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u-he Diva Test

Der Berliner Urs Heckmann steht mit seiner Company U-he für feine, sorgfältig modellierte Software-Synthesizer. Die Diva (Dinosaur Impersonating Virtual Analogue) folgt seit 2011 dem Konzept der Modulsynthesizer und hat seitdem viele Modul- Upgrades bekommen.

U-he_Diva_01_Aufmacher


Diva besteht aus einer Auswahl von Klangmodulen, die vielen bekannten „Old-School“-Produktionen entliehen sind und für deren charakteristischen Sound verantwortlich waren. Mit Oszillatoren, Filtern und Hüllkurven-Generatoren von analogen Klassikern wie Minimoog, Jupiter-8, Juno-60, MS-20 und einem PPG Wave lässt Diva fast keine Wünsche offen.

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Demovideo mit u-he Diva Presets für Ambient und Techno

Details

Modulation, Effekte & Co.

Der Arpeggiator, eine Effekt-Sektion mit Delay, Chorus, Flanger, Hall und eine nahezu endlose Modulationsmatrix ergeben eine solide Ausstattung. Zusätzlich bietet Diva Hilfreiches wie Notenpriorität, üppige Einstelloptionen in den Preferences inklusive MIDI Learn und MIDI Slew. Sollte einer der Vintage-Klangerzeuger eine spieltechnische Besonderheit haben – Diva kann sie darstellen. Somit lässt sich jeder Controller und jedes Masterkeyboard perfekt integrieren.

Fotostrecke: 2 Bilder Perfekte Integration von Controllern und Keyboards dank MIDI Learn.

GUI

Der erste optische Eindruck schafft Klarheit: Links der Oszillator, gefolgt von VCO und Filter, rechts die Hüllkurvensektion. Der Signalfluss ist offensichtlich. Darunter die Feinheiten, von links nach rechts: LFO, Tuning, Spielmodi und Clock, schließlich Amplifier/ Pan, Arpeggiator und die beiden Effektmodule mit Chorus, Phaser, Delay, Plate und einem „Leslie Rotary“-Effekt.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Diva im Überblick: Juno.

Details

Die Modifications bieten Zugriff auf mathematische Funktionen für die Oszillatoren. Mit den Trimmers lässt sich jede Stimme im Oszillator, Filter und in der Hüllkurve sowie dem Verstimmungsgrad genau definieren. Das bedeutet, dass ein Ton an die jeweilige Lage in der Oktave angepasst wird. Genau das passiert auch bei der analogen Klangerzeugung. Analoge Oszillatoren behalten über die Oktaven nicht vollständig die tonale Stimmung und sorgen bei klassischen analogen Synthesizer dadurch für  ein lebendigeres Klangerlebnis.
Scope bietet eine sehr einfache, aber nützliche Darstellung der Wellenform; hinter Patches verbirgt sich eine übersichtliche Preset-Verwaltung. Tuning, System, Amplifier und Arpeggiator/Clock Sektion bleiben dabei sichtbar. Beim Durchsteppen der Sounds ist eine Oktavanpassung möglich, das vermeidet unnötiges Navigieren in den Menüs.

Diva Presetverwaltung: 1200 Presets im Überblick.
Diva Presetverwaltung: 1200 Presets im Überblick.
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Praxis

Das Grundkonzept ist schnell erläutert. Innerhalb der Diva-Module lässt sich den jeweiligen Funktionen eine der zahlreichen Modulationsquellen zuordnen, die zusätzlich durch die „Modifications“ addiert, multipliziert, quantisiert, geglättet oder invertiert werden können. Der Überblick bleibt durch Zuordnung verschiedener Farben auf die entsprechenden Routingziele erhalten. Die Größe lässt sich in weitem Rahmen anpassen, so dass Diva unabhängig von Bildschirmgröße und Auflösung immer „mausgerecht‟ bleibt.

Sounddesign bis in die binäre Ebene.
Sounddesign bis in die binäre Ebene.

Diva in Aktion

Ein klassisches Juno-Patch, über MIDI Learn ein paar Regler zugeordnet, das Filter etwas aufgedreht und die Resonanz kurz vor die Oszillation gezogen – einfach beeindruckend! Leider verschwindet die Begeisterung kurz darauf in Knirschen und Zerren. Die CPU ist im roten Bereich. Die Diva ist halt eine Diva. Die Multicore-Unterstützung hilft erstmal weiter. Die Diva kann in vier Stufen (Divine, Great, Fast und Draft) gezähmt werden, allerdings zeigt erst der Divine-Modus die gesamte Bandbreite des klanglichen Spektrums.
Fortan versinke ich in Klängen, die Diva inspiriert und verleitet zum Songwriting. Die Bedienoberfläche fokussiert auf das Wesentliche; die Bedienung geht gut von der Hand. Zwischenzeitlich habe ich komplett vergessen, dass ich einen virtuellen Synthesizer spiele.

Ein gute Einstiegshilfe in das Sounddesign - das Scope.
Ein gute Einstiegshilfe in das Sounddesign – das Scope.
Audio Samples
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Der Diva-Ladder-Filter in Aktion.

Analoges Klangspektrum

Um sicher zu sein, nicht einer typischen Selbstverzauberung in die Falle zu gehen, öffne ich zum Vergleich einen wirklich guten Software-Synthesizer, den Massive von Native- Instruments. Das Resultat ist im Vergleich ernüchternd: Dem Klangbild fehlt einfach Tiefe und Detail. Bei der Diva hingegen bleibt etwa ein Bass im Mix präsent, und das ohne große tontechnische Bearbeitung. Ich muss weniger schrauben und habe mehr Zeit fürs Wesentliche, die Komposition.
Audio Samples
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Der Arpeggiator der Diva sorgt für rhythmische Struktur. Diva im Stil eines ARP Odysse


Real vs. virtuell

Doch wie schlägt sich die Diva im Vergleich mit analogen Vertretern? In den Klangbeispielen hört ihr den originalen MicroWave vs. Diva. 

Audio Samples
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Ein Patch des Waldorf Wave. Derselbe Patch in der Diva nachgebaut.

Es ist faszinierend: Textur und Spielgefühl stimmen, allerdings mit einem kleinen Vorteil auf Seiten des Originals. Ich zögere aber keine Sekunde, der Diva den Vorzug zu geben, denn deren Bedienung eröffnet ganz andere kreative Freiräume.
Ich lasse die Diva noch einmal antreten; jetzt gegen einen Dominion von MFB – ebenfalls aus Berlin. Diese Griffigkeit im Klang, die der Filter im Dominion zaubert, erreicht die Diva nicht. Dafür kann ich sie aber polyphon spielen. Verzichten möchte ich auf beide Instrumente nicht.

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Fazit

Die Diva zeigt, was mit Software-Klangerzeugung heute möglich ist. Das hat seinen Preis. Zwar ist die Diva mit 165 Euro günstig in der Anschaffung, zu Buche schlägt allerdings die Rechenleistung! Doch auch die wird immer günstiger. Was 2011 also noch sehr gewagt war, stellt sich mittlerweile als ein sinnvolles, klangstarkes Konzept dar. Daher bekommt die Diva, was einer Diva gebührt: fünf Sterne!

Pro

  • Klang
  • Systemunterstützung
  • Perfekte Integration von Controllern und Masterkeyboards
  • semimodulares, sehr übersichtliches Konzept
  • Menüführung

Contra

  • CPU-Auslastung
U-he_Diva_01_Aufmacher

Features

  • PSpice-Schaltkreisemulation von: Minimoog, Jupiter-8, Juno-60, MS-20, PPG Wave.
  • Effektsektion mit Chorus, Phaser, Delay, Plate, Leslie Rotary
  • Umfangreiche Modulation und Routingmatrix
  • Ausführliches Preset-Managment
  • Standalone
  • 32/64bit AU, VST-2 und -3, AAX
  • OsX ab 10.5.
  • Windows XP/Vista/7/8/10

Preis

  • 165,- € (UVP)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Klang
  • Systemunterstützung
  • Perfekte Integration von Controllern und Masterkeyboards
  • semimodulares, sehr übersichtliches Konzept
  • Menüführung
Contra
  • CPU-Auslastung
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u-he Diva Test
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Profilbild von CJM

CJM sagt:

#1 - 26.10.2016 um 02:21 Uhr

0

Hallo: Ich spreche kein Deutsch. (Ich habe es mit Google Translate ins Englische übersetzt.) Sie verglichen DIVA mit einem Native Instruments-Synthesizer. Aber ich bin nicht klar, auf welchen Sie dachten, war besser: NI oder DIVA? Vielen Dank.Hello: I do not speak German. I translated this to English using Google Translate. You compared DIVA to a Native Instruments synthesizer. But I'm not clear on which one you thought was better: NI or DIVA? Thanks.

    Profilbild von HansPeter26

    HansPeter26 sagt:

    #1.1 - 09.11.2016 um 21:43 Uhr

    0

    Diva wins^^. The text says: The signal of the NI Massive is not so deep and less detailed. If you use Diva you have to screw less to get the bass sitting well in the mix.

    +1
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