Spitfire Audio LABS+ Test

Seit 2016 stellt Spitfire Audio die Sound Library LABS kostenfrei zur Verfügung. In diesem Player stecken wertvolle, filmisch inspirierte Presets für die Genres Soundtrack, Ambient oder LoFi. Mit LABS+ erweitert der Hersteller dieses Soundangebot um exklusive kostenpflichtige Inhalte.

Spitfire Audio LABS+: Test.
Presets mit viel Charakter: Für Ambient, Cinematic und LoFi ist Spitfire Audios kostenpflichtiges Abo LABS+ großartig.

LABS+ bildet praktisch einen Querschnitt durch sämtliche Spitfire Audio Libraries ab, die in unseren Tests fast immer positiv abschneiden – darunter etwa Appassionata Strings, Polaris oder Olafur Arnalds Stratus. Alle Sounds von LABS+ sind eindeutig fürs „Musizieren statt Editieren“ gemacht.

Für maximal 99 Euro im Jahr bekommen LABS+ Abonnenten Zugang zu exklusiven Inhalten und noch weitere Vorteile: Monatlich gibt es frischen Content und man genießt einen Rabatt von 10 % beim Kauf von Spitfire Audio-Produkten. Zum Start gibt es LABS+ übrigens 14 Tage gratis – wer rechtzeitig kündigt, zahlt nichts. Weniger praktisch: Als Zahlungsmittel werden nur Kreditkarte oder Apple Pay akzeptiert – PayPal steht nicht zur Verfügung.

Checkliste zum Kauf von Spitfire Audio LABS+

  • Abo-Service mit Sound Content
  • Cinematic, Ambient, Orchestral, LoFi
  • Über 65 Free Packs 
  • Mehr als 40 kostenpflichtige Packs
  • Simple Oberfläche
  • Minimale Soundbearbeitung 

DETAILS & PRAXIS

Die kostenfreie Version LABS mit rund 65 Packs

Nicht ohne Grund hat sich Spitfire Audio LABS unter Produzenten und Musikern so schnell herumgesprochen. Die Library hat über die Jahre ordentlich zugelegt. Inzwischen hat man hier Zugriff auf über 65 Packs. Die Presets sind sehr angenehm und dynamisch spielbar. Gleichzeitig schaffen sie viel Atmosphäre und liefern quasi filmreifen Sound. Fast schon zu Klassikern geworden sind Soft Piano oder Cello Moods.

Spitfire Audio LABS+: Free.
Unter den kostenfreien Packs befinden sich bereits einige ausdrucksstarke Sounds und Instrumente.

Auch ich selbst habe LABS schon bei meinen Produktionen eingesetzt. Das Preset „Water Organ“ im Pack „Piano Pads“ hat mich sogar so fasziniert, dass ich eine EP mit diesem Sound veröffentlicht habe.

Erweiterte Library von Spitfire Audio LABS+

Keine Sorge: Die kostenfreie Library bleibt trotz kostenpflichtiger LABS+-Erweiterung erhalten. LABS+ legt aber noch ordentlich drauf: Über 40 Packs erweitern den Content und verteilen sich auf diverse Sparten. Zum Angebot gehören Brass, Chor, Guitar, Keys, Strings und auch Drums oder Experimental.

Spitfire Audio LABS+: Plus Version.
Die Instrumente der Plus-Version sind meist großes Kino und jeden Cent wert. 

Übrigens könnt ihr euch auf der Produktseite von Spitfire Audio LABS+ einen detaillierten Überblick verschaffen – dort stellt der Hersteller jedes Pack mit einem arrangierten Demo vor. Die LABS+-Instrumente greifen auf deutlich mehr Samples zurück als die Gratis-Version. Extreme qualitative Unterschiede sind aber nicht auszumachen – bis hierhin kann das einfachere LABS also gut mithalten.

GUI und Bedienung eher schwach

Mit Liebe zum Minimalismus zeigt sich die Oberfläche von Spitfire Audio LABS+. Der Workflow ist aber eingeschränkt – lediglich Expression, Volume und ein paar Sound-Parameter lassen sich hier bearbeiten. Für so manchen Composer ist das vielleicht auch gut so, denn nicht jeder will sich beim Komponieren erst durch einen Dschungel aus technischen Möglichkeiten kämpfen.

Die Packs und Instrumente werden nur einmalig heruntergeladen und verweilen dann auf der Festplatte. Trotz Offline-Modus muss man das System aber einmal pro Monat validieren. Der Vorteil: Man bekommt automatisch die neuesten Sounds und Packs.

Spitfire Audio LABS+: Edit.
Die Presets zu bearbeiten, ist bei Spitfire Audio LABS+ nur sehr eingeschränkt möglich.

Einige User beklagen sich über nervige Fehlermeldungen bei LABS – bei meinen Tests von LABS+ war davon glücklicherweise nichts zu spüren. Außerdem hat es mir sehr gefallen, dass ich den Sound-Content nicht über eine separate App organisieren muss.

So charismatisch klingen die Sounds von LABS+

Es ist ein purer Genuss, die Packs der Plus-Version anzuspielen. Die rund zehn Soundbeispiele beweisen: Hier stecken durchweg hervorragende Instrumente mit Charakter drin, die mit ihren Klängen ganze Geschichten schreiben können. Zu meinen Favoriten unter den Pianos/Keys gehören das Cinematic Soft Piano, das Ultra Soft Piano und das Firewood Piano. Außerdem haben es mir das Cello und andere Streicher sowie einige atmosphärische Synths angetan. Das ist aber nur eine Auswahl – in diesem Player steckt noch viel mehr Potenzial.

Spitfire Audio LABS+: Presets.
Die meisten Packs enthalten mehrere Presets mit sinnvollen Sound-Variationen – hier das Firewood Piano.

Auf die Arbeit mit Loops ist LABS+ übrigens nicht ausgerichtet und auch die Rubrik Drums und Percussion ist eher gut gemeint. In der Mehrzahl sind es Presets, die man konventionell auf der Tastatur spielt. Artikulationen, die sich per Key Switches wechseln lassen, werden nicht angeboten. Zur Zielgruppe gehören eindeutig User, die einfach nur spielen wollen – und das auch können.

Audio Samples
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Cinematic Soft Piano Emotional Cello Trio Chant Midnight Waves Intimate Strings Firewood Piano Intimate Woodwinds Classic Choir Unplugged Ultra Soft Piano

Spitfire Audio LABS+ und Alternativen

LABS+ hat eigentlich kaum Mitbewerber. Wer diese spezifische Klangästhetik à la Spitfire Audio liebt, kommt ohnehin immer wieder aufs Sortiment des britischen Unternehmens zurück. Ist man ein bisschen offener, findet man im Abo-Bereich die EastWest ComposerCloud. Sie punktet mit einem riesigen Orchester/World-Instrumentarium – und ist dabei nicht viel teurer als LABS+. Eine sinnvolle Phrasen -Ergänzung bekommt man bei Output Arcade, das es ebenfalls nur als Abonnement gibt.

Alle Interessenten der kostenlosen LABS-Version sollten sich als Alternative einmal die Gratis-Libraries von Crow Hill, Fracture Sounds oder Orchestra Tools anschauen.

Als Einzelprodukte von Spitfire Audio erhältlich

Tatsächlich gibt es einige Sounds von LABS+ auch einzeln zu kaufen – in der Originals-Serie zum Preis von jeweils 29 Euro. Hier ist eine kleine Auswahl aus fünf Produkten, die wir euch empfehlen können. Allein diese Instrumente kosten schon mehr als ein jährliches Abo von LABS+.

FAZIT – LABS+

LABS+ ist eine simple, aber konsequente Fortsetzung der Freeware von Spitfire Audio. Leider bleibt der einzig markante Unterschied eine erweiterte, genreorientierte Preset-Bibliothek. Dabei hätte das Abo so viel Potential gehabt: Man hätte die GUI zum Beispiel etwas ansprechender gestalten können und auch der monatliche Online-Zwang steigert nicht unbedingt die Freude bei der Nutzung.

Dennoch möchte ich eine Empfehlung aussprechen: Fast alle Presets der Plus-Version sind charakterstark, während die Kosten für ein Jahres-Abo mit knapp 100 Euro eher moderat ausfallen. Letztlich bleibt es eine persönliche Entscheidung. Mir ist es den Preis jedenfalls wert und ich freue mich als frischer Abonnement schon auf den neuen Content. Noch besser fände ich es alleridngs, wenn man LABS+ einmalig statt im Abo kaufen könnte.

Alles in allem: LABS ist eine exzellente Freeware, LABS+ eine sinnvolle Option für Producer von Ambient-, Cinematic- und LoFi-Tracks.

Features

  • Sample-Player als Abo-Service
  • Content für anspruchsvolle Composer
  • Simples GUI
  • Systemvoraussetzungen: Ab Windows 10, Mac OS X 10.15 (M1 Support), Online-Aktivierung, VST3, AU, AAX, Standalone.
  • PREIS: 12,99 Euro für monatliches Abo, 99 Euro für Jahres-Abo (Straßenpreis vom 01.07.2025)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Premium Sounds
  • Scoring Tool
  • Einfache Bedienung
  • Überschaubare Kosten
Contra
  • GUI bietet kaum Editierung
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Spitfire Audio LABS+ Test
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Profilbild von Fitzgeraldo

Fitzgeraldo sagt:

#1 - 14.08.2025 um 08:08 Uhr

0

Mit dem Abgang von Christian Henson hat Spitfire den spiritus lector verloren. Das merkt man besonders bei Labs+ besonders deutlich. Ein verschlimmbessertes GUI und die (Halb)Umstellung auf ein Abo-System haben der Software mMn. nicht gut getan. Ein vorhandenes kreatives Öko-System (inkl. Tutorials, Soundcloud- und YouTube-Channel) ist hirnlos zertrampelt worden. Als interessante Alternative bietet sich allerdings Hensons neuestes Projekt "The Crowhill Company" mit seinen "Vaults" an (wurde im Artikel auch erwähnt). Vaults leidet zwar noch an Kinderkrankheiten (wackelige Installation), wächst aber kontinuierlich.

    Profilbild von Felix Klostermann

    Felix Klostermann sagt:

    #1.1 - 14.08.2025 um 12:50 Uhr

    0

    Danke für deinen Hinweis! Hier die Links zu den Vaults Test von uns: https://www.bonedo.de/artikel/the-crow-hill-company-vaults-acid-synth-test/ https://www.bonedo.de/artikel/the-crow-hill-company-vaults-test/ Danke dir und LG; Felix

    Antwort auf #1 von Fitzgeraldo

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