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SSL SubGen Test

Ein weiteres SSL-Plugin! Mit dem SSL SubGen Plugin knüpft der britische Hersteller an der Stelle an, an der er mit vor vielen Jahren Drum Strip Plugin begonnen hat – Sub-Bässe und Harmonische generieren. Gitarristen kennen so was auch als Octaver – mit dem Unterschied, dass dieser hier, ausgehend vom Quellmaterial, „immer nur“ eine Oktave tiefer generiert. 

Ein Subbass-Generator steckt also hinter dem neuen SSL-Plugin also, kurz SubGen. Der Clou daran ist der vierfache Multiband-Support, der Frequenzanteile kreativ und präzise gewichtet. Probieren wir das doch einfach mal aus!

DETAILS

Rumble in the Box

Das SSL SubGen Plugin gibt’s in den Formaten VST(3)/AU/AAX sowie für Windows und macOS. Der britische Hersteller bietet damit ein neues und effektives Plugin zur Generierung von „Sub-Harmonischen“ an – eine Oktave unter dem Original, und das innerhalb von vier freien Bändern.

Vier Bänder für ein Halleluja – SSL SubGen liefer Sub-Harmonische für ordentlich Dampf!

Die Ausgliederung und Reduktion auf das Wesentliche gefällt, Routing mach ich ohnehin besser über die Plugin-Reihenfolge in der DAW. Der alte Drumstrpip mit einer ähnlichen Funktion – neben weiteren – wurde von mir des Boom-Bass wegen am meisten genutzt – der Rest blieb Ballast.

Anders gesagt, endlich gibt es ein dediziertes Plugin für „Bass, wo vorher kein Bass war“ – perfekt, um Kick, Snare, Bass und Synth anzudicken, magentiefen Druck zu erzeugen oder cineastische Subwoofer-Erschütterungen aller Art zu generieren.

Let Them Woofers Blow!

SubGen ist das Tool der Wahl für „Thump“, wie der Angelsachse sagen würde. Oder „Bumms“ wie es der Sachse formuliert. Gelegentlich spricht man auch allgemein von Rumble, was besonders im Techno-Bereich gern genutzt wird, man kann also auch kreativer werden!

SSL vervollständigt damit seinen Werkzeugkasten, den es auch im monatlichen Abo gibt. Für jeden Anlass beherbergt dieser mittlerweile das richtige Tool – ohne nervige Redundanz wie bei manch anderer Subscription – einen Dynamic/Auto-EQ einmal außen vorgelassen. 

Der letzte Neuzugang von SSL: Blitzer, SSL 4K B (Mitt oben), SSL X-Gate und X-Limit sowie nun auch SSL SubGen.

What’s on the Menu?

Folgende Plugins gibt es mittlerweile, welche ich der Vollständigkeit halber aufgezählt und ihrem ungefähren Erscheinungsdatum nach sortiert habe. Mit Sternchen versehene Plugins haben wir nicht getestet, sodass ihr beim Thomann Webshop oder Hersteller SSL landet. Alle anderen Links liefern den Bondeo Testbericht. Seit neusten gibt es bei allen Plugins nun auch vollen M-1 Support.

  • SSL Blitzer (1176/LA2A Kompressor mit Drive) – Abo only*
  • SSL SSL 4K B (Channelstrip-Erweiterung für UC-1)– Abo only*

Am Rande der Hinweise, dass es auch „Sparpakete“ wie das Essentials-, das Band– und das X-Limi/X-Gate-Bundle gibt. Außerdem finden regelmäßige Flash-Sales statt, die mit besonders kleinen Preisen locken – einige, ganz neue Plugins gab es aber bisher nur im Abo. Im Folge des Waves-Perpetual-Disasters gibt es sogar diese nun als Kaufoption und nicht nur exklusiv im Abo. Hoffen wir mal, dass das auch so bleibt.

SubGen M1
Fotostrecke: 3 Bilder Es gibt wie bei allen SSL-Neuerscheinungen auch beim SSL SubGen M1-Support. Alte Plugins wurden stiefmütterlich behandelt und laufen entsprechend hier nur als AU oder mit Rosetta.

Multiband-Bass-Terror

Obwohl SSL das Abo-Modell stetig erweitert, sind Multi-Band-Tools bisher kaum zu finden. Insofern läutet der SSL SubGen durchaus einen Paradigmenwechsel ein, dem 19-Zoll-Vintage-GUI-Look entzieht sich SSL weiterhin erfolgreich. Form folgt Funktion. 

Es gibt vier Bänder, die sich oktavenweise – bis zum Doppelten der Frequenz – frei bis auf 320 Hz eingrenzen und parallel nutzen lassen, sprich auch überlappen dürfen. Dazu gibt es pro Band einen FREQUENCY, der zwischen 20 Hz und 160 Hz ansetzt, außerdem einen GAIN und einen WIDTH-Regler bis Faktor 1 (= eine Oktave).

Etwas ungewöhnlich mit WIDTH für die Filter zu arbeiten, aber okay – Überlappungen sind übrigens möglich!

Konkret: wähle ich 60 Hz und eine Width von 1, habe ich den Bereich zwischen 60 Hz und 120 Hz selektiert. Drehe ich Width auf 0,5 habe ich einen Bereich zwischen 60 Hz und 90 Hz (60 Hz + 60 Hz * 0,5). Scheint erst mal sehr umständlich, ist aber schnell mental verdaut.

Die Melange der so gewonnenen Bänder kann man mit dem DRIVE global anzerren. Drive repräsentiert dabei die Intensität der Sub-Harmonischen, der „künstlichen Oktave nach unten“ sozusagen. Dazu gibt es drei Modes: Pre, Kick und Bass, die den Generator optimieren.

Zusätzlich kann man diese Sub-Suppe im Plugin auch noch komprimieren und mittels Dry/Wet parallel hinzumischen. Ganz oben findet ihr im GUI des SSL SubGen auch noch einen Analyzer. Er stellt nicht nur Input und Output dar, sondern hält auch ein High- und ein Low-Cut-Filter für das gesamte „gemischte“ Ausgangssignal bereit.

Der Main Graph für die Bänder und seine Erklärung mit Hilfe der Help-Bubbles.

Der größere Analyzer darunter dient haupsächlich der Visualisierung einzelner Bänder bis 320 Hz und ihrer grafischen Bedienung. Band-Solos helfen beim Finetuning, während die optionalen Help-Bubbles mit Hinweisen zu jedem Regler aufwarten.

Input, Output, A/B-Vergleich, Undo/Redo, eine kleine Preset-Library und der Dry/Wet-Lock für unbeschwertes Preset-surfen kommen auch noch hinzu. Und das war es im Grunde auch schon. Simpel, aber effektiv. 

Und, wie klingt’s?

Tief! Entsprechend große Boxen vorausgesetzt, hört man das nicht nur, sondern fühlt das Ergebnis vor allem. Der Klang bleibt dabei weitestgehend authentisch. Dazu soll das erste Beispiel mit den „echten Drum“ dienen – eine Multi-Track Session, bei der ich je ein SubGen auf Inner Kick, Outer Kick, Snare Top und Snare Bottom und auf die Gruppe der Toms gepackt habe.

Boom – Das ist schon ein ordentlicher Unterschied. Und die gerade mal sieben Presets haben dafür vollkommen ausgereicht. Vieleicht liegt’s auch an meinem Beta-Release, mehr braucht man aber sicherlich auch nicht. 

Audio Samples
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Multi – ON Multi – OFF BEATZ – ON BEATZ – OFF PICKY – ON PICKY – OFF Bass – SUB Bass – CHORUS BASS – OFF

Bei dicken 808s hält sich der Effekt in Grenzen und es clippt relativ schnell. Gut, die sind schon auch ordentlich tief – und noch gibt es keine negativen Hertz. Viele Metal-Dudes hauen ebenfalls gern ‘ne 808 mit drunter, um den Keller voller zu gestalten. Hiermit geht es fast wie eine Art Sinus, direkt aus dem Plugin hin zu teils chorsuartigen Effekten, zumal man die Bänder auch parallel nutzen kann, um die Untertöne zu generieren. Die Frequenzbänder überlappen also, weshalb es sich nicht nur um einen Split handelt. Ebenfalls interessant für Sample-Freaks: Hat man das Sample stark gepitched und ist der Druck einmal weg, kann man ihn hiermit auch wieder vor holen. 

FAZIT
Das SSL SubGen ist ein detailliertes Werkzeug für Engineers und auch für kreative Effekte fürstlich zu missbrauchen. Das Interface ist ohne Workflow-Barrieren und erledigt den Job effektiv. Viel hilft bekanntlich viel. Und auch, wenn ich bei den Beispielen etwas doller reingedreht habe, darf man nicht vergessen, dass die wahre Magie im dezenten Einsatz und an der Schwelle zum isolierbaren Hören liegt – Aufnahmen somit „untenrum schön warm macht“. Abo-Inhabern dürfte der Zugewinn „kostenlos“ besonders schmecken, alle anderen können SubGen beim aktuellen Preis mitnehmen oder auf die „Special-Sales“-Aktion warten. 5 Sterne

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Tiefe Sub-Bässe
  • vier flexible Bänder
  • Overall Low und High-Cut
  • Compression & Parallel-Mix
Contra
Artikelbild
SSL SubGen Test
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Kommentieren
Profilbild von Wolfgang

Wolfgang sagt:

#1 - 30.03.2023 um 17:20 Uhr

0

In ähnlicher Form, gibt es dieses Plugin bereits von der Plugin Alliance. Es nennt sich "Brainworx bx_subsynth" und ist zur Zeit gerade im Sale für $29.99 Dollar. Ich habe allerdings viele der SSL-Plugins bereits im „Special-Sales“-Aktion gekauft. Der SSL SubGen muss jetzt warten, weil ich bereits den "Brainworx bx_subsynth" besitze.

Profilbild von Spulli`n

Spulli`n sagt:

#2 - 24.12.2023 um 21:52 Uhr

0

"Anders gesagt, endlich gibt es ein dediziertes Plugin für „Bass, wo vorher kein Bass war““ Da fallen mir ziemlich sofort: Lowender, Submarine, mBassador, RootOne ein die genau das machen

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