In dem Spielfilm „Amadeus“, der das Leben von Wolfgang Amadeus Mozart nacherzählt, gibt es zwei Szenen, in denen Mozart selbst, sowie auch sein etwas einseitig als Bösewicht dargestellter Konkurrent Antonio Salieri, im Geiste ein komplettes Sinfonieorchester spielen hören, nachdem sie nur einen kurzen Blick auf eine Partitur geworfen haben. Ob das eine etwas dramatisierte Darstellung ist, oder ob es musikalisch Hochbegabten wirklich möglich ist, einen vielstimmigen Notentext von grobem Büttenpapier direkt in gedachte Melodien, Harmonien, Rhythmen und Artikulationen zu übersetzen, wäre eine interessante Frage.
Viel wichtiger aber ist die Tatsache, dass es bei den meisten von uns, zumindest bei mir, nicht so ist. Dementsprechend groß ist also beim Nicht-Wunderkind der Bedarf, das eigene Opus immer wieder gegenzuhören, die Stimmigkeit des Satzes zu kontrollieren, die Balance des Klangbilds zu überprüfen. Der oft geträumte Traum vom persönlichen Ensemble, das immer spielbereit hinter zwei Flügeltüren im Keller sitzt und sklavisch ergeben die jüngsten kompositorischen Ergüsse wiedergibt, verpufft in den meisten Fällen leider beim ersten Kontakt mit der Realität. Tatsächlich hat man als normal sterblicher Musiker nur selten die Gelegenheit, eine eigene Komposition durch einen so gigantischen und beeindruckenden Klangkörper wie ein Sinfonieorchester zu erleben. Eine Lösung für dieses Problem verspricht das Konzept der Orchester Library: Ein Griff nach den Sternen, der die fast größenwahnsinnige Unternehmung einschließt, jeden Ton eines jeden Instruments in verschiedenen Spielweisen und Lautstärken aufzunehmen, und diese dann auch noch so zu organisieren, dass der unbedarfte Endverbraucher problemlos auf sie zugreifen kann, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Schließlich soll bei all dem ein Workflow erhalten bleiben. Und dieser wird nun einmal nicht unbedingt gefördert, wenn das Gehirn gezwungen ist, immer wieder zwischen seinem Kreativ- und Analyse-Modus hin und her zu schalten.
EastWest/Quantum Leap – Symphonic Orchestra Platinum Plus Edition
Was nicht nur zu Zeiten von Mozart und Salieri noch Zukunftsmusik war, ist inzwischen längst Realität geworden. Das EastWest/Quantum Leap Symphonic Orchestra (EWQLSO) ist eine dieser Orchester Libraries und dabei eine der hochwertigsten, die der Markt in den letzten Jahren zu bieten hatte. Es wurde seit der Veröffentlichung im Jahre 2003 mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft, und natürlich gab es Updates und Weiterentwicklungen. Die Samples wurden anfangs durch den Native Instruments Kontakt Player verwaltet und wiedergegeben, bis auf der NAMM Convention 2007 die PLAY Engine vorgestellt wurde, die heute als Plattform für die Library dient. EastWest hatte es sich offenbar zur Aufgabe gemacht, an das flexible Performance Tool der weit umfangreicheren, aber auch weit teureren Vienna Symphonic Library (VSL) aufzuschließen. Im Test ist die gegenwärtig aktuelle Version 1.2.5 der PLAY Engine, und wir wollen nicht nur wissen, ob das EWQLSO wirklich so erstklassig klingt, wie man sagt, sondern auch ob all das gegen Ende des Jahrzehnts auch noch up to date ist.
Formate
Die Software läuft standalone auf PC und MAC und als Plugin in den Formaten VST, AU und RTAS. Neben der nach wie vor üblichen 32-Bit Systemarchitektur werden auch 64-Bit Systeme unterstützt. Dies ist nicht mit der Wortbreite von digitalen Audiodaten zu verwechseln (16-Bit, 24-Bit oder 32-Bit Float), sondern wirkt sich vor allem auf die Größe des Arbeitsspeichers aus, die ein Rechner adressieren kann. In einer 64-Bit Architektur ist das RAM nicht auf die bisherige Grenze von 4 GB beschränkt, sondern kann theoretisch bis zu einem Terabyte erweitert werden.
Versionen: Silber, Gold und Platinum Plus EastWest bietet das EWQLSO in vier unterschiedlichen Ausführungen an, die in ihrem Umfang stark variieren und, wie in der Branche nicht unüblich, nach seltenen und ebenso wertvollen Edelmetallen benannt sind. Die Bundles reichen vom einfachen Silver über Gold und Platinum bis zum Nonplusultra, der Platinum Plus Version. Bereits ab der Gold-Variante sind alle Instrumente und Spielweisen in 16-Bit Wortbreite enthalten. Die Platinum-Fassung beinhaltet das Gleiche in 24-Bit und statt in nur einer, gleich in drei Mikrofonpositionen. Das macht nicht nur das Einwirken auf die natürliche Räumlichkeit des Sounds flexibler, sondern ebnet auch den Weg für eine Anwendung in Surround-Produktionen. Als kleine Zugabe enthält das Platinum Plus Bundle zusätzlich zu den 24-Bit Samples den kompletten Content in 16-Bit Auflösung, was sich während des Arrangierens als sehr Performance sparend auswirkt, da der Speicherbedarf um 50% reduziert wird.
Verschiedene Edelmetalle sind im Angebot: Übersicht über die verschiedenen Bundles des EWQLSO
Für den Test wurde mir das Symphonic Orchestra Platinum Plus zur Verfügung gestellt. Wer vermutet, dass bei der nebenstehenden Tabelle in der Spalte „Datenmenge“ die Kommas vor der jeweils letzten Ziffer fehlen, dem versichere ich hier noch einmal, dass die große Version tatsächlich 194 GB Festplattenplatz in Beschlag nimmt. Das Orchester wurde bei seiner Performance nicht etwa auch noch gefilmt. Der hohe Umfang ergibt sich schlichtweg aus der Artikulationsvielfalt der Instrumente und den verschiedenen Mikrofonpositionen. Um diese Informationsfülle einmal zu verdeutlichen, lässt sich sagen, dass 194 GB knapp 30 Millionen DIN A4 Seiten reinem Text entsprechen (bei 6,5 KB pro Seite). Würde man diese der Länge nach aneinanderreihen, dann ergäbe sich eine Strecke von über 8500 km. Bis zu den Sternen kommt man damit noch nicht, aber immerhin entspricht die Distanz etwa der Luftlinie zwischen dem Flughafen Frankfurt am Main und dem Houston Airport in Texas. Untergebracht wird dieses Datengebirge auf 28 DVDs. Folglich sollte man zur Installation ein bisschen Geduld oder ein gutes Buch mitbringen. Für die nicht ganz so hart Gesottenen empfiehlt es sich, das Ganze in mehreren Gängen zu tun. Glücklicherweise kann die Installationsroutine nach der ersten DVD abgebrochen werden. Danach kopiert man den restlichen Content von Hand auf die Festplatte, die übrigens über eine Drehzahl von mindestens 7200 rpm verfügen sollte.
Freischaltung mit iLok Key Sobald alle Daten da sind wo sie sein sollen, müssen die Lizenzrechte auf den nicht im Lieferumfang enthaltenen iLok Dongle übertragen werden. Das Ganze funktioniert online und ist auch von einem anderen Rechner aus möglich.
Der iLok USB-Key von PACE
Für jeden Teilbereich der Library, also Strings, Woodwinds, Brass und Percussion (jeweils in 16-Bit und 24-Bit), gibt es eine eigene Lizenz. Dadurch ist es möglich, diese auch auf unterschiedliche iLoks zu übertragen und so die verschiedenen Instrumentengruppen auf bis zu acht Computern des eventuell vorhandenen Studio-Netzwerks zu verteilen. In meinem speziellen Fall musste bei der Aktivierung ein Account auf iLok.com manuell erstellt werden, da der Authorisation Wizard von selbst keine Verbindung herstellen konnte. Die aktuellsten Updates herunterzuladen, ist im Vergleich zum Rest der Prozedur eine Kleinigkeit, denn glücklicherweise entsprechen sie in ihrer Größe nicht den Ausmaßen der kompletten Library.
Wenn man die Installations-Odyssee erst einmal hinter sich gebracht hat, kann man endlich loslegen.
Bei mir erstreckte sich der Vorgang über drei Tage und dauerte nach Abzug der Pausen insgesamt etwa 21 Stunden – weit mehr als ein Flugzeug auch bei Gegenwind für den 8500 km weiten Flug nach Houston braucht.
Die PLAY Engine gestaltet sich erfreulich übersichtlich. Es gibt keine überflüssigen Regler mit kryptischen Bezeichnungen, und fast alle relevanten Parameter lassen sich in der Hauptansicht steuern. Die abgekürzten Bezeichnungen der Presets können anfangs etwas undurchsichtig wirken, aber in einer so umfangreichen Library kann man von vornherein mit einer gewissen Einarbeitungszeit rechnen. Ansonsten hat man, ohne sich durch komplizierte Menüstrukturen klicken zu müssen, unter anderem direkten Zugriff auf die üblichen MIDI Einstellungen, wie den Kanal oder die Velocity Curve, eine AHDSR Hüllkurve und den integrierten Faltungshall. Einige Features dieser Ansicht werden wir später noch genauer unter die Lupe nehmen. Für den Moment wechseln wir aber in die Browseransicht und sehen uns die Struktur der Library einmal genauer an.
Der Browser der PLAY Engine
Instrumentengattungen
Wie schon angedeutet, gliedert sich der Content grob in die vier Instrumentengattungen der Streicher, Holzbläser, Blechbläser und des Schlagzeugs. Innerhalb der Gattungen finden sich die einzelnen Instrumente, die entweder in der Gruppe (z.B. 18 Violinen, 6 Hörner) oder einzeln (z.B. Solo Fagott oder Harfe) gesampelt wurden. Prinzipiell liegen alle Gruppeninstrumente auch als Solo-Versionen vor, und nebenbei gibt es auch einige Exoten, wie beispielsweise eine Sammlung von Large String Ensembles oder einen unter den Holzschlaginstrumenten eingeordneten Steinway Konzertflügel. Erstere verteilen das gesamte Streichorchester über das Masterkeyboard, Letzterer ist wohl eher als Aperitif für die Quantum Leap Pianos gedacht, kann aber mit der Detailfülle aktueller Softwarepianos bei weitem nicht mithalten. Im Großen und Ganzen wird der Klangkosmos eines Orchesters vollständig abgedeckt.
Die Instrumente des EWQLSO
Die einzelnen Instrumente unterteilen sich nun wieder in ihre Spielweisen. Diese unterscheiden sich von Gruppe zu Gruppe, denn natürlich kann ein Horn nicht Pizzicato (an der Saite gezupft) spielen, und ein Geiger, der versucht die Bläsertechnik „Flatterzunge“ anzuwenden, würde bestenfalls ein irritiertes Stirnrunzeln im Publikum verursachen. Bei den Schlaginstrumenten hält sich die Vielfalt der Artikulationen naturgemäß noch in Grenzen. Für Pauken oder Snaredrums gibt es beispielsweise nur den einfachen Anschlag und einige Wirbel. Die restlichen Instrumente bieten im Durchschnitt etwa 20 bis 30 Spielweisen, und die unangefochtene Königin des Orchesters, nämlich die Violine, erreicht im Programm „11 Violins“ imposante 56 verschiedene Möglichkeiten, ihre Saiten zum Schwingen zu bringen. Zwischen langen Sustain-Samples und kurzem Staccato bietet sich ein breites Spektrum, und zum Teil sind auch sehr spezielle Effekte zu finden. In den meisten Fällen liegt all dies in bis zu drei Velocity Layers vor. Wer die ein oder andere aktuelle Sample Library kennt, der weiß, dass diese zum Teil mit etwa 20 oder manchmal sogar weit mehr Lautstärkeabstufungen arbeiten (v.a. Drum-Libraries). Eine kleine Kopfrechenaufgabe zwischendurch führt mir aber vor Augen, wie sehr die Datenmenge dadurch anwachsen würde, und ich entscheide mich spontan, sämtliche Forderungen beizulegen. Eine Kostprobe des Programms „11 Violins“ findet ihr im Player. Jeder Track stellt drei Spielweisen aus den Kategorien „Long“, „Short“ und „FX“ vor.
Mikrofonierung
Das Material der Platinum und Platinum Plus Bundles liegt in drei Mikrofonpositionen vor. Die Stage-Mikrofonierung der günstigeren Versionen wird dabei um eine Close- und eine Surround-Variante ergänzt. Die Mikros rücken also einmal ganz nahe an die Instrumente heran und einmal weiter in den Raum, was unter anderem natürlich eine entsprechende Beeinflussung des natürlichen Nachhalls zur Folge hat. Für eine realistische Abklingphase sorgen intelligente Release Samples, die nach dem Loslassen einer Taste auf dem Masterkeyboard (Note-Off) abgespielt werden. Die Bezeichnung „Surround“ suggeriert zwar eine Verwendung in einem 5.1-Mix, lässt sich aber auch in Stereo sehr gut einsetzen. Sehr erfreulich ist, dass die verschiedenen Rauminformationen (genauso wie jedes Instrument) über einen der neun Stereoausgänge der PLAY Engine getrennt in den Mixer der DAW geschickt werden können.
Schreiten wir nach dem kleinen Vorgeschmack der verschiedenen Spielweisen jetzt gleich weiter zu einer musikalischen Anwendung der Library. Passend zu unserer 8500 km weiten Reise nach Amerika hören wir die Einleitung zum zweiten Satz aus der „Sinfonie aus der neuen Welt“ von Antonin Dvořák. In diesem Beispiel wird pro Instrument nur eine Artikulation verwendet. Den Programmieraufwand für diese und alle folgenden Klangbeispiele habe ich innerhalb gewisser Grenzen gehalten. Equalizer oder Kompressoren kommen nicht zum Einsatz.
Klangbearbeitung
Für die dynamische Entwicklung der Liegetöne von Blechbläsern, Klarinette und Fagott habe ich die Dynamic Crossfade Programme (DXF) verwendet, bei denen die Klangfarbe der Instrumente über das Modulationsrad gesteuert wird. Die tatsächliche Lautstärke wird dabei nur gering beeinflusst und hat mit Expression und Main Volume ihre eigenen MIDI-Controller. Die Anschlagstärke ist bei den Dynamic Crossfade-Programmen, anders als bei den Standard-Instrumenten, nicht von Bedeutung. Das Konzept ist stimmig und sorgt für eine geschmeidig anpassbare Klangbearbeitung. Der beigefügte Screencast zeigt wie es geht und klingt.
Die DXF-Programme sind nur eine der Kategorien, die das EWQLSO an Crossfades anbietet. Alternativ zur Dynamik kann man über das Modulationsrad beispielsweise auch zwischen Vibrato und Non-Vibrato überblenden oder die Lautstärke des Akzents am Anfang eines Tons beeinflussen. Genial wäre natürlich, wenn all diese Möglichkeiten in einem Preset zusammengefasst wären, aber dem ist leider nicht so. Man muss sich also immer zuerst die passenden Bausteine aus dem Werkzeugkasten suchen. Die Instrumentenpresets des Platinum Plus Bundle liegen nur in 24-Bit vor. Die Folge ist, dass man bei der Arbeit in 16-Bit nach dem Laden eines Patches immer zuerst umschalten und noch einmal laden muss, und das ist natürlich etwas umständlich. Abhilfe schafft man sich am besten, indem man seine eigenen Presets in der niedrigeren Auflösung abspeichert. Auch geht bei der Arbeit mit vielen Artikulationen schnell der Überblick verloren, da die Einstellungen immer nur für ein Preset gelten. Dementsprechend schaltet man immer wieder durch die geladenen Instrumente und kontrolliert, ob auch wirklich alles in der gewünschten Auflösung ist. Eine Möglichkeit, die Bit-Tiefe global umzustellen, wäre schon sehr hilfreich. Möglicherweise wird hier die PLAY Pro Engine Abhilfe schaffen, die von EastWest schon vor einer ganzen Weile angekündigt wurde.
Keyswitch-Presets (KS) Alternativ zu den einzelnen Artikulationen, die immer über unterschiedliche MIDI-Kanäle angesprochen werden, gibt es Keyswitch-Presets (KS), die mehrere Spielweisen zusammenfassen und es möglich machen, diese über Steuertasten außerhalb des Tonumfangs des geladenen Instruments anzuwählen. So bringt beispielsweise bei dem Programm „10 Violas“ ein Tastendruck auf das F#0 des Masterkeyboards die Software dazu, fortan Ganztontriller zu spielen. Das ist ein vergleichsweise sehr komfortabler Weg, denn gerade bei komplexeren Arrangements wächst die Anzahl der MIDI-Tracks sonst schnell ins Uferlose. Die Belegung dieser Steuertasten kann innerhalb eines KS-Programms angepasst werden, und es gibt die Möglichkeit, nicht benötigte Samplebänke zu entfernen und so wieder RAM freizugeben. Sehr schade ist aber, dass man keine eigenen Presets dieser Art zusammenstellen kann, vor allem da im KS-Angebot der EWQLSO nicht alle Artikulationen enthalten sind. In diesem Punkt ist die PLAY Engine trotz jüngstem Update tatsächlich noch etwas unflexibel, denn entsprechende Eingriffsmöglichkeiten sind bei anderen virtuellen Instrumenten heutzutage Teil der Grundausstattung. Auch hier lässt die angekündigte PLAY Pro Engine Besserung erwarten, aber natürlich kommt man auch mit diesem kleinen Manko zurecht.
Für das folgende Hörbeispiel setzen wir am letzten Punkt unserer Reise an. Nicht weit entfernt vom Houston Airport befindet sich nämlich das Johnson Space Center, wo wir uns kurzer Hand ein Space Shuttle greifen, um unsere Reise durch den Klangkosmos der Orchestermusik fortzusetzen. Passend dazu kommen wir zurück auf Wolfgang Amadeus Mozart und hören einen kurzen Auszug aus dem ersten Satz seiner 41. Sinfonie, auch bekannt als „Jupiter-Sinfonie“. An dieser Stelle nehmen nur die Streicher in unserem virtuellen Orchestergraben Platz. Für den melodietragenden Part der ersten Violinen finden Marcato, Ganztontriller und mehrere Legato-Artikulationen aus dem Keyswitch-Programm Anwendung. Ganz genau hört man das in der Solo-Version der ersten Violinen.
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Jupiter – Streicher TuttiJupiter – Vl1 Solo
Mit dem Ziel, das Spiel der einzelnen Instrumente noch realistischer zu machen, bietet die PLAY Engine drei Performance Scripts, die jeweils über einen entsprechenden MIDI-Controller aktiviert werden. Mit dem „Portamento“ Script wird eine Art Slide-Effekt in die Tonhöhenübergänge eingebaut. „Repetition“ wechselt, um einen Machinegun-Effekt zu vermeiden, durch alternative Samples, und „Legato“ nimmt sich vor, den Übergang zwischen den Tönen weicher zu machen. Der gute Vorsatz ist zwar lobenswert, aber über diesen kommt die Software leider kaum hinaus. Während „Portamento“ und „Repetition“ im Hintergrund eines Arrangements vielleicht noch ihren Dienst tun können, hat das „Legato“ Script einen eher gegenteiligen Effekt. Alles was hier passiert, ist offenbar, dass die eigentlich sehr schönen Release-Samples durch den internen Faltungshall ersetzt werden, was zur Folge hat, dass der Klangverlauf wesentlich holpriger wirkt als im Original. Diese Funktionen sehen wir uns in einem weiteren Video an.
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War Stars (Tutti)
Zum Abschluss unserer Reise in die unendlichen Weiten des Orchesters hören wir eine komplette Besetzung in der alle Instrumentengattungen vertreten sind. Dazu lassen wir das Sonnensystem hinter uns und begeben uns in eine Welt, die man mit der Einleitung „A long time ago in a galaxy far, far away….“ versehen könnte. Ähnlichkeiten mit real existierenden Filmkompositionen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Auch schon bei einem moderaten Programmieraufwand zeichnet sich ab, dass der Klang der “EastWest Quantum Leap Symphonic Orchestra Platinum Plus Edition” (EWQLSO) wirklich hervorragend ist, und gerade das ist für Orchester Libraries natürlich das Maß der Dinge. Auch wenn die PLAY Engine in Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität einiges zu wünschen übrig lässt, kommt man nach einer gewissen Einarbeitungszeit gut mit den Samples zurecht, und natürlich warten wir gespannt auf das Update zur PLAY Pro Engine.
Die Größe der Library sorgt erwartungsgemäß für einen hohen Ressourcenbedarf. Unser Testsystem (Intel Core2Duo@2,4 GHz, 4GB RAM, WinXP 32-Bit) kam bei den komplexeren Arrangements schon sehr ins Schwitzen, aber dies ist nun einmal der Preis, den man zahlen muss, wenn man in den Genuss so hochwertiger Samples kommen will. Interessant ist die Software eigentlich für jeden, der orchestrale Elemente in seine Musik einbringen will und bereit zu nächtelanger Programmierarbeit ist. Für den Streicherteppich im Hintergrund einer Pop-Ballade kommt man wahrscheinlich auch mit anderen Sounds aus. Erfreulich ist das relativ gute Preis/Leistungs-Verhältnis: Mit den knapp 800 € ist das EWQLSO noch weit entfernt von der teuren Vienna Symphonic Library und bietet im Vergleich zu günstigeren Angeboten einen unerreichten Sound. Das EWQLSO hat definitiv das Zeug dazu, den eigenen Kompositionen ein Flair von Hollywood zu verleihen.
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