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Sounddesign mit Arturia FX Collection 4 – mehr mit Effekten!

Die Arturia FX Collection, gerade in Version 4 auf dem Markt, steht vermutlich im Schatten der berühmten V Collection. Auch der Soft-Synth Pigments ist bekannter. Dabei sind in diesem Bundle so spannende Plugins dabei! Wir zeigen, was ihr aus den Sounddesign- und Mixing-VSTs rausholen könnt. 

Sounddesign mit Arturia FX Collection 4 – mehr mit Effekten!

Checkliste zum Kauf von Arturia FX Collection

  • 30 Effekt-VSTs für Sounddesign und Mixing
  • Emulationen von EQs, Kompressoren, Delays, Tape oder Reverb
  • Moderne Sounddesign-Tools für Granular-Effekte, Modulation und Verzerrung
  • Kurze, integrierte Tutorials in jedem VST 
  • Über 1000 Presets insgesam
Inhalte
  1. Arturia FX Collection Quicktipps
  2. Acid-Distortion und Filter Sweeps mit dem Filter MS-20 
  3. Gated Reverb und mehr mit REV Intensity
  4. Synth-Pads rhythmisch verzerren mit Dist Coldfire
  5. Epische Granular-Effekte mit Efx Fragments
  6. FAZIT

Arturia FX Collection Quicktipps

Wie beim Sounddesign-Tutorial für die V Collection steigen wir mit allgemeinen Tipps ein. Diese gelten für alle Plugins der FX Collection. 

  • Integrierte Tutorials – Arturia hat in den Einstellungen aller Effekte auch eine Tutorial-Funktion integriert. Sie erklärt die wichtigsten Parameter und gibt nützliche Tipps. 
  • Zusatzfunktionen – in jedem Effekt verstecken sich mal mehr oder weniger Zusatzfunktionen, meistens findet man sie über den „Advanced“-Button oben rechts. Stöbern lohnt sich! 
In jedes Plugin von Arturia sind Tutorials auf Englisch integriert, wie hier in Bus Force.

Auch die Effekte der Arturia FX Collection unterstützen NKS. Nutzt man einen MIDI-Controller von Native Instruments und lädt eines dieser Plugins in Komplete Kontrol, sind gleich alle Parameter mit den entsprechenden Reglern auf dem Controller verknüpft. 

Audio-Plugin Native Instruments Komplete Kontrol, darin Arturia Phaser BI-Tron
Alle Parameter der Arturia FX Collection Plugins sind in Komplete Kontrol per MIDI steuerbar.

MIDI-Mapping und Automation: Arturia ist hier sehr vorbildlich unterwegs. In Ableton und Bitwig (und so wird es auch in jeder anderen gängigen DAW sein) konnte ich so gut wie jeden Parameter in jedem Plugin der FX Collection automatisieren und per MIDI Controller (auch ganz ohne NKS) steuern. 

Acid-Distortion und Filter Sweeps mit dem Filter MS-20 

Audio Samples
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01. Drum Beat ohne Effekt  02. Drum Beat mit Filter MS-20 ohne Modulation 03. Drum Beat mit Filter MS-20 mit Modulation

Was beim Moog-Ladder-Filter das butterweiche Höhendämpfen ohne Bassverlust ist, entspricht beim Filter von Korgs Acid-Maschine MS-20 einer Mischung aus pfeifender Resonanz und brachialer Verzerrung. Diese Emulation ist Arturia so gut gelungen, dass man das MS-20 Filter nicht nur in Pigments wiederfindet, sondern auch gleich als eigenständiges Effektplugin. Damit lassen auch langweilige Basslinien und müde Drum-Loops in fauchende Distortion-Ungeheuer verwandeln. 

Software Effekt Arturia Filter MS-20
Über die „Random“-Funktion unten rechts im Sequencer des Filter MS-20 erzeugt man zufällige Abweichungen der Sequenz. 

Der Effekt erwacht dann richtig zum Leben, wenn ihr mit den drei Modulatoren unten im VST die Parameter bewegt. Moduliert der Step Sequencer etwa die Parameter Drive und Filter moduliert, zaubert er aus ein paar langgezogenen Bassnoten peitschende Acid-Pattern. Den Audioeffekt kann man außerdem auch hervorragend nutzen, um einen Drum-Loop für einen kurzen Break verzerrt an den Rand des Stereofelds fliegen zu lassen. 

Arturia Filter MS-20 mit Ableton Live.
Falls das Sidechain-Signal zu schwach für den Trigger ist, kann man über „Sensitivity“ nachregeln

Noch mehr Kratzen und Scratchen erreicht ihr, indem ihr Filter MS-20 auf ein Pad-Synth legt, und dann die Lautstärke eines Drumloops von einer anderen Spur per Sidechain als Modulator nutzt. Ein kleiner Tipp aus eigener (leidlicher) Erfahrung: Packt einen Limiter hinter das VST, denn sonst kann das Ganze sehr laut werden und verzerrt klingen!

Gated Reverb und mehr mit REV Intensity

Audio Samples
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05. Drum Beat mit REV Intensity und einem Gated Reverb 06. Drum Beat mit REB Intensity und moduliertem Reverb

Gated Reverb gehört in vielen Genres zum Standardrepertoire. Kurz gesagt schneidet hier ein hinter dem Reverb liegendes Noise Gate die Hallfahne unnatürlich früh ab – vor allem Snare Drums können dadurch einen epischen, aber auch ganz eigenen Charakter bekommen. Man höre sich Phil Collins halbe Diskografie aus den Achtzigern an, falls ihr Hörbeispiele braucht. 

REV Intensity aus der Arturia FX Collection
Mit „Feedback“ könnt ihr die Hallfahne düster dröhnen lassen. 

Packt also Rev Intensity direkt auf die Snare-Spur, nicht auf das ganze Drumkit, sonst bekommen alle Drum Sounds den Hall ab. Öffnet nun über den „Advanced“-Button im Plugin oben rechts die erweiterte Ansicht. Geht unten links zum Envelope Follower und stellt dort bei den Modulationszielen Dry/Wet und das Reverb Level ein. Dreht jetzt Attack nach links und Release auf maximal 1,5 Sekunden. Wie lang genau, hängt von eurem Songtempo und dem Rhythmus eures Beats ab. 

Rev Intensity Hall-Effekt mit der Advanced-Ansicht.
Durch Envelope Follower und Function Generator bekommt der Hall Rev Intensity einen ganz eigenen Charakter.

Zum Schluss dreht ihr oben rechts im Plugin Dry/Wet ganz nach unten und Rev Level darunter ca. auf die Mitte. Spielt ihr jetzt euren Beat ab, triggert die Snare-Lautstärke blitzschnell ein Auf- und Wiederzudrehen beider Parameter. Wer noch eine Stufe weiter gehen möchte, nutzt außerdem rechts unten den Function Generator, um einzelne Parameter im Plugin rhythmisch zu modulieren! 

Synth-Pads rhythmisch verzerren mit Dist Coldfire

Audio Samples
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07. Pad Sound aus Pigments ohne Effekt  08. Pad Sound aus Pigments mit Dist Coldfire: Tube und Tape Distortion  09. Pad Sound aus Pigments mit Dist Coldfire mit Modulation

Dist Coldfire kann man auch als einfachen (oder doppelten) Verzerrer nutzen. Zwei Distortion-Engines mit elf verschiedenen Verzerrgeschmäckern stecken da drin. Und die klingen gar nicht schlecht. Allerdings gibt es für sanftes Anwärmen oder brachiales Zerstören auch andere Distortion- oder Saturation-Effekte, die vielleicht noch ein bisschen realistischer klingen. Worin Coldfire aber brilliert, ist das rhythmische Zerstören. 

Dist Coldfire Audioeffekt in der Arturia FX Collection 
Links und rechts die zwei Verzerr-Engines. Links die Auswahl aus den elf Distortion-Modi.

Hier hat man ordentlich bei Rift von Minimal Audio gespickt, aber dann schließlich doch einen eigenen Weg eingeschlagen. Allein wenn ihr in den sechs Modulationsslots mal drei unterschiedlich schnell laufende Step Sequencer einstellt und diese auf verschiedene Parameter in Dist Coldfire verteilt, verwandelt sich das cremigste Pad-Synth in ein fauchendes Zerrmonster. 

Sequencer-Modul in Arturia Dist Coldfire
Der „Seq“-Modulator moduliert „Time“ im Feedback-Modul mit rhythmischen Sprüngen.

Mein persönliches Highlight bei dieser Methode ist die Kombination des „Smooth“-Parameters im Step Sequencer mit dem „Pitch“-Regler im Feedback-Modul. Da kommt man fast in den Bereich von Feedback-Sounds, wie sie gerne im Stoner-Rock eingesetzt werden. Hier wedelt man mit der voll aufgedrehten Gitarre vor dem ebenso vollaufgedrehtem Amp im Studio herum und erzeugt ganz bewusst Feedback. Man „spielt“ quasi das Feedback-Pfeifen. Und mit dieser Methode geht das eben auch in-the-box!

Epische Granular-Effekte mit Efx Fragments

Audio Samples
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10. Piano-Melodie ohne Effekt  11. Piano Melodie mit Efx Fragments ohne Modulation 12. Piano Melodie mit Efx Fragments mit Modulation und internen Effekten

Mit Granularplugins lassen sich aus Klaviermelodien oder Glockenspielstücken wunderschön glitzernde, mäandernde Atmosphären holen. Gerade für Filmmusik und Ambienttracks eignen sich Effekte wie Portal, Love oder eben Efx Fragments hervorragend. Grundsätzlich gilt: Durch die vielen kleinen Grains, die dieser Effekt erzeugt, können „granulierte“ Instrumente sehr viel Platz im Arrangement einnehmen – die Dosis macht den Sound. 

Audioeffekt Efx Fragments von Arturia
Schon mit den Parametern in der Hauptansicht von Fragments lassen sich tolle Granular-Effekte erzeugen.

Wer Arturia-Plugins kennt, wird sich auch in Fragments schnell zurechtfinden: oben die Haupteinstellungen, darunter die Details für die Grain-Engine und die Effekte, ganz unten die Modulatoren. Klassische Granular-Glitzer-Effekte, beispielsweise für ein Klavierstück, erzeugt ihr, indem ihr im mittleren Bereich bei „Grain Release“ Pitch auf +12 (eine Oktave hoch) stellt, bei Grain Direction rückwärts und oben bei Feedback ca. -50 dB geht. Schon flackert es bei jeder Klaviernote verträumt.

„Grain Release“-Bereich im VST Arturia Efx Fragments aus der Arturia FX Collection
Bei „Grain Direction“ bestimmt man den Anteil vorwärts- und rückwärtsspielender Grains.

Komplexer wird es, wenn ihr die erzeugten Grains zum einen rechts in der Mitte mit dem mächtigen Panning-Modul und zum anderen mit den beiden Effektslots verändert. Durch ihre komplexen Bewegungen auf verschiedenen Parametern erzeugen vor allem die Modulatoren unten in Efx Fragments ganz neue Klangwelten.

Moduliert ihr zum Beispiel den Pitch-Parameter in der Mitte über einen Step Sequencer mithilfe entsprechender komplexer Pattern, fungiert das Granularglitzern als eigene Melodie. Wenn ihr jetzt noch mit einem Function Generator in Sinus-LFO-Form die Geschwindigkeit von besagtem Step Sequencer moduliert, trillert oder glitzert es so schön, dass man fast kein zweites Instrument mehr braucht.

Efx Fragments aus der Arturia V-Collection
Mehrere Modulatoren, dazu zwei Effektslots rechts in der Mitte – mit Fragments kann Audiomaterial bis zur Unkenntlichkeit verfremdet werden.

FAZIT

Nach der V Collection kommt die FX Collection – wie ihr seht (und hört), sind hier einige sehr kreative Effekte dabei. Und was die Möglichkeiten fürs Mixing betrifft, haben wir noch nicht einmal an der Oberfläche gekratzt! Schreibt uns in die Kommentare, welches Plugin aus dem Effektbundle von Arturia ihr am liebsten nutzt – und wofür! 

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