Dave Smith Instruments Mopho SE Test

Der Mopho SE aus dem Hause Dave Smith Instruments ist ein monophoner Synthesizer mit analoger Klangerzeugung. Und wo Mopho draufsteht, ist auch Mopho drin. Die Special Edition ist ein äußerlich frisierter Mopho Keyboard, also eine Sonderausführung des gelben Kurzen und wartet wie die vierstimmige Version Mopho X4 mit einer zusätzliche Keyboard-Oktave und einem dezent-dunklen Gehäuse auf. Die Potis wurden beim Prophet 12 abgekupfert. An der Klangerzeugung hat sich hingegen nichts geändert.

Moderner Klassiker in frischer Optik: Dave Smith Instruments Mopho SE
Der Dave Smith Instruments Mopho SE ist ein gut klingender, moderner Analogsynthesizer


Wollen wir doch mal schauen, was der Neue aus Half Moon Bay, so der malerische Name des Örtchens in der Nähe San Franciscos, in dem Dave Smith Instruments ansässig ist, auf dem Kasten hat.

Details

Der Mopho SE ist zwar eine Keyboard-Oktave größer als sein gelber Bruder, darf aber immer noch guten Gewissens als klein und transportabel bezeichnet werden. Mit einem Gewicht von gut sechs Kilogramm kann man ihn locker mit einer Hand tragen. Die üppig bestückte, aber dennoch aufgeräumt wirkende Oberfläche, die silbrig reflektierenden Potis und das stabile Metallgehäuse in dunklem Anthrazit mit rötlichen Holzseitenteilen machen ihn zum einem schicken Hingucker. 44 große, leicht gewichtete, anschlagdynamische Tasten mit Aftertouch, ein beleuchtetes LC-Display mit zwei Zeilen, 20 Taster, 25 Potis sowie ein Pitchbend- und ein Modwheel sind auf dem Panel zu finden. Viele gleichmäßig oder periodisch (auf)leuchtende LEDs geben Auskunft über den Status verschiedenster Parameter.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Special Edition orientiert sich optisch am Prophet-12

Anschlüsse

An der Rückseite stehen Anschlüsse wie Kopfhörer (stereo), Audioausgang L (mono) und R (mono), CV-Pedal und Sustain-Pedal zur Verfügung. Auch ein Eingang für externe Audiosignale steht bereit. Alle Audioanschlüsse sind als Klinke bzw. Stereoklinke ausgeführt.
Wie bei Dave Smith Instruments üblich, besitzt der Mopho SE eine sogenannte Polychain-Schnittstelle, mit der man weitere DSI Mophos, DSI Tetras oder DSI Prophets zur Stimmenerweiterung anschließen und in Reihe schalten kann. Gleich daneben sind ein MIDI-In und ein kombinierter MIDI-Out/Thru Port platziert. Aber auch über den benachbarten USB2-Port können MIDI- und Systemdaten des Mopho SE mit einem Computer ausgetauscht werden. Die Stromversorgung erfolgt über ein externes Netzteil, dessen Anschlussbuchse nebst Power On/Off Knopf ebenfalls auf der Rückseite zu finden ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse

Klangerzeugung

Die Klangerzeugung besteht aus zwei Oszillatoren mit den Schwingungsformen Puls, Sägezahn, Rechteck, Sägezahn-Rechteck sowie zwei Suboszillatoren. Mit dem Feature Oscillator Slop kann man in fünf Stufen eine subtile „Stimmungsungenauigkeit“ herbeiführen, angelehnt an das Stimmungsverhalten von Vintage-Synthesizern mit VCOs. Der Mopho SE verwendet DCOs, das sind analoge Oszillatoren mit einer digitalen Stimmungsüberwachung. Ein Rauschgenerator mit weißem Rauschen vervollständigt das Angebot an Klangquellen.
In der Filtersektion arbeitet ein Curtis Low-Pass Filter mit zwei Modi (2-Pol/12dB und 4-Pol/24dB), das im 4-Pol-Modus und bei viel Filterresonanz in Eigenschwingung versetzt werden kann. Auch per Pedal (nicht im Lieferumfang enthalten) lässt sich das Filter steuern. Das Feature Audio Mod ist eine Modulation der Filtereckfrequenz durch Oszillator 1, auch als Filter FM bekannt. Man kann den Klang damit etwas anrauen oder bei hohen Werten metallisch bis glockenähnlich klingen lassen. Über den Audioeingang kann man auch externe Audiosignale im Stile einer Filterbank „durch den Wolf drehen“. Mit Feedback Amt. lassen sich dezente bis brachiale und gelegentlich unberechenbare Verzerrungen erzeugen.
Der Mopho SE ist mit drei ADSR-Hüllkurven mit regelbarer Einsatzverzögerung ausgestattet, je eine für Filter und Amp und eine dritte zur freien Verwendung. Üppig geht’s in der Modulationsabteilung zu: Die vier LFOs bieten die Schwingungsformen Dreieck, Rampe, Sägezahn, Rechteck und Sample&Hold. Ihre Frequenz kann im Bereich von 30 Sekunden bis 261 Hz gewählt werden. Die Synchronisation zu einer DAW oder auch zu einer Sequenz des internen Gated Step Sequencers ist per MIDI Clock möglich. Mit Key Sync kann man die LFOs zwingen, bei jedem Tastenanschlag bzw. Notenbefehl neu zu starten.
Der Programmspeicher ist in drei Bänke unterteilt und umfasst insgesamt 384 Speicherplätze. 

Fotostrecke: 4 Bilder Das Bedienfeld des Mopho SE ist gut bestückt und dennoch aufgeräumt

Arpeggiator und Step-Sequencer

Auch ein Arpeggiator mit den Modi Up, Down, Up&Down, Assign (in der Reihenfolge der Noteneingabe) und Random ist mit an Bord. Aktiviert man das Arp. Latch Feature, spielt der Arpeggiator, ohne dass man entsprechende Tasten gedrückt halten muss. So hat man die Hände frei und kann sogar noch weitere Noten zu den Sequenzen hinzufügen bzw. wieder herausnehmen. Auch der Arpeggiator lässt sich selbstverständlich zu einer MIDI-Clock synchronisieren.
Gleiches gilt für den Gated 4×16 Step Sequencer des Mopho SE. Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Sequencer ist eher als Modulationsquelle mit (komplexen) rhythmischen Mustern zu verstehen, nicht als eigenständiger Player für Tonfolgen, Rhythmen und Ähnliches. Auch gibt er keine MIDI Daten nach außen ab. Jede seiner vier Sequenzen kann 1-16 Schritte beinhalten und jedem Schritt kann ein Wert von 0-125 oder der Befehl Rest (=kein Gate) zugeordnet werden. Nutzt man den Push-It-Knopf im Toggle-Modus, kann man damit Sequenzen starten oder sie Schritt für Schritt abspielen lassen. Fünf Trigger Modi, in denen der Sequencer in verschiedenen Weisen auf Noteneingabebefehle, Push-It-Knopf oder den Audioeingang reagiert, runden die Möglichkeiten dieser vielseitigen Modulationsquelle (über die man durchaus ein kleines Buch schreiben könnte) ab.

Modulationen

In der Sektion Modulators lassen sich vier Pärchen aus Modulationsquellen und -zielen bilden. Klassische Verfremder wie LFOs, Hüllkurven oder auch die Sequenzen des Step Sequencers können hier (u. U. doppelt und dreifach) zur Beeinflussung eines Zielparameters eingesetzt werden, aber auch ungewöhnlichere Quellen wie Envelope Follower und Peak Hold (analysieren die Dynamik am Audioeingang) stehen bereit. Darüber hinaus können fünf Performance Controller einem Modulationsziel zugeordnet werden: Mod Wheel, Pressure (Aftertouch), Breath Controller, Anschlagdynamik und Pedal.

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