festivals, wie das Iceland Airwaves oder das Primvera Sound Festival. Irgendwie muss der Boys-Club ja mal durchbrochen werden.
Antwort auf #2 von MartY ATARI
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenBob der/die/das Baumeister:in:oben:unten sagt:
#3 - 14.10.2025 um 16:58 Uhr
„Schockierend viele männliche Artists?“ Was ist mit den 99 % männlich gelesenen Bühnenarbeitern, Technikern, Sicherheitskräften und Müllentsorgern – und der „männlichen Dominanz“ beim Kabelschleppen, Lautsprecherwuchten oder Dixi-Klo-Schrubben, die das Festival überhaupt erst möglich machen? Wo bleibt da die Forderung nach einer Quote? Kunst und Quote haben übrigens fast so viel miteinander zu tun wie Freiheit und Planwirtschaft.
Fred Basset sagt:
#3.1 - 14.10.2025 um 22:00 Uhr
Danke, besser hätte ich das auch nicht formulieren können. Vor allem der letzte Satz trifft. Bitte haltet den ideologisierten Politkram aus der Musik raus. Bitte. Es reicht schon, dass der Sport mit Hilfe der ÖRMedien versaut wurde.
Antwort auf #3 von Bob der/die/das Baumeister:in:oben:unten
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAylin Ejder sagt:
#3.1.1 - 17.10.2025 um 12:41 Uhr
Tatsächlich arbeite ich in meinem Zweitjob auch als Technikerin und unsere Frauenquote im Team liegt bei über 60%. Das ist also alles möglich.
Antwort auf #3.1 von Fred Basset
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenClara Verstand sagt:
#4 - 15.10.2025 um 08:11 Uhr
Bitte keine Gender-Propaganda. Wenn Frauen mit Männern nicht klar kommen, sollen sie bei sich selbst schauen, ihre Emotionen und Ursachen durchleuchten und sich ggf. professionelle Hilfe suchen. Gender dient einzig der Spaltung der Gesellschaft. Wer könnte da nur ein Interesse dran haben...?
Franz Vege sagt:
#4.1 - 20.10.2025 um 11:41 Uhr
Das geht schon in die richtige Richtung. Der Kern der Diskussion liegt darin, dass manipulierbare Frauen, die aus irgendeinem Grund Männer-Hass aufgebaut haben und fett finanzierte NGO hier ein Scheinthema aufbauen. Die Wahrheit ist: 99,99 % der Musikkonsumenten ist es völlig egal, wer da auf der Bühne steht. Wenn es subjektiv gefällt, kaufen die Leute Musik und Tickets
Antwort auf #4 von Clara Verstand
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenDr. Bass sagt:
#5 - 15.10.2025 um 08:26 Uhr
Hallo. Wer käme auf den Gedanken, Ann-Sophie Mutter wieder auszuladen, nur weil am Tag vorher auch eine Violinistin gespielt hätte? Der oben genannte Verein bezieht Kohle vom Senat, da ist so eine Genderei einfach als Tätigkeitsnachweis zu verstehen. Und RUSH hat die Drummerstelle Annika N. sicher nicht gegeben, weil sie eine Frau, sondern eine ausgezeichnete Drummerin ist.
Alice Anschwaerzer sagt:
#6 - 15.10.2025 um 09:33 Uhr
Hamburg ist schon ein komischer Ort, mit ganz dufte liberalen Menschen, dazu eine gänzlich andere Zahl: Zitat NZZ: "Mindestens 95 Millionen Euro zogen deutsche Behörden von 2020 bis 2023 an Corona-Bussgeldern ein. ... Hauptstadt von Staatsgläubigkeit und Denunziantentum war Hamburg mit 17,6 Millionen Euro Bussgeldeinnahmen. Hier zahlten sich insgesamt 54 369 Anzeigen aus." Davon würde ich gern mal die Frauenquote wissen :)
Catharina sagt:
#6.1 - 16.10.2025 um 13:01 Uhr
Kannst du mir bitte mal den Zusammenhang zwischen dem Geschlechterverhältnis auf Hamburgs Bühnen und dem Coronageldmissbrauch erklären?
Antwort auf #6 von Alice Anschwaerzer
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMarcell sagt:
#7 - 15.10.2025 um 18:06 Uhr
Musik ist Kultur und das wiederum ist nichts anderes als knallharter Kapitalismus. Wenn Frauen gut sind, dann locken sie viele Besucher zu zahlreichen Konzerten und damit extrem viel Geld an, siehe Taylor Swift, Adele oder Helene Fischer. Sie führen damit auch die musikalische Einkommensliga vor den Jungs an. Nimmt man die Beispiele der echten Profis, dann liegen Auftrittschancen nicht am Geschlecht, sondern vermutlich eher am Können. Und ich möchte keine Quote hören, sondern Klasse - egal ob bei Punk, Rock oder Klassik.
Catharina sagt:
#7.1 - 16.10.2025 um 13:03 Uhr
Ich muss dir leider widersprechen. Die ausgezählten Clubs beinhalten auch große Clubs mit internationalen und finanziell sehr erfolgreichen Acts. Es hat leider nichts mit 'Können' zu tun.
Antwort auf #7 von Marcell
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRocker sagt:
#8 - 17.10.2025 um 09:56 Uhr
Nach dem Motto "traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast": Habt ihr euch mal die Mühe gemacht zu überprüfen, ob das nicht etwa der ganz normalen Verteilung von Männern und Frauen unter den Musizierenden dieses entspricht? Vermutlich eher nicht. Bonedo gehört doch zu Thomann, da wäre es ein leichtes zu schauen, wie viele Gitarren oder Bässe an wen geliefert werden. Aber Vorsicht: es könnte dabei herauskommen, dass Frauen sogar überrepräsentiert sind. Was macht ihr dann? Gibt's dann die Forderung nach einer Männerqoute?
Tamara Schmunzel sagt:
#9 - 19.10.2025 um 08:46 Uhr
Wenn Deutschland erst einmal islamisiert ist, spielt die Frauenquote eh keine Rolle mehr. So gesehen wir die Zukunft hier alles andere als Bund werden. Das wollen Hardcore-Gutmenschen natürlich nicht hören, aber vielleicht wird das eine wunderbare Gelegenheit daran zu wachsen. Viel Erfolg!
Richard sagt:
#9.1 - 19.10.2025 um 09:47 Uhr
Ja, klar. Entweder das, oder die AfD-Ossi-Russland-China-Connection übernimmt. Mit ihren Trolls und dem Social-Media-Brainwashing sind die schon sehr gut. Oder die Raubtierkapitalisten und Diktatoren, siehe USA. Wie wäre es mit normalen Menschen, warum werden die immer weniger? Tamara gehört schon mal nicht dazu.
Antwort auf #9 von Tamara Schmunzel
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTamara Schmunzel sagt:
#9.1.1 - 20.10.2025 um 10:24 Uhr
Statt auf Inhalte einzugehen wird mit Unterstellungen und Behauptungen argumentiert. Und, kommen schon Forderungen demokratische Opposition und Andersdenkende zu verbieten, verfolgen und zu konzentrieren? All das hatten 1933 mit bekannten Ergebnis,. Leider hat die Masse daraus nicht viel gelernt und begeht gerade die selben Fehler zu machen. Ich wünsche ihnen viel Erfolg und Liebe auf ihren Lebensweg.
Antwort auf #9.1 von Richard
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRichard sagt:
#9.1.1.1 - 20.10.2025 um 11:24 Uhr
Wo ist von Verbieten die Rede? Und von Frauenquote zu Islamisierung zu kommen, ist doch schon ein weiter Sprung. "Inhaltlich", haha. Es gibt einen Unterschied zwischen demokratischer Auseinandersetzung und Verteufelung. Im Gegenzug: Dass besonders in den digitalen Medien Spaltung erzeugt werden soll durch aggressive russische Trolls, das ist hinreichend deutlich. Und: 1933 waren es genau diese Aussagen, nur nicht, dass es der Islam sei, sondern das Judentum. Soviel zu denselben Fehlern. Aber ich glaube ja auch nicht, dass sie über den Artikel hier diskutieren wollen. Lieber Missgunst erzeugen, aber so tun, als sei man voller Liebe … (ist Liebe wünschen nicht schon Gutmenschentum?).
Antwort auf #9.1.1 von Tamara Schmunzel
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